Negativzinsen Kanton Zug zahlt Weihnachtsboni lange vor dem Fest

Philipp Fischer

11.10.2019

Der Kanton zahlt Weihnachtsboni an seine Angestellten früher aus – und erspart sich so Negativzinsen. (Symbolbild)
Der Kanton zahlt Weihnachtsboni an seine Angestellten früher aus – und erspart sich so Negativzinsen. (Symbolbild)
Bild: Christin Klose/dpa-tmn

Negativzinsen begegnen nicht nur Reiche – auch die Kantone sind betroffen. Im Kanton Zug werden die Weihnachtsboni daher schon früher als üblich an die Angestellten ausgeschüttet.

Negativzinsen sind bislang nur für wirklich Reiche ein Grundübel. Bald könnte es aber auch die Kleinsparer treffen, wenn die Banken beginnen sollten, Minuszinsen auf die Guthaben von Kleinsparern abzuwälzen. Dabei ist es möglich, den Minuszinsen ein Schnippchen zu schlagen, wie der «Blick» berichtet. Etwa mit Investitionen in Aktien, Fonds, Gold oder Wohneigentum.

Zur Vermeidung von Negativzinsen greifen jetzt auch die Schweizer Kantone in die Trickkiste. Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler (59) bezeichnet die Situation mit den tiefen Zinsen als «schmerzhaft». Denn wenn die Bürger ihre Steuern bezahlen, bedeutet das pralle Kantonskonten, so Tännler gegenüber «Blick».

Um Geld aus Steuereinnahmen möglichst schnell wieder loszuwerden und um damit Negativzinsen zu vermeiden, plant der Kanton laut «Bloomberg» zum Beispiel Rechnungen früh zu zahlen. Auch fordert der Kanton möglichst spät Geld vom Bund ein. Ein anderer Kniff aus der Finanztrickkiste ist die Auszahlung von Weihnachtsboni zu einem früheren Zeitpunkt als üblich. Damit ist der Kanton Zug im letzen Jahr schon gut gefahren – und musste nur 7000 Franken Negativzinsen bezahlen. Die Zuger Kantonsangestellten dürfen sich daher auch dieses Jahr auf den verfrühten Eingang der Weihnachtsboni einstellen.

Tännler bleibt gegenüber «Bloomberg» dennoch pessimistisch: «Irgendwann – nicht heute oder morgen – werden wir darüber nachdenken müssen, ob wir Bargeld im Tresor aufbewahren.»

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