SBB Lokführer fahren mit Taxi zur Arbeit um pünktlich zu sein

sob

2.10.2020

Die SBB haben zu wenige Lokführer. Die personellen Engpässe sind so gross, dass teure Taxifahrten nötig sind, um die Lokführer rechtzeitig zum richtigen Einsatzort zu bringen. (Symbolbild)
Die SBB haben zu wenige Lokführer. Die personellen Engpässe sind so gross, dass teure Taxifahrten nötig sind, um die Lokführer rechtzeitig zum richtigen Einsatzort zu bringen. (Symbolbild)
Keystone

Laut SBB-Insidern werden Lokführer mitten in der Nacht per Taxi zu ihrem Zug gebracht – koste es, was es wolle. In einem Fall bezahlten die SBB dem Taxiunternehmen 750 Franken. Anders könne der Fahrplan nicht mehr eingehalten werden.

Verspätungen und Lokführermangel sind bei den SBB nur zwei der chronischen Probleme. Bähnler und Gewerkschafter berichten unabhängig voneinander, dass Taxis zum Einsatz kommen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wie der «Blick» berichtet. Und vor allem, damit die Verspätungen nicht noch mehr zunehmen.



Laut den Insidern werden Lokführer mitten in der Nacht zu ihrem Zug kutschiert. So ist die Rede von Taxifahrten von Chur GR nach Zürich, von Delémont JU nach Bern, von Sion VS nach Lausanne VD.

Oder die längste berichtete Strecke: von Brig VS nach Genf, das ganze Rhonetal runter, dem Genfersee entlang – über 200 Kilometer. Die Fahrt im Taxi dauert gut zweieinhalb Stunden. Die Rechnung dafür ist happig: 750 Franken. «Die SBB nehmen solche Kosten und Umstände in Einzelfällen in Kauf, damit es nicht zu Zugausfällen kommt», sagt ein SBB-Sprecher dazu.

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