Pandemie SwissCovid-App zu manipulieren ist kinderleicht

Agenturen/tgab

6.2.2021

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bund bereitet sich auf eine möglicherweise schlechtere Wirkung der Corona-Impfstoffe gegen die mutierten Virusvarianten vor. Diskutiert wird die Möglichkeit einer Nachimpfung.
  • Speziell mRNA-Vakzine lassen sich schnell anpassen, deswegen hat der Bund bei Curevac Impfstoff bestellt und bei Moderna nachgeordert.
  • Im Kanton Bern sind innert eines Tages weitere 131 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden.
  • In der Stadt Zug haben am Samstag rund 800 Menschen gegen die Corona-Massnahmen demonstriert.
  • Nestlé will seine Mitarbeitenden auf Covid testen. Das Angebot ist laut dem Nahrungsmittelkonzern kostenlos und freiwillig. Doch die Angestellten in der Fabrik in Wangen SZ fühlen sich erpresst. Wer den Test verweigere, bekomme keinen Bonus.

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 531’873; davon gelten 317’600 Personen als genesen. 9603Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 105’504’268, die Zahl der Toten auf 2’301’630.

Auch dem Bundesrat reicht es langsam mit der Covid-19-Pandemie. Aber die Krise sei noch nicht ausgestanden, wie Aussenminister Ignazio Cassis am Samstag an der virtuellen Delegiertenversammlung der FDP sagte. FDP-Präsidentin Petra Gössi hat ein klares Ausstiegsszenario aus den Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie innert 100 Tagen gefordert. Das Impfprogramm sei schlecht angelaufen, hielt Gössi fest. Das Chaos im Bundesamt für Gesundheit müsse ein Ende haben. Jetzt müsse bei sinkenden Zahlen und mutierten Viren eine Perspektive geschaffen werden.

18.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

17.48 Uhr: SwissCovid-App zu manipulieren ist kinderleicht

Kaum technisches Knowhow nötig: Selbst Laien können die SwissCovid-App austricksen und einen falschen Kontakt mit einem Infizierten erschleichen, berichtet «20 minuten». Für den Bund sei das «akzeptabel».

Die SwissCovid-App soll eigentlich helfen, mögliche Ansteckungen zu finden und Personen, die einen Risikokontakt hatten, in Quarantäne zu schicken. Nun haben Forscher der EPFL in Lausanne und der Universität in Salerno (IT) in einem Paper gezeigt, dass Sicherheitslücken bestehen. Wer will, kann sich ohne Informatikkenntnisse mit einfachsten Mitteln einen Covid-Code auf seiner App erschleichen. Damit ist nicht mehr sichergestellt, dass alle Meldungen, die bei anderen Apps ausgelöst werden, tatsächlich auf einem Risikokontakt beruhen.

Dem BAG ist das Paper bekannt. Die Behörde stellt sich auf den Standpunkt: lösen müssten es aber Apple und Google.

17.02 Uhr: Rumänien will Corona-Impfstoff produzieren

Rumänien will mindestens einen der in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus selbst produzieren. Das sagte Ministerpräsident Florin Citu am Samstag, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete. Die EU-Kommission habe gefragt, ob Rumänien dafür grundsätzlich Kapazitäten habe und man habe «ja» gesagt. Nun gehe es darum, weitere Formalitäten zu erfüllen, sagte Citu weiter. Russische oder chinesische Vakzine lehne man ab. Als Produktionsstätte komme das Bukarester Forschungsinstitut «Cantacuzino» in Frage, das der Armee untersteht. Zum Zeitrahmen dieses Projekts sowie zur Art des Impfstoffs sagte Citu zunächst nichts.

16.47 Uhr: Dänemark verschärft Einreiseregeln

Reisende, die über den Landweg oder Häfen nach Dänemark einreisen, müssen sich ab Sonntag binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt, wie die dänische Regierung am Samstag bekanntgab. Von Ausländern, die in Dänemark nicht gemeldet sind, kann zudem verlangt werden, bereits bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzuweisen. Flugreisende dürfen seit Januar nur mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, einreisen.

