Augenzeugen filmen von SAC-Hütte ausFelssturz am Gerenpass verfehlt Wanderer nur knapp
pab
11.9.2023
Auf der Facebook-Seite der Piansecco-Hütte kannst du beeindruckende Bilder von herabstürzenden Felsen sehen: Wanderer sollen den Weg zum Gerenpass meiden. Gesperrt werden, kann er aber nicht.
pab
11.09.2023, 11:39
11.09.2023, 13:22
pab
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Auf der Facebook-Seite der Capanna Piansecco wurde ein Video gepostet, das einen beeindruckenden Felssturz zeigt, der Wanderer nur um wenige Meter verfehlt.
Wanderer sollen den Weg meiden.
Die Piansecco-Hütte ist sicher.
Das Phänomen der hitzebedingten Felsabbrüche betrifft auch andere Teile der Alpen: Am Matterhorn gab es am Sonntag zwei Felsstürze.
Die beeindruckenden Bilder, die vor einigen Tagen auf der Facebook-Seite der Piansecco-Hütte veröffentlicht wurden, wurden auf einer Höhe von über 2000 Metern zwischen dem Tessin und dem Wallis gefilmt: Sie zeigen zum Teil grosse Felsbrocken, die vom Berg abbrechen und ins Tal stürzen, wo sie die Chüebodenhorn-Rinne entlangrollen – nur wenige Meter von den Wanderern entfernt, die die Szene gefilmt haben. RSI berichtete zuerst.
Die Felsen landen auch auf dem Weg, der zum Gerenpass führt – in einem ziemlich belebten Gebiet. Jetzt wird vom Wandern abgeraten, da weitere Felsstürze nicht ausgeschlossen werden können. Der Weg kann jedoch nicht gesperrt werden, da es sich um einen Pfad «und nicht um einen offiziellen Weg» des Alpennetzes handelt.
Die Hütte ist übrigens nicht in Gefahr und bleibt geöffnet. Die Situation wird von einem Geologen beobachtet. Der Felssturz ist auf die ungewöhnliche Hitze Anfang September zurückzuführen. Die Null-Grad-Isotherme liegt seit einigen Tagen auf über 4700 Metern. Diese anormale Situation führt dazu, dass das Eis, das den Felsen bisher an Ort und Stelle gehalten hat, schmilzt.
Die gefährliche Situation am Chüebodenhorn Couloir ist nicht die einzige im Hochgebirge: Das Phänomen breitet sich immer mehr aus. Allein am gestrigen Sonntagmorgen gab es auch am Matterhorn zwei Felsstürze. Der erste ereignete sich auf der italienischen Seite, entlang der Südwand, also weit weg von der normalen Aufstiegsroute, während der zweite auf der Walliser Seite – im Bereich des Zmutt-Grats – herunterkam.
Es gab keine Verletzten, aber angesichts der hohen Temperaturen und der Einstürze haben die italienischen Bergführer als Vorsichtsmassnahme beschlossen, die Gipfelbesteigungen zumindest bis zum heutigen Montag auszusetzen Dann soll je nach Bedingungen entscheiden werden, wie es weitergeht. Derzeit gibt es keine Bestrebungen, die italienische Route zu schliessen.