ÜberblickAargau stellt sich mehrheitlich hinter Öffnungspläne des Bundesrats
Agenturen/tgab
14.3.2021
14.03.2021, 17:18
14.03.2021, 18:08
Agenturen/tgab
Laut Angaben der Johns Hopkins Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 570’645. 10’111 Menschen sind in Verbindung mit Ovid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 119’648’892, die Zahl der Toten auf 2’650’236.
Der Kanton Aargau hat in einer Stellungnahme zu den Lockerungen der Corona-Massnahmen die Pläne des Bundesrates mehrheitlich begrüsst. Raschere Lockerungen forderte der Kanton allerdings beim Präsenzunterricht an den Hochschulen und bei der Öffnung von Restaurants.
Weiter verlangte der Regierungsrat im nächstmöglichen Öffnungsschritt eine komplette Öffnung der Gastrobetriebe. Nicht einverstanden ist der Aargau auch bei der Aufhebung der Quarantänepflicht für geimpfte Personen. Aus wissenschaftlicher Sicht sei noch unklar, ob eine Impfung vor Ansteckung und Virusübertragung schütze.
Die Impfkommission in Irland hat sich für einen vorübergehenden Stopp der Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca ausgesprochen. Grund seien neue Berichte der norwegischen Arzneimittelbehörde über vier Fälle von schweren Blutgerinnseln nach Verabreichung des Mittels. Auch die italienische Region Piemont hat nach dem Tod einer geimpften Lehrkraft vorsichtshalber die Impfung mit Astrazeneca ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze:
Der Coronavirus-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 rund 50 Milliarden Euro.
EU-Kommissionsvize räumt Fehler bei Impfstoff-Bestellungen ein.
Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben
Die US-Behörden erwägen nach Angaben des Virologen Anthony Fauci eine Änderung der Corona-Abstandsregel von bisher zwei auf einen Meter.
Die US-Behörden erwägen nach Angaben des Virologen Anthony Fauci eine Änderung der Corona-Abstandsregel von bisher zwei auf einen Meter. Der international anerkannte Experte sagte am Sonntag im Fernsehsender CNN, die US-Gesundheitsbehörde CDC prüfe derzeit eine Studie aus Massachusetts, wonach es bei den Corona-Zahlen «keinen substanziellen Unterschied» gebe, wenn in Schulen ein Abstand von einem oder zwei Metern vorgeschrieben sei – bei gleichzeitiger Maskenpflicht.
Auf die Frage, ob dies bedeute, dass ein Abstand von einem Meter ausreichend sei, sagte Fauci: «So ist es, in der Tat». Er betonte in der Sendung «State of the Union» aber auch, dass die CDC die neuen Daten noch analysiere und eigene Tests vornehme. Die Ergebnisse würden jedoch «bald» vorliegen.
16.02 Uhr: US-Corona-Experte Fauci: «Wir Können Situation wie in Europa vermeiden»
Der US-Immunologe Antony Fauci hat angesichts der stabilen Corona-Neuinfektionszahlen in den Vereinigten Staaten vor vorschnellen Lockerungen und einer Entwicklung wie in Europa gewarnt. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen sei in den letzten Wochen zwar gesunken und habe sich auf einem Niveau eingependelt, sagte Fauci am Sonntag dem Sender Abc News. Mit rund 60'000 neuen Fällen pro Tag seien die USA aber sehr anfällig für einen erneuten Anstieg.
«Und genau das ist in Europa passiert: Die Zahl der Fälle ging zurück, es gab eine Stabilisierung, und die Gesundheitsvorkehrungen wurden zurückgefahren.» Die Folge sei ein plötzlicher Anstieg der Neuinfektionen gewesen. «Wir können das vermeiden, wenn wir die Menschen weiter impfen und so immer mehr Schutz bekommen, ohne auf einmal die Gesundheitsmassnahmen zurückzufahren», sagte Fauci.
Die Impfkampagne in den USA kommt rasch voran. Nach Angaben von Fauci – der das Weisse Haus in Corona-Fragen berät – wurden allein am Samstag drei Millionen Impfdosen verabreicht. Insgesamt liegt die Zahl nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bei mehr als 105,7 Millionen. 20,7 Prozent der Gesamtbevölkerung hat mindestens eine Impfung bekommen. 11,1 Prozent gelten als voll geimpft.
