Lohnungerechtigkeit Starke Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Schweiz

tsch/tpfi

20.2.2021

Frauen verdienen für die gleiche Arbeit noch immer durchschnittlich 14,4 Prozent weniger als Männer. (Archivbild)
Frauen verdienen für die gleiche Arbeit noch immer durchschnittlich 14,4 Prozent weniger als Männer. (Archivbild)
Bild: Keystone

Frauen in der Schweiz verdienen rund 14,4 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Umgerechnet sind das rund ein siebtel des Jahres ohne Bezahlung.

Ab heute verdienen Frauen in der Schweiz genauso viel wie Männer. Bis zum 20. Februar arbeiten Frauen im Durchschnitt somit gratis. Das liegt am Lohnunterschied zwischen den Beschäftigungsverhältnissen von Frauen und Männer. Umgerechnet verdienen Männer in der Schweiz 14,4 Prozent mehr als ihre weiblichen Kollegen.  Rund 51 Tage arbeiten Frauen somit gratis, das ist ein Siebtel des Jahres.

Der sogenannte «Equal Pay Day» lässt sich anhand der neusten Daten des Bundesamts für Statistik berechnen, berichtet der «Tagesanzeiger». Der Medianlohn von Frauen im privaten Sektor beträgt demnach im privaten Sektor 5651 Franken pro Monat. Im Vergleich zu den Männern mit einem 14,4 Prozent höherem Gehaltsniveau verdienen Frauen somit 949 Franken weniger.

Nicht ganz so deutlich fällt der Unterschied zwischen den Geschlechtern im öffentlichen Sektor aus. Hier sind die Löhne grundsätzlich höher. Beim Bund, den Kantonen, Gemeinden und öffentlichen Anstalten wie Spitälern oder Universitäten beträgt der Unterschied laut «Tagesanzeiger» 11,4 Prozent. Das entspricht gesamtwirtschaftlich 11,5 Prozent. Damit arbeiten Frauen im öffentlichen Sektor 41 Tage umsonst. Das entspricht einem Zeitraum von Jahresbeginn bis zum 10. Februar.

Als wesentliche Faktoren für die unterschiedliche Bezahlung von Frauen erweisen sich die berufliche Stellung und die Qualifikationen. Je höher die Kaderfunktion, umso deutlicher fällt die Lohndifferenz aus. Bei Arbeiten ohne Kaderfunktion verdienen Frauen 7,6 Prozent weniger als Männer. Schon im untersten und unteren Kader nimmt die Lohndifferenz zu. Sie steigt im oberen und mittleren Kader bis auf über 18 Prozent.

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