16.13 Uhr: Biontech fordert staatliche Investitionen

Der Mainzer Hersteller Biontech fordert die Politik auf, sich finanziell für den Ausbau der Produktion von Impfstoffen zu engagieren. «Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im grossen Massstab erst sicher aufstellen mussten», sagte Biontech-Geschäftsführer und -Finanzvorstand Sierck Poetting der aktuellen Ausgabe des «Spiegel». «Jetzt aber würde Geld helfen.»

Zum Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, mit Geldern aus dem EU-Haushalt den Ausbau oder die Umwidmung bestehender Produktionsstätten zu unterstützen, sagte Poetting, der Vorschlag «könnte idealerweise dazu führen, dass mittelfristig Kapazitäten erhöht werden könnten».

Laut Poetting zeichnet sich ab, dass der Impfstoffbedarf im kommenden Jahr noch zunehmen wird: «Es gibt unterversorgte Länder, es könnte eine dritte Impfdosis gegen mutierte Varianten des Virus notwendig werden, oder es könnten sich ganz neue Mutationen entwickeln». 

15.45 Uhr: Gedenken an Corona-«Whistleblower»-Arzt

Vor dem Wuhan Central Hospital legen Passanten Blumen in Erinnerung an Li Wenliang ab, den Arzt, der als erster vor dem neuen Coronavirus gewarnt hatte.
Vor dem Wuhan Central Hospital legen Passanten Blumen in Erinnerung an Li Wenliang ab, den Arzt, der als erster vor dem neuen Coronavirus gewarnt hatte.
Bild: KEYSTONE/NG HAN GUAN

Zum ersten Todestag des Arztes, der als erster öffentlich vor dem neuen Coronavirus warnte, haben tausende Chinesen in den Online-Netzwerken Li Wenliang gewürdigt. Viele veröffentlichten am Samstag persönliche Botschaften und Kerzen-Emojis auf der Online-Plattform Weibo. «Du lebst für immer in den Herzen des chinesischen Volkes», schrieb ein Nutzer. Die chinesische Regierung zeigte indessen keine Trauer – sie feierte die Zulassung eines neuen, im Land entwickelten Impfstoffs.

Li hatte im Dezember 2019 von Wuhan aus in den Online-Netzwerken von einem Sars-ähnlichen neuen Virus berichtet, das sich in der Stadt ausbreite und sehr gefährlich sei. Er war von der Polizei wegen der Verbreitung von «Gerüchten» gemassregelt worden. Der Arzt starb im Februar vergangenen Jahres, nachdem er sich bei einem Patienten mit dem Coronavirus angesteckt hatte.

15.23 Uhr: Erste Lieferung von Astrazeneca nach Deutschland

Die erste Lieferung des Corona-Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca für Deutschland ist unterwegs. Die Lieferung an die Bundesländer erfolge über die Werke von Astrazeneca in Belgien und über den Bundeswehrstandort in Quakenbrück, teilte das Gesundheitsministerium in Berlin am Samstag auf AFP-Anfrage mit. «Im Augenblick gehen wir von keinen Verzögerungen aus.»

Astrazeneca soll am Samstag insgesamt 345'600 Dosen liefern, und zwar in alle 16 Bundesländer. Am 12. Februar soll die nächste Lieferung mit 391'200 Dosen ankommen. Weitere 1,01 Millionen Dosen sind am 19. Februar geplant, am 2. März dann nochmals 1,468 Millionen Dosen.

14.45 Uhr: Italien gibt Notfall-Okay für Antikörper-Medikamente

Italien beschleunigt nach Angaben von Gesundheitsminister Roberto Speranza das Verfahren zum Einsatz sogenannter Antikörper-Medikamente zur Corona-Behandlung für bestimmte Patientengruppen. Er habe ein Dekret zur Ausgabe von Präparaten mit monoklonalen Antikörpern unterschrieben, teilte Speranza am Samstag auf Facebook mit. Die italienische Arzneimittelbehörde Aifa und der staatliche Gesundheitsrat hätten dafür ihr Okay gegeben.

