Schüsse auf Jesus-BildGLP fordert Parteiausschluss von Sanija Ameti
Samuel Walder
9.9.2024
Operation-Libero-Chefin Sanija Ameti hat mit einem Post auf Instagram Empörung ausgelöst. Den Post hat sie mittlerweile gelöscht und sich entschuldigt. Jetzt reagiert die GLP auf die Aktion.
Samuel Walder
09.09.2024, 10:43
09.09.2024, 16:50
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Sanija Ameti, Co-Präsidentin von Operation Libero, sorgte mit einem Instagram-Post für Empörung und einen Shitstorm.
Ameti entschuldigte sich öffentlich zweimal und betonte, dass sie keine religiösen Gefühle verletzen wollte.
Die Grünliberale Partei distanzierte sich klar von Ametis Aktion, verurteilte den Beitrag und schliesst mögliche Konsequenzen nicht aus.
Die Zürcher Juristin und Co-Präsidentin der Operation Libero, Sanija Ameti (32), hat auf den sozialen Medien Empörung ausgelöst. Sie postete auf Instagram ein Bild, auf dem sie mit einer Sportpistole auf eine Darstellung des Jesuskindes und Maria schoss. Dazu der Kommentar: «abschalten».
Das hat einen Shitstorm ausgelöst. Wie der «Tagesanzeiger» schreibt, soll Ameti den Post gelöscht haben, nachdem ein «Blick»-Reporter sie fragte, ob sie mit den Schüssen auf das Bild religiöse Gefühle von Christen oder Moslems verletze.
Ameti hat nun Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen: Sie tritt aus der Parteileitung der GLP zurück. Gegenüber TeleZüri sagt die Zürcher GLP-Co-Parteipräsidentin Nora Ernst: «Es war ihr persönlicher Entscheid. Wir waren jedoch mit Frau Ameti im Austausch und haben ihr den Rücktritt nahegelegt. Wir begrüssen ihren Entscheid.»
Am Montagnachmittag gab die GLP in einer Mitteilung bekannt, dass sie Ameti aus der Partei ausschliessen möchten. Die GLP Schweiz beantragt ein Parteiausschlussverfahren. Damit möchten sie «weiteren Schaden abwenden», heisst es weiter.
Die GLP Schweiz beantragt, sogleich ein Parteiausschlussverfahren gegen Sanija Ameti einzuleiten. Ametis Post steht im Widerspruch zu unseren Werten. Lies unsere Medienmitteilung. 👇https://t.co/D0cb8Vl2sK
Als Erklärung für den Instagram-Post schrieb Ameti zuvor: «Hello, ich habe Story gelöscht, weil sich Personen in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen könnten. Als Vorlage für das 10-m-Schiessen habe ich Motive gebraucht, die genug sichtbar sind. Ich hatte nur den Koller-Katalog zur Hand, der gross genug war. Auf den Inhalt der Bilder habe ich nicht geachtet. Das war nicht richtig. Tut mir von Herzen leid, falls ich damit jemanden verletzt habe!»
Offenbar verwendete die 32-Jährige eine Seite aus dem Katalog des Auktionshauses Koller als Zielscheibe. Bei Koller ist für eine Auktion am 20. September ein Gemälde gelistet, das Ametis Insta-Post entspricht: «Madonna mit Kind und dem Erzengel Michael», datiert auf das Jahr 1375.
Gleich darauf postet Ameti eine weitere Entschuldigung auf X:
Ich bitte um Vergebung bei den Menschen, die durch meinen Post verletzt wurden. Ich habe diesen sofort gelöscht, als mir der religiöse Inhalt bewusst wurde. Ich habe nichts dabei überlegt. Es tut mir unglaublich Leid.
Unter der Entschuldigung der Jung-Politikerin finden sich mittlerweile über 2000 Kommentare. Darunter auch solche von anderen Politiker*innen. So fordert die Zürcher Alt-SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer den Rücktritt und den GLP-Parteiausschluss von Ameti. SVP-Nationalrat Andreas Glarner schreibt: «Wenn die gute Dame morgen noch im Amt ist, kann Operation Libero abdanken!»
Die GLP distanziert sich vom Post der Politikerin
Die GLP diestanziert sich deutlich von der Aktion von Ameti. Auf X schreibt die Partei: «Der Instagram-Beitrag von Sanija Ameti widerspricht den Werten der GLP. Unsere Partei verurteilt jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen und den Religionen selbst. Wir setzen uns für Toleranz, Respekt und den friedlichen Umgang miteinander ein.»
Der Instagram-Beitrag von Sanija Ameti widerspricht den Werten der GLP. Unsere Partei verurteilt jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen und den Religionen selbst. Wir setzen uns für Toleranz, Respekt und den friedlichen Umgang miteinander ein.
Auch GLP-Präsident Jürg Grossen äussert sich zu dem Debakel von Ameti. «Das war eine Riesendummheit, die nicht entschuldbar ist», sagt er. Er habe noch nicht mit ihr gesprochen, «aber wir werden sicher das Gespräch suchen». Konsequenzen will er nicht ausschliessen.
Der Kanton verurteilt den Post von Ameti
Auch der Kanton nahm Stellung zum Post und verurteilt die Handlung der Jung-Politikerin. «Der Instagram-Beitrag von Sanija Ameti widerspiegelt in keiner Weise die Werte der Grünliberalen», Zürcher Sektion auf X. «Unsere Partei verurteilt jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen, wir setzen uns für Toleranz, Respekt und den friedlichen Umgang miteinander ein.»