Letzter Flug einer Mirage in Payerne VD
Mit dem letzten Flug einer Mirage in Payerne VD verschwindet am Donnerstag das letzte physische Zeugnis der Mirage-Affäre nach fast 60 Jahren. 1964 setzte das Parlament wegen des Skandals die erste Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ein.
Im Zuge der Beschaffung war der französische Kampfjet Mirage-III unversehens vom Jagdflugzeug zum Jagdbomber mutiert. Die Kosten der zunächst bestellten 100 Mirage-III-Flugzeuge gerieten vollständig ausser Kontrolle. Der Bundesrat musste beim Parlament einen Nachtragskredit von knapp 580 Millionen Franken beantragen.
Das liess die Beschaffungskosten auf über 1,4 Milliarden explodieren. In der Botschaft hatte die Landesregierung 1961 noch geschrieben, am Flieger seien lediglich noch geringe konstruktive Änderungen nötig.
In der Parlamentsdebatte im Sommer 1964 explodierte parallel zu den Kosten die Empörung. National- und Ständerat fühlten sich hintergangen und traten nicht auf die Vorlage ein. Dafür stimmten sie für die Einsetzung einer PUK, welche unter der Ägide
25.05.2023
Der ehemalige Schweizer Kampfjet Mirage III hat am Donnerstag in Payerne VD seine letzten Flüge absolviert. Rund 60 dieser Flugzeuge hatte die Schweiz vor 60 Jahren erworben.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die letzte noch flugtaugliche Mirage der Schweizer Armee ist heute zu ihrem finalen Flug gestartet.
- Die Schweizer Luftwaffe setzt die in den Sechzigerjahren beschafften Flugzeuge seit 2003 nicht mehr ein.
- Der Kauf des französischen Jets führte zum «Mirage-Skandal». Die Kosten liefen massiv aus dem Ruder, die Armeespitze versuchte dies zu vertuschen. Schliesslich trat Bundesrat Chaudet zurück.
Heute Donnerstag ist die Mirage III mit dem Kennzeichen HB-RDF auf dem Militärstützpunkt Payerne zu ihren zwei letzten Flügen gestartet. Gesteuert hat sie der Neuenburger Pilot Thierry Goetschmann, Oberst im Ruhestand und ehemaliger Kommandant der Schweizer Luftwaffe. Als Passagier ist der Freiburger Peter Egger an Bord gewesen, Präsident von Espace und ebenfalls ein ehemaliger Armeepilot.
Die Schweizer Armee verwendet den französischen Jet bereits seit 2003 nicht mehr. Der Verein Espace Passion ermöglichte es jedoch, ein Flugzeug flugtauglich zu erhalten. Die zweisitzige Mirage nahm seit 2008 an verschiedenen Flugshows teil. Zudem führte Espace Passion mit der Maschine jährlich rund 24 Passagierflüge durch. Ein Flug kostete 15'000 Franken.
In den Sechzigerjahren hatte die Schweiz 67 Mirage III vom französischen Hersteller Dassault gekauft.
Der Kauf des Flugzeugs wurde 1966 wegen enormer Kostenüberschreitungen zu einem der grössten politischen Skandale in der gesamten politischen Geschichte der Schweiz. Eine Mirage III über Alpnach am 19. Mai 1984.
Zwei Mirages bei einem Manöver mit über 1400 km/h über der Axalp am 2. Oktober 2002 während eines Militärflugtages.
Ende der 1990er Jahre musterte die Schweizer Armee 29 der damals noch 49 aktiven Mirage III aus.
Zwei Mirage III am 30. August 2003 in Emmen während des Wettbewerbs der Schweizer Luftwaffe 2003.
Mirage III sind leicht an ihren dreieckigen Flügeln zu erkennen. Hier ein Exemplar am 10. Oktober 2003 über der Axalp.
Eine MIrage III am 4. Oktober 2000 auf der Axalp oberhalb von Brienz bei der traditionellen jährlichen Vorführung der Schweizer Luftwaffe.
Eines der letzten Male, als Mirage III in Formation flogen, bei einer Demonstration in Buochs, im Beisein von 150'000 Militärflugzeugfans.
Landung der MIrage III am 12. Mai 2000 in Dübendorf. Heute, am 25. Mai 2023, hat in Payerne die letzte Landung einer Mirage III der Schweizer Luftwaffe stattgefunden. Dank des Bremsschirms kam sie auch auf kurzen Pisten rechtzeitig zum Stillstand.
Letzter Flug einer Mirage der Schweizer Armee
In den Sechzigerjahren hatte die Schweiz 67 Mirage III vom französischen Hersteller Dassault gekauft.
Der Kauf des Flugzeugs wurde 1966 wegen enormer Kostenüberschreitungen zu einem der grössten politischen Skandale in der gesamten politischen Geschichte der Schweiz. Eine Mirage III über Alpnach am 19. Mai 1984.
Zwei Mirages bei einem Manöver mit über 1400 km/h über der Axalp am 2. Oktober 2002 während eines Militärflugtages.
Ende der 1990er Jahre musterte die Schweizer Armee 29 der damals noch 49 aktiven Mirage III aus.
Zwei Mirage III am 30. August 2003 in Emmen während des Wettbewerbs der Schweizer Luftwaffe 2003.
Mirage III sind leicht an ihren dreieckigen Flügeln zu erkennen. Hier ein Exemplar am 10. Oktober 2003 über der Axalp.
Eine MIrage III am 4. Oktober 2000 auf der Axalp oberhalb von Brienz bei der traditionellen jährlichen Vorführung der Schweizer Luftwaffe.
Eines der letzten Male, als Mirage III in Formation flogen, bei einer Demonstration in Buochs, im Beisein von 150'000 Militärflugzeugfans.
Landung der MIrage III am 12. Mai 2000 in Dübendorf. Heute, am 25. Mai 2023, hat in Payerne die letzte Landung einer Mirage III der Schweizer Luftwaffe stattgefunden. Dank des Bremsschirms kam sie auch auf kurzen Pisten rechtzeitig zum Stillstand.
Mirage-Skandal: Mehr Kosten für weniger Flugzeuge
Die Schweiz hatte die Mirage vor rund 60 Jahren beschafft. 1961 bewilligte das Parlament 871 Millionen Franken für den Kauf von 100 Flugzeugen dieses Typs. Die Kosten gerieten jedoch ausser Kontrolle und die Regierung musste einen zusätzlichen Kredit in Höhe von 576 Millionen Franken beantragen. Der Skandal führte zum Rücktritt des damaligen Verteidigungsministers Paul Chaudet.
Auch kaufte die Schweiz weniger Flieger als ursprünglich geplant. Schliesslich wurden bis 1970 57 Flugzeuge ausgeliefert. Insgesamt kaufte die Schweiz 61 Mirage-Flugzeuge. Davon gingen zehn im Laufe der Jahre durch Abstürze verloren.
Die Mirage bildete bis Ende der 1990er Jahre das Rückgrat der Schweizer Luftwaffe. Dort wurden sie als Abfangjäger und Aufklärungsflugzeug eingesetzt. Die letzten 16 Flugzeuge stellte die Armee 2003 ausser Dienst.