Subventionen Milchprüf-Labor hat vom Staat zwei Millionen zu viel kassiert

sob

25.2.2020

Die Schweiz ist stolz auf ihre Milch. Für Qualitätskontrollen sorgt unter anderem das Suisselab in Zollikofen BE. Nun zeigt sich, dass die Milchprüfer fast zwei Millionen zu viel Subventionen kassiert haben. (Symbolbild)
Die Schweiz ist stolz auf ihre Milch. Für Qualitätskontrollen sorgt unter anderem das Suisselab in Zollikofen BE. Nun zeigt sich, dass die Milchprüfer fast zwei Millionen zu viel Subventionen kassiert haben. (Symbolbild)
Keystone

Die sprichwörtliche Milchbüchlein-Rechnung ist für Suisselab nicht aufgegangen. Das Milchprüf-Labor in Zollikofen BE hat dem Bund fast zwei Millionen Franken zu viel verrechnet. Die Finanzkontrolle hat es gemerkt.

Die Firma Suisselab in Zollikofen BE hat betrogen. Das für die Milchprüfung zuständige Labor hat in den Jahren 2016 und 2017 zu viel Geld vom Bund bezogen, wie die NZZ schreibt. «Von den insgesamt 6,6 Millionen Franken, die während dieser zwei Jahre ausbezahlt wurden, lassen sich 1,9 Millionen Franken nicht durch zulässige Ausgaben rechtfertigen», schreibt die Finanzkontrolle in einem am Montagabend veröffentlichten Bericht.

Starke Bauernlobby

Die Bundesgelder für die Milchprüfung könnten seit zwei Jahren abgeschafft sein. So wollte es der Bundesrat, doch die Bauernlobby wehrte sich erfolgreich. Die Finanzkontrolle hat die Subventionen nun auf Ersuchen des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen geprüft. Dieses schreibt den Milchproduzenten regelmässige Qualitätskontrollen vor. Der Bund beteiligt sich an den Kosten und überweist das Geld an die Firma Suisselab.



Bei der Prüfung der Suisselab-Rechnung zeigte sich, dass die Firma zu hohe Kosten für die Milchprüfung ausgewiesen hat. Es seien Administrationskosten einberechnet worden, die nicht subventionsberechtigt seien, schreibt die Finanzkontrolle. Das Labor habe auch zu hohe Abschreibungen vorgenommen und zu hohe Mietkosten verrechnet.

«Mangel an Transparenz»

Weiter stellt die Finanzkontrolle einen «Mangel an Transparenz und Rückverfolgbarkeit» in der Buchführung von Suisselab fest. Sie empfiehlt dem zuständigen Bundesamt, die zu viel ausbezahlten Subventionen zurückzufordern.

Suisselab muss die Fehler einräumen und ist damit einverstanden, die zu viel verrechneten Subventionen zurückzuzahlen. Den Vorwurf der mangelnden Transparenz in der Rechnungslegung weist das Labor hingegen in «aller Form» zurück.

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