15.45 Uhr: Aargau stellt sich mehrheitlich hinter Öffnungspläne des Bundesrats
Der Kanton Aargau hat in einer Stellungnahme zu den Lockerungen der Corona-Massnahmen die Pläne des Bundesrates mehrheitlich begrüsst. Raschere Lockerungen forderte der Kanton allerdings beim Präsenzunterricht an den Hochschulen und bei der Öffnung von Restaurants.
Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) stellte sich in dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben an die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) grundsätzlich hinter den Grossteil der geplanten Schritte. Diese betreffen unter anderem die baldige Öffnung von Restaurantterrassen sowie Lockerungen rund um Publikumsveranstaltungen und private Treffen.
Anders als es der Bundesrat vorschlägt, verlangt der Aargau allerdings die sofortige Aufhebung des Verbots des Präsenzunterrichts auf der Tertiärstufe. Die Hochschulen sollen unter Berücksichtigung von Schutzmassnahmen wieder vor Ort unterrichten dürfen. Eine Beschränkung der Personenzahl auf 15 im Hörsaal sei unrealistisch und in den Hochschulen nicht umsetzbar, heisst es in der Stellungnahme.
Weiter verlangte der Regierungsrat im nächstmöglichen Öffnungsschritt eine komplette Öffnung der Gastrobetriebe. Nicht einverstanden ist der Aargau auch bei der Aufhebung der Quarantänepflicht für geimpfte Personen. Aus wissenschaftlicher Sicht sei noch unklar, ob eine Impfung vor Ansteckung und Virusübertragung schütze. Zudem würden aktuell noch viele Umsetzungsfragen bestehen.
Eine Aufhebung der Quarantänepflicht für Geimpfte sei heikel, weil dies die junge Bevölkerung benachteilige, schrieb der Aargauer Regierungsrat. Die Jungen könnten sich derzeit noch nicht impfen lassen.
15.37 Uhr: Italien setzt Impfungen mit Astrazeneca aus
Nach dem Tod einer geimpften Lehrkraft hat die Region Piemont in Italien vorsichtshalber die Impfung mit Astrazeneca ausgesetzt. Man handle aus «extremer Vorsicht», bis man herausfinde, ob die Impfung mit dem Tod in Verbindung stehe, sagte der Gesundheitsbeauftragte der norditalienischen Region, Luigi Genesio Icardi, laut einer Mitteilung vom Sonntag. Die Lehrkraft sei in der Stadt Biella gestorben. Bisher seien im Piemont keine Probleme mit dem Impfstoffen gemeldet worden.
Am Freitag hatte die Arzneimittelbehörde Aifa die Verabreichung einer Charge von Astrazeneca gestoppt, nachdem ein Soldat auf Sizilien gestorben war. Eine Verbindung zwischen Impfung und Tod wurde bisher nicht festgestellt.
15.07 Uhr: Brasilien – Lula bekommt Corona-Impfung und fordert Impfstoff für Brasilianer
Der ehemalige brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva ist gegen das Coronavirus geimpft worden und hat Impfstoff für die brasilianische Bevölkerung gefordert. «Alles, was die Menschen wollen, ist ein Impfstoff, um dieses Monster namens Coronavirus loszuwerden», sagte Lula in einem Video in sozialen Netzwerken am Samstag, in dem er auch die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro kritisierte. «Der Präsident muss aufhören, ignorant zu sein. Sie müssen lernen, die Gefühle des brasilianischen Volkes zu respektieren und Impfstoff für alle sicherzustellen.»
13.53 Uhr: Anstieg der Corona-Fallzahlen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10'790 Corona-Neuinfektionen gemeldet – 2687 mehr als noch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner – kletterte auf 79 (Vortag: 76,1).
