Zertifikatspflicht an Unis Hochschulen übernehmen teilweise die Testkosten

sda, lpe

16.9.2021

Nächste Woche startet die Universitäten ins neue Semester – viele mit einer Zertifikatspflicht. Mehrere Hochschulen wollen ihren Studierenden jedoch die Testkosten abnehmen, sobald der Bund nicht mehr zahlt.

sda, lpe

16.9.2021

Nächste Woche kehren die Studierenden der meisten Unis in die Hörsäle zurück. Endlich wieder Vorlesungen vor Ort, doch Normalität ist noch lange nicht eingekehrt: An mehreren Hochschulen ist die Zertifikatspflicht Realität. 

Der Bundesrat hat die Entscheidung den Hochschulen überlassen, ob sie den Zugang zur Lehre vor Ort durch das Zertifikat einschränken wollen. Viele Universitäten sind der Empfehlung ihres Dachverbandes gefolgt. 

Bei den einen gilt gleich ernst, andere haben Gnadenfrist

Während die Universität Basel und die Fachhochschule Nordwestschweiz der Studentenschaft eine Frist eingeräumt haben, an der Uni bis am 1. November, an der Fachhochschule bis am 15. Oktober, gilt es bei anderen Unis bereits ab nächstem Montag ernst: Eintritt nur mit einem Nachweis der Impfung, Genesung oder eines negativen Tests.

Für ungeimpfte Studenten kann das schnell teuer werden. Ab dem 1. Oktober werden die Testkosten nicht mehr vom Bund übernommen. Die Zertifikatspflicht werde unter Studierenden kontrovers diskutiert, sagt so auch Elischa Link, Co-Präsident des Verbands der Schweizer Studierendenschaften gegenüber SRF.

Der Verband stellt sich laut Link nicht kategorisch gegen eine Zertifikatspflicht. «Für uns ist die Impfung auch wichtig und der einzige Ausweg aus der Pandemie.» Es dürfe aber niemand von der Bildung ausgeschlossen werden.

Testmöglichkeiten oder Kostenübernahme

Nun haben mehrere Hochschulen entschieden, ab dem 1. Oktober für die Test-Kosten aufzukommen.  So übernimmt etwa die Hochschule Luzern (HSLU) ab 1. Oktober die Kosten für Coronatests für Studierende und Weiterbildungs-Teilnehmende. Sie will zudem zusätzliche Test-Infrastrukturen aufbauen.

Bis zum 31. Oktober werden auch den Studierenden der Waadtländer Hochschulen kostenlose Tests angeboten. Mit diesen Tests können sie eine Bescheinigung erhalten, die eine Woche lang gültig ist.

Diese Übergangsregelung kündigte die Kantonsregierung am Donnerstag an, fünf Tage vor Beginn des neuen Studienjahres. Die Tests werden als Speicheltests durchgeführt und finden in Gruppen statt. Auch im Kanton Genf können sich die Studierenden an der Universität und den Fachhochschulen gratis testen lassen.

Die Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) übernimmt die Test-Kosten bis zum 15. Oktober. Was danach passiert, ist noch offen. Nach drei Online-Semestern startet auch die Universität Zürich (UZH) nächste Woche in ein neues Semester mit Präsenzunterricht. Für Studierende ohne Covid-Zertifikat soll es «angemessene Alternativen zum Präsenzunterricht» geben.

Dafür setzt sich auch der Verband der Schweizer Studierendenschaften ein: Wenn Zertifikatspflicht, dann braucht es Alternativen für Ungeimpfte.