Sensationeller FundHunderte Lego-Raritäten tauchen bei Räumung in Uster auf
smi
2.11.2023
600 Lego-Sets sind bei der Räumung der Wohnung eines Verstorbenen aufgetaucht. Die Bausätze reichen bis in die Fünfzigerjahre zurück. Einige der Sets sind gemäss Experten mehrere Tausend Franken wert.
smi
02.11.2023, 20:06
03.11.2023, 12:23
smi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Bei der Räumung der Wohnung eines Verstorbenen ist eine Sammlung von über 600 Lego-Sets aufgetaucht.
Zahlreiche Raritäten befinden sich darunter, für die Sammler mehrere Tausend Franken bezahlen.
Ein Liquidationshaus versteigert die ersten 150 Lego-Sets online. Den weiteren Bestand müssen die Mitarbeitenden erst noch erfassen.
Am Anfang war ein Schlüssel. Er passte zu keinem Schloss in der Wohnung eines Verstorbenen. In einem Nachbargebäude fanden die Konkursbeamten schliesslich einen Kellerraum, der sich mit dem Schlüssel öffnen liess. Dort, ganz hinten im Raum, waren die ersten bunten Schachteln gestapelt: Über 600 Lego-Bausätze kamen nach langen Durchsuchen unzähliger Kisten und Kartons zusammen; der Älteste von 1956, der Jüngste mit Jahrgang 2021, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
«Das darf man getrost als Jahrhundertfund bezeichnen», sagt ein Lego-Experte zu «Watson». Viele Sets sind ungeöffnet, obwohl sie Jahrzehnte alt sind. Es sind Raritäten dabei, die Sammler zu stattlichen Preisen handeln. Die Liquidationsfirma Fuchs hat die Verwertung der Sammlung übernommen.
Besonders gesucht sei die Lego Monorail von 1987. Das Set werde regelmässig für über 3000 Euro gehandelt, sagt der Experte. Aktuell bietet jemand 1100 Franken auf der Seite des Liquidators. Dieser versteigert die erste Tranche von 150 Sets online. Nur schon Schienenstücke dieser Bahn würden für 20 Franken verkauft, «auch in schlechtem Zustand. Oder aus einem Raucherhaushalt».
Auch ein Königsschloss von 1984 könnte einen hohen Preis erzielen, obschon die Ecken der Karton-Verpackung leicht eingedrückt seien.
6 Tonnen Müll für 600 Schachteln Lego
Besonders exklusiv wirkt eine Garage mit automatischem Tor von 1956 – laut Sammler-Websites das erste Lego-Set überhaupt. Weltweit gebe es kein aktuelles Angebot für dieses Set, weshalb völlig offen sei, wie viel der Meistbietende dafür auslegen wird. Aktuell sind 600 Franken geboten.
Der Liquidator, der die Sammlung vom Konkursamt übernommen hat, musste sich durch Hunderte Schachteln und Kisten weitgehend wertlosen Inhalts kämpfen, um den Lego-Schatz zu heben. 6 Tonnen Abfall sind der Beifang der Baustein-Sammlung. Sie würden sich nach Ende der Auktion mit dem Konkursamt auf einen Preis einigen, sagte er zu «Watson».
Zudem müssen die Mitarbeitenden des Liquidationshauses bei jeder Schachtel recherchieren, was ihr Inhalt und ihr Jahrgang ist, um sie korrekt ausschreiben zu können. Für das kleine Unternehmen sei das ein zeitraubender Kraftakt.
Nur Personen mit Adresse in der Schweiz dürfen bieten
Die Erben des Verstorbenen hätten es ausgeschlagen, seine Besitztümer im Keller zu übernehmen. Vom Lego-Schatz hätten sie nichts gewusst, schreibt «Watson». Trotzdem würden sie am Erlös beteiligt. Was das Konkursamt vom Liquidator erhält, geht zuerst an die Gläubiger des Verstorbenen. Sind die Schulden getilgt, erhalten die Erben den Rest.
Gebote für die ersten 150 Sets können noch bis am 13. November um 13 Uhr abgegeben werden. Noch vor Weihnachten soll die zweite Tranche à 150 Lego-Schachteln versteigert werden, so Liquidator Fuchs.
Die gute Nachricht für Schweizer Lego-Fans: Es sind nur Personen mit Schweizer Adresse als Bieter*innen zugelassen.