Gemeindepolitik Keine Entspannung der Krise in Vevey

SDA

27.6.2019 - 15:18

Den Stadträten Jérôme Christen (l.) und Michel Agnant (r.) wird vorgeworfen, der Geschäftsprüfungskommission interne vertrauliche Dokumente zugespielt zu haben. (Archivbild)
Den Stadträten Jérôme Christen (l.) und Michel Agnant (r.) wird vorgeworfen, der Geschäftsprüfungskommission interne vertrauliche Dokumente zugespielt zu haben. (Archivbild)
Source: Keystone/LAURENT GILLIERON

In Vevey kehren die Stadträte Lionel Girardin (SP), Jérôme Christen und Michel Agnant (beide Vevey libre) vorerst nicht in ihr Amt zurück. Der Waadtländer Staatsrat hat deren Suspendierung verlängert.

Die Kantonsregierung begründet ihren Entscheid mit den laufenden Strafverfahren gegen die drei Amtsträger. Die Suspendierung werde so lange aufrecht erhalten, bis über die Strafverfahren gegen die Exekutivpolitiker Klarheit herrsche, längstens bis zum 31. Dezember 2019, teilte der Staatsrat am Donnerstag mit.

Veveys politische Führung steckt seit einigen Monaten in einer tiefen Krise. Von den fünf ursprünglich gewählten Mitgliedern sind nur noch zwei im Amt: Gemeindepräsidentin Elina Leimgruber (Grüne) und Gemeinderat Etienne Rivier (FDP). Die beiden Stellvertreter, Michel Renaud (SP) und Jacques Ansermet (FDP), behalten ihre Funktion vorerst, wie der Staatsrat weiter mitteilte.

Anfang mit Affäre Girardin

Girardin steht unter dem Verdacht der ungetreuen Amtsbesorgung. Als Präsident der Stiftung Apollo für den sozialen Wohnungsbau soll er bezahlte Mandate an ihm nahestehende Personen vergeben haben. Auch wird ihm vorgeworfen, mit einer eigenen Firma bezahlte Arbeiten für die Stiftung erledigt zu haben.

Christen und Agnant werden beschuldigt, der Geschäftsprüfungskommission interne vertrauliche Dokumente im Zusammenhang mit der Affäre Girardin zugespielt zu haben.

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