Explosion in Nussbaumen AGGetötete Männer hantierten mit illegalem Feuerwerk
dmu
20.6.2024
Die Aargauer Oberstaatsanwaltschaft gibt neue Details zur Explosion in Nussbaumen AG bekannt. Die beiden Todesopfer hantierten demnach mit selbst hergestellter, illegaler Pyrotechnik.
dmu
20.06.2024, 08:59
20.06.2024, 09:50
Dominik Müller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Vor einer Woche kamen bei einer Explosion in Nussbaumen AG zwei Männer ums Leben.
Die beiden Todesopfer hantierten mit illegaler Pyrotechnik.
Die Kantonspolizei Aargau hat im Zusammenhang mit der Explosion einen Mann festgenommen.
Die beiden durch die Explosion in Nussbaumen AG getöteten Männer sollen laut Ermittlungen unqualifiziert mit selbst hergestellter, illegaler Pyrotechnik hantiert haben. Dies hat die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau am Donnerstag mitgeteilt.
Diese Art der Pyrotechnik müsse einerseits korrekt gelagert werden. Andererseits seien sowohl für den Import in die Schweiz als auch für die Handhabung eine Bewilligung und spezielle Fachkenntnisse notwendig, schrieb die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau in einer Medienmitteilung vom Donnerstag.
Aufgrund der besonderen Lage würden erste Erkenntnisse aus der Untersuchung der Staatsanwaltschaft Baden veröffentlicht. Diese zeigten auf, dass sich die verstorbenen Männer wohl intensiv für Pyrotechnik begeistert hätten und mutmasslich gar Selbstfabrikate herzustellen versuchten. Dies, obwohl sie dazu nicht ausgebildet gewesen seien, wie es weiter heisst.
Polizei hat Mann festgenommen
Die Kantonspolizei Aargau hat im Zusammenhang mit der Explosion einen Mann festgenommen. Dieser soll nach eigenen Angaben zu den Mietern des mit Feuerwerk gefüllten Hobbyraums gehören.
Der 33-jährige Portugiese war ein Bekannter der beiden bei der Explosion getöteten Männer, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilt. Er habe sich am Unglücksort bei den Einsatzkräften gemeldet und gesagt, er gehöre zu den Mietern des Hobbyraums.
Um ihn zu befragen und um eine mögliche Vernichtung von Beweismitteln zu verhindern, sei der Mann vorübergehend verhaftet worden. Eine Untersuchungshaft sei nicht angeordnet worden, teilt die Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Die Staatsanwaltschaft Baden kläre nun im Rahmen der Untersuchung, ob der Mann sich ebenfalls mit illegalem Feuerwerk beschäftigt und an der Gefährdung durch die explosiven Stoffe beteiligt gewesen sei.
Versuche in einem Hobby-Raum
So dürfte es am vergangenen Donnerstagabend bei diesen Versuchen in einem Hobby-Raum zu einer ungewollten Entzündung der Stoffe gekommen sein, schreibt die Oberstaatsanwaltschaft. Daraufhin kam es vermutlich zu einer Kettenreaktion mit der grossen Menge an Pyrotechnik im Raum.
Bei der ungeplanten Verbrennung der Vielzahl an Feuerwerk entstand laut Oberstaatsanwaltschaft Gas, das sich im geschlossenen Raum nicht weiter ausbreiten konnte. Der durch den Vorgang entstandene Druck entlud sich in der Folge in Richtung der Raumwände und entlang der grossflächigen Decke der angrenzenden Tiefgarage.
Gemäss dem bisherigen Ermittlungsstand der Kriminaltechnik und der Forensik ging die Explosion von einem Raum in der Tiefgarage aus, in welchem sich die beiden späteren Opfer, ein 43-jähriger Italiener und ein 24-jähriger Schweizer, zum Zeitpunkt des Unfalls aufhielten. Elf Personen erlitten Verletzungen.