Branche profitiert Darum boomt das Velo-Fahren in der Schweiz

tmxh

3.6.2020

In der Schweiz boomt das Velo-Fahren wieder. Ein Trend, der schon vor der Corona-Krise (hier beim Urban Bike Festival in Zürich) begann.
In der Schweiz boomt das Velo-Fahren wieder. Ein Trend, der schon vor der Corona-Krise (hier beim Urban Bike Festival in Zürich) begann.
Keystone

Die Corona-Krise verschafft so mancher Branche auch einen Auftrieb: In der Pandemie haben die Schweizer das Velo besonders liebgewonnen. Händler und Werkstätten profitieren vom Boom.

Mit Maske in Bus und Bahn? Dann doch lieber an der frischen Luft mit dem Velo durch die sommerliche Stadt fahren. Zumindest jene Schweizerinnen und Schweizer, die es sich erlauben können, setzen (sich) in der Corona-Pandemie vermehrt aufs Velo. Einer ETH-Studie zufolge fuhren die Menschen hierzulande seit Beginn der Krise öfter und länger mit dem umweltfreundlichen Zweirad – demnach seien die zurückgelegten Strecken im Vergleich zum Vorjahr bisweilen doppelt so lang. 

«Ich denke schon, dass viele Leute jetzt ihr Mobilitätsverhalten überdacht haben», zitiert der SRF Christoph Merkli, Geschäftsführer von Pro Velo Schweiz. Ihm zufolge hätten sich die Schweizer gefragt: «Kann ich überhaupt in Bewegung bleiben? Vielleicht gerade mit den Kindern. Was kann ich tun? Was kann ich unternehmen? Den ÖV möchte ich nicht benutzen, also welche Möglichkeiten habe ich?»



Merkli zufolge habe die Corona-Krise den Trend zum Elektrovelo ganz besonders verstärkt. Es werde gerade von Berufspendlern immer mehr als Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt. Eine Entwicklung, die man «schon vor Corona deutlich gesehen» hätte, so Merkli laut SRF.

Branche profitiert

Bemerkbar macht sich der Velo-Boom auch in der Branche, die im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen von der Corona-Krise zu profitieren scheint. «Am Schluss war die Werkstatt eigentlich übervoll. Wir waren überwältigt, wie viele Leute auf der Strasse sind, wie viele ihre alten Fahrräder aus den Kellern genommen haben. Die brauchten alle einen Service», zitiert SRF etwa Thomas Binggeli, den Geschäftsinhaber des Schweizer Velo-Fabrikanten «Thömus».



Verkaufen würden sich laut Binggeli auch neue Velos gut: «Wir werden ein deutliches Plus haben gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber dem Budget», wird er von SRF zitiert. Dass in den Werkstätten und bei den Velo-Händlern Hochbetrieb herrscht – und das, obwohl die Verkaufsgeschäfte über lange Zeit aufgrund der Pandemie geschlossen waren –, zeigen auch die Zahlen: Um bis zu 25 Prozent haben die Umsätze zugenommen, vor allem jene mit Ersatzteilen.

Gute Nachrichten für die Branche – gerade zum Welt-Velotag am 3. Juni.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite