Finanzierung von Klimaschäden? Greenpeace reicht Beschwerde gegen Schweizer Finanzaufsicht ein

SDA / AFP / tmxh

15.7.2020

Greenpeace hat Beschwerde gegen die Finanzaufsicht in der Schweiz eingereicht. (Archivbild)
Greenpeace hat Beschwerde gegen die Finanzaufsicht in der Schweiz eingereicht. (Archivbild)
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Greenpeace reicht eine Beschwerde gegen die Finanzaufsichtsbehörden in der Schweiz ein. Die Umweltschutzorganisation fordert ein Ende der Finanzierung von Klimaschäden.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace reicht gegen die Aufsichtsbehörden im Finanzsektor sowie gegen die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei der Geschäftsprüfungskommission (GPK) eine Aufsichtsbeschwerde ein. Die Umweltschutzorganisation wirft ihnen mangelhafte Berücksichtigung der Klimafinanzrisiken vor.

Mit der Aufsichtsbeschwerde fordert Greenpeace die GPK auf, darauf hinzuwirken, dass die SNB und die von der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) und der Finanzmarktaufsicht (Finma) beaufsichtigten Institutionen ab 2021 jährlich über ihre direkte und indirekten Treibhausgasemissionen öffentlich Bericht erstatten, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte.



Zudem sollen die Institutionen Klimafinanzrisiken und Klimaverträglichkeit in ihrer Anlagepolitik sowie Geld- und Währungspolitik berücksichtigen und jährlich darüber Rechenschaft ablegen müssen. Die Finanzflüsse müssten zudem mit dem 2-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen in Einklang gebracht werden.

Beschwerde samt Affenmahnmal

«Durch ihre Handlungen und Unterlassungen steuern die SNB, die OAK BV und die Finma die Treibhausgasemissionen des Schweizer Finanzplatzes massgeblich mit», schreibt Greenpeace. Durch deren Geschäfte würden Aktivitäten finanziert, welche ein Vielfaches der Treibhausgase ausstossen, welche in der Schweiz ausgestossen werden. Die Institutionen seien aber als Trägerinnen öffentlicher Aufgaben verpflichtet, bei ihrem Handeln die Grundrechte der Schweizer Bevölkerung zu wahren. Dazu gehöre auch der Klimaschutz.

Greenpeace reichte die Beschwerde am Mittwoch in Bern ein – zusammen mit einem Affen-Mahnmal. Die Affenstatuen, deren Augen, Ohren und Mund mit Geldnoten verdeckt waren, sollen neben den genannten Institutionen auch den Bundesrat und das Parlament symbolisieren, die tatenlos zusehen, wie der Schweizer Finanzplatz den Klimanotstand «aktiv befördert».

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