Vorstoss in der Drogenpolitik Experten des Bundes wollen Cannabis legalisieren

uri

1.12.2022

Das Cannabis-Verbot in der Schweiz soll laut einer Kommission des Bundes fallen. 
Das Cannabis-Verbot in der Schweiz soll laut einer Kommission des Bundes fallen. 
Symbolbild: Keystone

Die Eidgenössische Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN) will den legalen Zugang zu Cannabis-Produkten ermöglichen. 

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Die Eidgenössische Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN) setzt sich für eine Aufhebung des Verbots von Cannabis und damit den «legalen Zugang von kontrollierten Cannabisprodukten für Erwachsene in der Schweiz» ein.

Die EKSN begründet ihren Vorstoss in einer Mitteilung damit, dass sich der Konsum von Cannabis in der Bevölkerung nicht durch ein Verbot reduzieren lasse. Der Schwarzmarkt blühe – damit sei die organisierte Kriminalität involviert. Zudem werde die Sicherheit der Konsumierenden aufgrund fehlender Qualitätskontrollen von Cannabis-Produkten nicht gewährleistet.

Laut den Experten des Bundes weisen die illegalen Produkte nicht nur unterschiedliche und zudem häufig auch hohe THC-Werte auf, sondern können auch gesundheitsschädliche Pestizide oder Schimmel enthalten. Um hier die gesundheitlichen Risiken zu verringern, sollten die Konsumenten Zugang zu «ordnungsgemäss kontrollierten Produkten haben.» Dafür sei ein legaler und regulierter Markt für Cannabis nötig.

«Keine Rechtfertigung», den Cannabis-Konsum zu fördern

Der Zugang zu den Cannabis-Produkten sei jedoch – wie etwa auch bei Tabak oder Spiritousen – auf Erwachsene zu beschränken, teilt die Kommission weiter mit. Auch verwirft sie Modelle eines begrenzten Zugangs, etwa «die Möglichkeit, Cannabis ausschliesslich selbst herzustellen, oder die Abgabe im Rahmen des Gesundheitssystems». Es handle sich hierbei nämlich nicht um glaubwürdige Alternativen zum Schwarzmarkt. Auch werde so der Zugang zu kontrolliertem Cannabis werde in Frage gestellt.

Aus Sicht der Kommission gibt es aber «keine Rechtfertigung», den Konsum von Cannabis in irgendeiner Art und Weise zu fördern: «Werbung, unkontrollierte Produktpaletten, niedrige Preise, Sonderangebote oder eine Vielzahl von physischen und Online-Verkaufsstellen würden Fehlanreize setzen und den Konsum begünstigen».

In einer Regulierung müsse deshalb gesichert werden, dass der Bezug von Cannabis «ausschliesslich über nicht-gewinnorientierte Verkaufsmodelle» erfolge.