Schildlaus tötet Bäume Invasiver Schädling aus Japan erstmals im Tessin entdeckt

Swisstxt/pab

3.5.2023

In Brigasso ist eine schädliche Schildlaus aus Japan entdeckt worden, die Pflanzen und Wälder gefährdet. Wie erkennst du Takahashia japonica in deinem Garten – und was kannst du dagegen tun?

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In Brissago TI ist erstmals Takahashia japonica entdeckt worden.
  • Die Schildlaus kann Pflanzen und Bäume töten.
  • Das Insekt ist leicht an seinen watteartigen, röhrenförmigen Brutsäcken zu erkennen, die 4 bis 5 Zentimeter lange weisse Ringe bilden.
  • Wer den Schädling findet, sollte ihn nicht selbst bekämpfen, sondern den Pflanzenschutzdienst informieren.

Es war der Gärtner Roberto Gambetta aus Brissago, der die ungewöhnliche Präsenz bemerkte und die Situation RSI wie folgt beschrieb: «Nachdem ich es gesehen hatte, habe ich es nachgeschlagen und festgestellt, dass es sich um das invasive Insekt Takahashia japonica handelt. Deshalb habe ich sofort den kantonalen Pflanzenschutzdienst und die Gemeinde Brissago informiert.»

Tatsächlich wurde das kleine Insekt in der Gemeinde an der Grenze zu Italien, am Lago Maggiore, zum ersten Mal in der Schweiz gefunden, wie Cristina Marazzi, Leiterin des Tessiner Pflanzenschutzdienstes, bestätigt: «Im Tessin und in der Schweiz haben wir noch nie davon gehört. Das Bundesamt für Umwelt hat sie auf die besondere Beobachtungsliste gesetzt, sie ist kein Quarantäneschädling.»

Takahashia japonica ist für den Menschen harmlos, aber sehr schädlich für bestimmte Zierpflanzen, insbesondere Maulbeerbäume, Ahorne und Hainbuchen. Er ernährt sich von Pflanzensaft und führt zur Austrocknung der Pflanze. In Brissago sind vier Maulbeerbäume betroffen.

«Es gibt Hainbuchenpflanzen in unseren Wäldern», erklärt Marazzi. «Wenn es in einem Wald zu einem Angriff kommen würde, könnte das problematisch sein. Deshalb müssen wir sie besonders im Auge behalten.»

Was hat der Kanton beschlossen?

Die ersten Massnahmen, die der Kanton beschlossen hat, sind eine biologische Behandlung und die Überwachung des Gebiets. Bis jetzt hat die Gemeinde Brissago keine weiteren befallenen Bäume entdeckt.

Am Mittwoch wird Gärtner Gambetta «die am stärksten befallenen Teile beschneiden und dann mit einem fetten Öl behandeln, um die Krankheit einzudämmen», erklärt er RSI.

Weiter sagt er: «Die pflanzlichen Abfälle werden in spezielle Säcke gepackt und dann in der Müllverbrennungsanlage entsorgt, weil sie nicht zu den anderen pflanzlichen Abfällen gehören.»

Woher kommt sie und wie lange gibt es sie schon in Europa?

Takahashia japonica stammt aus Asien und wurde zuerst in Japan auf Maulbeerbäumen entdeckt. Seitdem hat sie sich nach China, Südkorea und Indien ausgebreitet.

In Europa wurde sie erstmals 2017 in einem Stadtpark in Cerro Maggiore in der Provinz Mailand entdeckt, wie die von RSI zitierte Website der Region Lombardei schreibt. Sie ist auch in anderen Gemeinden in der Nähe von Mailand, Varese und Monza Brianza zu finden.

Nach den bisherigen Beobachtungen in der Lombardei bildet die Takahashia japonica eine Generation pro Jahr: Ende April und Anfang Mai werden die Ovisacs von den Weibchen produziert. Ende des Monats schlüpfen die Larven aus den Eiern und bewegen sich dann in Richtung der Blätter. Sie ernähren sich von den Säften und bleiben bis Oktober, wenn sie zum Überwintern in die Zweige zurückkehren.

Woran erkennt man Takahashia japonica und was ist zu tun?

Das Insekt ist, wie man auf der Website der Regione Lombardia nachlesen kann, leicht an seinen charakteristischen watteartigen, röhrenförmigen Brutsäcken zu erkennen, die 4 bis 5 Zentimeter lange weisse Ringe bilden.

Die Brutsäcke, die aus wachsartigen Substanzen bestehen und Tausende von etwa 0,5 Millimeter grossen, orangefarbenen Eiern enthalten, hängen normalerweise in verschiedenen Höhen an den jungen Zweigen der Pflanze. Sie können aber auch an den Seitentrieben des Stammes oder in der Nähe von Schnittwunden gefunden werden.

Solltest du in deinem Garten auf Takahashia japonica stossen, empfehlen die Tessiner Kantonsbehörden, nicht direkt mit Pflanzenschutzmitteln einzugreifen, sondern sofort den Pflanzenschutzdienst zu benachrichtigen, dessen Adresse du auf der Website des Kantons findest.

Transparenz-Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels stand im Übertitel, dass die Brissago-Inseln betroffen seien. Dies stimmt nicht. Wir haben den Übertitel angepasst und bitten um Entschuldigung.