13.02 Uhr: Brüssel räumt Fehler bei Impfstoffbestellung ein
Im Streit um Pannen bei der Corona-Bekämpfung hat die EU-Kommission Versäumnisse eingeräumt. Österreich und fünf andere EU-Staaten hatten zuvor die Bestellpolitik Brüssels kritisiert und auf hoher Ebene Gespräche in der Union über eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfdosen verlangt. Das derzeitige Bestellsystem würde «bis zum Sommer riesige Ungleichheiten unter Mitgliedsstaaten schaffen und vertiefen», schrieben die Regierungschefs von Österreich, Bulgarien, Lettland, Slowenien und Tschechien an den EU-Ratspräsidenten Charles Michel und die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Kroatien schloss sich dem Vorstoss am Samstag an.
12.31 Uhr: Mehr als 1700 Corona-Tote binnen 24 Stunden in den USA
In den USA sind den Behörden für den Samstag 1725 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet worden. Zudem wurden für denselben Zeitraum 53'215 Neuinfektionen registriert, wie aus der Internetseite der Johns-Hopkins-Universität hervorging.
Der bisherige Tageshöchstwert an Todesfällen seit Beginn der Pandemie war in den USA am 12. Januar mit 4465 Toten erreicht worden. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden markierte am 2. Januar mit 300'416 ihren bisher höchsten Wert.
Mit bisher mehr als 534'000 Toten und 29,4 Millionen Infizierten sind die USA in absoluten Zahlen, aber nicht gemessen an der Bevölkerung, das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land.
11.55 Uhr: Genfer Staatsrätin zum zweiten Mal an Covid-19 erkrankt
Die Genfer Staatsrätin Nathalie Fontanet ist zum zweiten Mal innert eines Jahres an Covid-19 erkrankt. Dies teilte die 56-jährige Finanzdirektorin auf Facebook mit. Demnach leidet sie seit Freitag an Fieber. Daraufhin fiel ein Test auf das Coronavirus positiv aus. Sie werde ihrer Arbeit als Regierungsrätin weiter nachgehen und an den Sitzungen aus der Isolation von zu Hause aus teilnehmen, erklärte die FDP-Politikerin. Im März 2020 war Fontanet zum ersten Mal positiv getestet worden.
Fontanet ist nicht das einzige Mitglied der Genfer Regierung, das positiv getestet wurde. Auch Pierre Maudet (parteilos) und Antonio Hodgers (Grüne) steckten sich im vergangenen Jahr mit dem Coronavirus an.
11.32 Uhr: Irische Impfkommission rät zur Aussetzung von Astrazeneca-Impfungen
Die Impfkommission in Irland hat sich für einen vorübergehenden Stopp der Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca ausgesprochen. Grund seien neue Berichte der norwegischen Arzneimittelbehörde über vier Fälle von schweren Blutgerinnseln nach Verabreichung des Mittels, hiess es in einer Mitteilung am Sonntag. Es werde nicht gefolgert, dass es irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Astrazeneca-Impfstoff und diesen Fällen gebe. Als Vorsichtsmassnahme werde aber dennoch vorübergehend von der Verabreichung des Präparats abgeraten, bis weitere Informationen verfügbar seien.
11.12 Uhr: Italien will bis Herbst durchimpfen
Italien will bis September mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft haben – vorher müssen Millionen Menschen allerdings ab Montag wieder in den Lockdown. Künftig sollen pro Tag mindestes 500'000 Dosen verabreicht werden, teilte die Regierung am Samstag in Rom mit. Im Zuge des nationalen Impfplans soll in Zukunft rund drei Mal so viel pro Tag geimpft werden wie bisher (170 000).
Wegen steigender Infektionszahlen wird ein Grossteil der Regionen ab Montag zu sogenannten Roten Zonen. Dazu gehören unter anderen die Lombardei, Venetien, Latium, die Emilia-Romagna und das Piemont. Betroffen sind mehr als 40 Millionen Menschen. Schulen und Kitas schliessen dann genauso wie Geschäfte. Restaurants dürfen nur Speisen zum Mitnehmen verkaufen. Die Bewegungsfreiheit wird stark eingeschränkt. In der beliebten Urlaubsregion Südtirol gelten dagegen ab Montag einige Lockerungen wie zum Beispiel an Schulen. Einzige "weisse Zone" ist die Insel Sardinien, dort gelten die wenigsten Einschränkungen.
