Parteispenden Unternehmer aus Zürich im Zentrum der AfD-Spendenaffäre

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4.4.2019

Erhielt Spenden aus der Schweiz: AfD-Bundestagsabgeordnete Alice Weidel.
Erhielt Spenden aus der Schweiz: AfD-Bundestagsabgeordnete Alice Weidel.
Bild: Jörg Carstensen/dpa

Bei den Wahlkampfspenden aus der Schweiz an die deutsche AfD-Bundestagsabgeordnete Alice Weidel ist der ursprüngliche Geldgeber möglicherweise gefunden. Laut einem Bericht handelt es sich bei dem wahren Spender um einen schwerreichen Immobilienunternehmer mit Sitz in Zürich.

Womöglich stammen die getarnten Zahlungen an die AfD-Fraktionschefin Alice Weidel vom 75-jährigen Immobilienunternehmer Henning Conle mit Sitz in Zürich. Dies berichtet die «Süddeutsche Zeitung», die deutschen TV-Sender NDR und WDR sowie der «Tages-Anzeiger». Demnach liessen sich die Zahlungen in Höhe von insgesamt 150'000 Franken auf den schwerreichen Unternehmer zurückführen. Laut dem Bericht soll Henning Conle Senior sowohl die deutsche, als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzen.

Bezahlt wurde der Betrag 2017 in mehreren Tranchen vom Konto des Zürcher Pharmaunternehmers Kurt Häflinger, der laut verschiedenen Medienberichten mit Conle bestens bekannt sein soll. Brisant: Häflinger schickte kurz vor Weihnachten eine Liste mit den Namen der Spender, die sich als falsch erwies.

Sein Anwalt, SVP-Mann Valentin Landmann, erklärt nun: «Es trifft zu, dass auf dieser Liste im Wesentlichen Leute stehen, die nicht die Spender sind. Herr Häfliger fühlte sich nicht der Wahrheit verpflichtet und hat darum einen Mist unterzeichnet.» Die AfD leitete die Namen an die Bundestagsverwaltung weiter.

Spenden in Höhe von mehr als 1000 Euro aus dem Nicht-EU-Ausland sind laut deutschem Parteiengesetz verboten. Die Bundestagsverwaltung sowie die Staatsanwaltschaft Konstanz ermitteln.


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