Preisschock im Effi-MärtMigros wehrt sich mit Flyer gegen höhere Parkgebühren
loe
14.10.2024
Im Effi-Märt in Effretikon ZH wurden die Parkgebühren erhöht. Für die erste Stunde zahlt man nun zwei Franken statt 50 Rappen. Die Migros wehrt sich gegen diese Erhöhung.
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14.10.2024, 10:52
Lea Oetiker
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Effi-Märt ist ein beliebtes Einkaufszentrum in Effretikon ZH.
Letzte Woche wurden dort aber die Parkgebühren erhöht, was Kundinnen und Kunden und die Migros stark verärgert.
Die Migros wehr sich mit Flyer gegen die Preisanpassung.
Der Effi-Märt ist ein beliebtes Einkaufszentrum in Effretikon ZH. Doch aktuell sind die Kundinnen und Kunden und die Migros verärgert. Grund dafür: Letzte Woche wurde bekannt, dass die Parkgebühren steigen. Für die erste Stunde bezahlte man bisher 50 Rappen, jetzt sind es zwei Franken.
Daraufhin hat die Migros per Flyer sein Missfallen kundgetan, wie der «Blick» berichtet. Die Gebührerhöhung sei nicht abgesprochen gewesen, hiess es auf dem Zettel. Mittlerweile sind diese wieder abgehängt worden. «Die Migros ist mit der aktuellen Situation sehr unzufrieden», schrieb der Detailhändler.
Immobilienfirma versteht Aufregung nicht
Das Einkaufszentrum und auch das Parkhaus gehören der Immobilienfirma Siska aus Winterthur. Gegen sie richtet sich auch die Kritik. Günther Heuberger, Geschäftsführer, versteht die Aufregung nicht. Gegenüber «Blick» sagt er, seine Firma habe die Gebühren in allen sechs Parkhäusern im Kanton Zürich erhöht. Und das zum ersten Mal seit 13 Jahren.
Heuberger begründet die Preiserhöhung mit einem enormen Anstieg der Unterhaltskosten, insbesondere im Bereich Strom. Zudem seien auch externe Dienstleistungen wie Reinigung teurer geworden. Vandalismus, Littering, nicht gemeldete Parkschäden und deshalb nötige Videoüberwachung verursachten ebenfalls zusätzliche Kosten.
Migros findet sich mit der Erklärung nicht ab
Von der Bevölkerung habe die Siska rund 30 Reklamationen zu den erhöhten Parkpreisen erhalten, die meisten zur Situation im Effi-Märt. Nachdem die Immobilienfirma die E-Mails beantwortet habe, sei ein gewisses Verständnis entstanden.
Die Migros hingegen habe sich nicht mit dieser Erklärung abfinden können. Der Flyer wurde erst nach den Gesprächen mit Siska aufgehängt. Auf Anfrage bei der Migros heisst es, dass ihre Mitarbeitenden vor Ort durch die Parkgebührenerhöhung mit einer hohen Anzahl an Unmutsbekundungen konfrontiert gewesen seien.
Über 400 Rückmeldungen sollen bei der Migros eingegangen sein
In den ersten Tagen seien über 400 Rückmeldungen eingegangen. «Uns war es daher wichtig, klarzustellen, dass nicht wir diese Gebühren erheben, um unsere Mitarbeitenden zu entlasten und zu schützen», sagt Silke Seichter, Sprecherin bei der Migros. Die Kundinnen und Kunden verglichen vor allem die Preise mit den anderen ortsüblichen Gebühren. «Diese sind nun im Effi-Märt mit grossem Abstand am höchsten.»
Der «Blick» schreibt, im Vergleich zu Zürich und Winterthur seien die Parkpreise im Effi-Märt tief. In den beiden Grossstädten koste das Parkieren ein Vielfaches mehr.
Eine kurze Online-Recherche von Tamedia zeigt jedoch das Gegenteil: Für dieselbe Zeit im Coop oder im Manor in Winterthur fallen 1.50 Franken Parkgebühren an. Im Migros-Parkhaus in Zürich-Altstetten liegt der Tarif für eine Stunde bei 50 Rappen. Im Coop-Parkhaus in Neuhausen ist die erste Stunde sogar gratis.
Auch auf der Online-Datenbank «Parkopedia» drücken Käuferinnen und Käufer ihren Unmut aus. «Abzocke für marode Tiefgarage!», heisst es da. Und: «Neue Parkgebühr ist eine Frechheit.»
Andere Geschäfte sehen es weniger streng
Auch die anderen Geschäfte im Effi-Märt üben Kritik. Unter anderem der Denner. Sprecher Mladen Tomic sagt, dieses einseitige Vorgehen des Vermieters könne man nicht gutheissen und werde das Gespräch mit ihnen suchen, um für die Kunden allenfalls eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Bei Coop heisst es, man sei Mieterin in diesem Gebäude und habe keinen Einfluss auf die Gestaltung der Parkgebühren. Die Erhöhung der Parkgebühren betreffe sie nicht direkt, heisst es bei Dosenbach.