10.42 Uhr: Zwei Festnahmen bei Demonstration gegen Corona-Auflagen in Dänemark
In Dänemark sind zwei Menschen am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen festgenommen worden. Einer habe Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen, ein weiterer habe gewalttätiges Verhalten an den Tag gelegt, teilte die Polizei am Sonntag mit. An der Kundgebung in Kopenhagen am Samstagabend nahmen nach Polizeiangaben rund 500 Menschen teil.
Die von der Gruppe «Men in Black Denmark» organisierte Demonstration verlief laut Medienberichten ohne größere Zwischenfälle, die Stimmung sei zwischenzeitlich aber angespannt gewesen. Die Demonstranten zogen mit Rauchfackeln und Fackeln durch das Zentrum der dänischen Hauptstadt und skandierten «Freiheit für Dänemark» und «Mette, Ciao», in Anspielung auf Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Auch Feuerwerkskörper und Böller wurden gezündet.
9.18 Uhr: Carnival erwartet weitere schwere Jahre für die Kreuzfahrtbranche
Die von der Coronavirus-Pandemie hart gebeutelte Kreuzfahrtindustrie hat nach Ansicht von Carnival-Chef Arnold Donald mindestens zwei weitere harte Jahre vor sich. Die Branche dürfte wohl nicht vor 2023 wieder das Niveau von vor der Coronavirus-Krise erreichen, sagte Donald der «Financial Times» vom Sonntag.
Die gesamte Flotte des US-Kreuzfahrtkonzerns könnte bis Ende dieses Jahres wieder fahren, allerdings dürfte es länger dauern, bis die Einnahmen aus der Zeit vor dem Ausbruch der Pandemie wieder erreicht seien. Carnival hatte wegen des coronabedingten Geschäftsausfalls im vierten Quartal einen Nettoverlust von 1,9 Milliarden Dollar eingefahren.
9.11 Uhr: British Airways fordert Reisemöglichkeiten für Corona-Geimpfte
Der neue Chef der Fluggesellschaft British Airways, Sean Doyle, hat internationale Reiseerleichterungen für gegen das Coronavirus geimpfte und ungeimpfte Personen gefordert.
«Geimpfte Personen sollten ohne jede Einschränkung reisen dürfen. Und alle, die noch nicht geimpft worden sind, aber negativ getestet wurden, sollten ebenfalls fliegen dürfen», hob Doyle hervor. Die Impfkampagne in Grossbritannien mache ihn zudem optimistisch, dass seine Fluggesellschaft ab dem Sommer wieder Kurz- und Langstrecken fliegen werde.
9.02 Uhr: Lockdown kostet Deutschland im ersten Quartal 50 Milliarden
Der Coronavirus-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 rund 50 Milliarden Euro. Dies berichtete die «Bild am Sonntag» unter Berufung auf eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
Insgesamt beläuft sich der Rückgang des Bruttoinlandprodukts BIP durch die Coronavirus-Krise demnach bisher auf 250 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt die Zahl sogenannter «Zombie»-Unternehmen, die nur noch existieren, weil die Insolvenzregeln ausgesetzt wurden, auf rund 5000.
8.43 Uhr: EU-Kommissionsvize räumt Fehler bei Impfstoff-Bestellungen ein
EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat Versäumnisse in Sachen Impfstrategie bei der Europäischen Union eingeräumt. «Es stimmt, dass bei der Bestellung der Impfstoffe sowohl in Brüssel als auch in den Mitgliedstaaten Fehler gemacht wurden», sagte Timmermans dem «Tagesspiegel am Sonntag». «Ich bin bereit, am Ende der Pandemie eine Bilanz zu ziehen. Dann können wir ja sehen, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben.»
Die EU-Kommission hat von den vier in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen insgesamt mindestens 1,4 Milliarden Dosen geordert - eigentlich mehr als genug für die rund 450 Millionen Europäer. Allerdings steht die EU-Kommission seit längerem in der Kritik, unter anderem weil ihr zögerliches Handeln und strategische Fehler bei der Bestellung von Impfstoffen vorgeworfen werden. Auch die Verteilung der Impfstoffdosen auf die Mitgliedstaaten wird in manchen Hauptstädten der EU als ungerecht empfunden.