Hochwasser in der SchweizGefahr am Bielersee noch nicht gebannt
rl, sda
20.7.2021 - 07:58
Die Pegelstände der Schweizer Gewässer sinken weiter – in Luzern konnte nun auch die Kapellbrücke wieder geöffnet werden. Für eine komplette Entwarnung ist es aber zu früh, denn am Wochenende sind wieder Gewitter möglich. Aktuelle News im Ticker.
20.7.2021 - 07:58
SDA
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15.55 Uhr
Weiterhin Gefahr am Bielersee
Am Bielersee ist die Gefahr noch nicht gebannt. Der Seepegel geht nur langsam zurück. Erst gegen Ende Woche dürfte er unter die Hochwassergrenze fallen. Die Behörden riefen die Bevölkerung am Dienstag erneut zur Vorsicht auf. «Die Gefahr darf nicht unterschätzt werden», sagte die Nidauer Stadtpräsidentin Sandra Hess an einem Point de Presse.
Die Feuerwehr wies darauf hin, dass es fürs Auspumpen von Kellern und Untergeschossen noch zu früh sei. Der Grundwasserpegel sei nach wie vor hoch. Wer jetzt den Keller auspumpe, riskiere womöglich Schäden, die ihm mit etwas Geduld erspart blieben.
Die Aufräumarbeiten rund um den See laufen weiter auf Hochtouren. Die Nidauer Stadtpräsidentin Hess und der Bieler Stadtrat Beat Feurer mahnten Schaulustige, sie dürften die Arbeit der Feuerwehr nicht behindern.
13.15 Uhr
Österreich entging nur knapp einer Katastrophe
Im Nachbarland Österreich ist man nur haarscharf an einer grösseren Katastrophe während des Hochwassers vom Wochenende vorbeigeschrammt: Die Rückhaltebecken im Bundesland Salzburg seien randvoll gewesen, jeder weitere Regen hätte sie überlaufen lassen, zog Landesminister Josef Schwaiger am Dienstag eine vorläufige Bilanz. Das seit dem letzten Hochwasser 2005 entlang der Salzach investierte Geld von 750 Millionen Euro in Schutzmassnahmen habe sich voll ausgezahlt, hiess es.
Beim Hochwasser 2005 seien zum Beispiel im Raum Mittersill rund 1000 Liegenschaften in Mitleidenschaft gezogen worden, nun seien es nur ein paar Dutzend. Eine weitere Erhöhung der Dämme sei aber rein technisch nicht mehr möglich.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sicherte den Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu. Für besondere Härtefälle sollen Sonderlösungen gefunden werden. Die Behörden gehen von einem Millionenschaden aus, genauere Schätzungen liegen nicht vor.
Das Hochwasser hatte nicht zuletzt den Ort Hallein bei Salzburg getroffen, wo sich vorübergehend eine Sturzflut durch die Strassen wälzte. Im Gegensatz zu anderen betroffenen Ländern wie Deutschland oder Belgien wurde in Österreich niemand ernsthaft verletzt oder gar getötet.
12.20 Uhr
Am Wochenende drohen bereits die nächsten Gewitter
Nach den schweren Gewittern in der letzten Woche herrscht in der Schweiz endlich Sommerwetter. Allerdings bliebt es nicht lange dabei, wie Metonews prognostiziert. Bereits am Samstag fliesse «zunehmend feuchtere, schwülwarme und gewitteranfällige Luft zu uns», schreibt der Wetterdienst.
Bereits im Laufe der zweiten Tageshälfte am Samstag oder in der Nacht auf Sonntag müsse wieder «mit teils heftigen Gewittern gerechnet werden.» Noch sei es zu früh, deren Heftigkeit vorherzusagen, «doch Potenzial für heftige Gewitter mit lokal Hagel und Sturmböen besteht aber allemal, die Gewitterindizes sind ausserordentlich hoch», schreibt Meteonews.
Die Lage in den Berner Hochwassergebieten entspannt sich langsam. Der Pegel des Thunersees sank am Dienstag nach knapp einer Woche wieder unter die Hochwassergrenze. Er liegt allerdings noch immer weit über dem Normalstand.
Die Motorschifffahrt ist ab Mittwoch wieder erlaubt. Der Regierungsstatthalter mahnte die Bootsführer zur Vorsicht: Wellenschlag könne weiterhin zu Schaden an Uferliegenschaften führen. Auf dem See sei zudem mit Schwemmholz zu rechnen.
Auch die BLS-Schifffahrt nimmt am Mittwoch ihren Betrieb auf dem Thunersee wieder auf. Auf dem Brienzersee verkehrten die Schiffe bereits am Dienstag wieder gemäss Fahrplan.
Weiterhin sehr gefährlich ist die Aare. Der Seeabfluss liegt in Thun bei 398 Kubikmetern pro Sekunde. Jegliche Aktivitäten auf der Aare sind weiterhin verboten, wie der Statthalter betonte.
11.20 Uhr
Luzerner Kapellbrücke nach Hochwasser wieder offen
Der Pegel des Vierwaldstättersees ist bis am Dienstagmorgen so weit gesunken, dass in Luzern die Kapellbrücke wieder geöffnet werden konnte. Da die Gefahr durch weitere Gewitter jedoch noch nicht gebannt ist, wird ein Teil der Hochwasserschutzmassnahmen noch nicht abgebaut.
Der Seepegel hatte sich bis am Dienstagvormittag auf 434,66 Meter über Meer gesenkt. Er lag damit 28 Zentimeter tiefer als in der Nacht auf Samstag, als das Hochwasser sein Maximum erreicht hatte.
Auch wenn sich die Situation damit entspannt hat, gilt für den Vierwaldstättersee noch immer die zweithöchste von fünf Gefahrenstufen. Auch die mit Sandsäcken aufgebauten Schutzbauten entlang der Reuss werden vorerst nicht entfernt, teilte die Stadt am Dienstag mit. Ein Wiederaufbau wäre sehr aufwändig.
Trotzdem kehrt in der Stadt sichtbar die Normalität zurück. Es fliesst nun kein Wasser mehr aus der Reuss auf den Rathausquai, sodass die Kapellbrücke am Dienstag wieder geöffnet werden konnte. Die drei anderen Fussgängerbrücken waren bereits am Montag freigegeben worden.
Auch am Thunersee begann sich die Lage am Montag zusehends zu entspannen. Die Hochwassergrenze dürfte laut Kanton im Lauf des Dienstags unterschritten werden. In der Thuner Innenstadt wurden die Hochwassersperren demontiert.
Der Neuenburgersee war erst am Montagmorgen auf ein Rekordniveau angestiegen, sank am Morgen jedoch noch um einen ersten Zentimeter. Das Abfliessen dürfte «extrem langsam» vor sich gehen, sagte der Stadtpräsident von Yverdon-les Bains, Pierre Dessemontet (SP).
Am Bielersee stagnierte der Pegel am Montag auf hohem Niveau. Obwohl keine Niederschläge in Sicht sind, dürfte die Hochwassergrenze erst gegen Ende Woche unterschritten werden, teilte der Kanton Bern mit.
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