Grünen-Parteitag in Bern Glättli: Ohne radikalen Wandel «bleibt bald nichts mehr, wie es ist»

SDA, gbi

26.8.2023 - 11:50

Grünen-Parteichef Balthasar Glättli spricht an der Delegiertenversammlung in Bern.
Grünen-Parteichef Balthasar Glättli spricht an der Delegiertenversammlung in Bern.
Bild: Keystone

Ob in der Wirtschaft oder der Gesellschaft, die Schweiz brauche fundamentale Veränderungen: Mit diesen Worten hat Grünen-Präsident Balthasar Glättli in Bern den Wahlkampf seiner Partei eröffnet.

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  • Die Grünen treffen sich am Samstag in Bern, um offiziell den Wahlkampf der Partei zu einzuläuten.
  • Parteipräsident Balthasar Glättli wirbt in einer Ansprache für fundamentale Veränderungen, denn: «Wenn alles so bleibt, wie es ist, bleibt bald nichts mehr, wie es ist.»
  • Gleichzeitig kritisiert er die rechten Parteien für ihre «lächerlichen Polemiken». 

Die Grünen schalten in den Wahlkampf-Modus. Die Delegierten trafen sich mit Gästen am Samstag in Bern, um den Startschuss für die Eidgenössischen Wahlen vom Herbst zu geben. Bemerkenswert: Am gleichen Tag trafen sich auch die Delgierten von SVP und SP zum jeweils gleichen Anlass.

Die Grünen seien die einzigen, die den Mut hätten, eine unbequeme Wahrheit zu formulieren, sagte Parteichef Balthasar Glättli: «Wenn alles so bleibt, wie es ist, bleibt bald nichts mehr, wie es ist.»

Er sei kein Berufspessimist oder Panikmacher, sagte Glättli vor den Delegierten. Doch drei Tatsachen hätten ihm dieses Jahr Angst gemacht: der heisseste Juli seit Messbeginn, die Eisschmelze in der Antarktis und die hohe Oberflächentemperatur des Wassers im Nordatlantik.

Veränderung an allen Fronten gefordert

«Wir stehen vor einer fundamentalen Veränderung», sagte Glättli. 2023 wollten die Grünen ein neues Kapitel aufschlagen: Grüne Wirtschaft anstatt fossiler Kapitalismus, Zusammenleben im Einklang anstatt Ausbeutung von Mensch und Natur, Gerechtigkeit anstatt das Recht des Stärkeren.

Diese Veränderung zu benennen, brauche Mut, Kraft, Wille und Überzeugung. Denn die Herausforderungen seien immens. Es sei einfacher zu sagen – wie die FDP, die GLP und die SP – die Technik werde es richten. Oder wie die Mitte und die SVP: Die Vergangenheit sei die bessere Zukunft gewesen.

Doch «Back to the old normal» sei schlicht und einfach nicht möglich. Die Rechten machten Wahlkampf mit dem Krieg der Gendersternchen, mit der brutalen Ausgrenzung von Mitmenschen oder mit «lächerlichen Polemiken über SRF-Meteo». Dabei gebe es genügend echte Probleme.

Aufgeben ist für Glättli keine Option

Aufgeben sei keine Option, sagte Glättli. Die Grünen seien ins Gelingen verliebt und nicht ins Scheitern. Darum engagierten sie sich für ihre Klimafonds-Initiative, darum wollten sie eine neue Solar-Initiative lancieren und darum stünden sie ein für mehr Gleichstellung, mehr Demokratie und mehr Inklusion.

Die Lösungen für die Zukunft seien da. Und die Grünen kämpften mehr denn je dafür, dass diese Zukunft eine lebenswerte sein werde. «Wir wollen nicht die Katastrophe verwalten, nein, wir wollen die Veränderung gestalten», sagte Glättli.

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