14.37 Uhr: Demonstration in Zug gegen Corona-Massnahmen

In der Stadt Zug haben am Samstag hunderte Menschen gegen die Corona-Massnahmen demonstriert. Sie gingen in weissen Anzügen und mit Masken auf die Strasse. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 800 Personen teil, zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen.

An einer Kundgebung am Samstag in Zug demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen die Coronavirus-Massnahmen der Behörden.
An einer Kundgebung am Samstag in Zug demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen die Coronavirus-Massnahmen der Behörden.
Bild: Keystone

Die Demonstranten versammelten sich am frühen Nachmittag beim Bahnhof und marschierten in Zweier-Kolonne und mit Abstand zum Landsgemeindeplatz am See. Dort war eine bewilligte Kundgebung mit Reden geplant.

Der Protestmarsch verlief ohne Zwischenfälle. Laut Polizeiangaben kam es zu vereinzelten Verkehrsbehinderungen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer trug Gesichtsmasken. Mehrere Demonstranten führten Plakate mit sich. Auf diesen war etwa «Stopp Massentests!», «Masken weg für alle» und «Die Viren sind in den Medien» zu lesen.

An der Kundgebung erklärten Rednerinnen und Redner, sie seien keine Corona-Leugner, sondern Massnahmen-Kritiker. Die Schweiz sei wegen diesen nur noch eine Scheindemokratie und ein Scheinrechtsstaat. Als Beispiel der Unfreiheit genannt wurde die «unrechte» Maskenpflicht. «Moderne Sklaven tragen Masken», hiess es auf einem Schild. Gleichzeitig riefen die Organisatoren die Kundgebungsteilnehmer auf, die Maske zu tragen. Sonst drohe eine Busse.

Organisiert wurde die Demonstration vom Verein «Stiller Protest». Dieser wehrt sich gegen die behördlichen Massnahmen gegen das Coronavirus.

13.54 Uhr: Schule in Köniz geschlossen, 480 Kinder betroffen

Ein Schulhaus in Köniz bei Bern ist ab Montag geschlossen: In der letzten Zeit gab es eine Häufung von Corona-Fällen. 480 Kinder der Schule Köniz-Buchsee haben ab Montag Fernunterricht.

Das sagte der Könizer Gemeinderat Hans-Peter Kohler am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bislang seien keine Mutantenviren nachgewiesen worden. Man habe sich aber in Absprache mit dem Kanton zur Schulhaus-Schliessung entschlossen, weil die Häufung an der Schule einigermassen rätselhaft sei.

Begonnen habe dies mit mehreren positiven Fällen bei Fünft- und Sechstklässlern. Darauf habe man am vergangenen Freitag einen Massentest durchgeführt. Von 260 Schnelltests fielen 12 positiv aus, wie der Kanton Bern am Samstag mitteilte.

Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, wechselt die ganze Schule bis zu den Sportferien auf Fernunterricht. Die Sportferien beginnen in Köniz am übernächsten Freitag, 19. Februar. Zudem sind weitere Massentests geplant. Teilnehmen müssen alle Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte sowie das administrative Personal.

13.39 Uhr: FDP-Präsidentin Gössi will Ausstiegsplan

FDP-Präsidentin Petra Gössi hat an der virtuellen Delegiertenversammlung am Samstag ein klares Ausstiegsszenario aus den Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie innert 100 Tagen gefordert. Der Plan ihrer Partei zeige den Weg auf.

Schützen, Entschädigen und Impfen seien das Gebot der Stunde. Für einen individuellen Schutz vor dem Coronavirus brauche es Anreize. Unsinnige Quarantäneregeln müssten verschwinden. Die Entschädigungen in den Kantonen müssten beschleunigt und verbessert werden. Leider sei die FDP mit der Forderung nach einem Ampelsystem nicht durchgedrungen.

Das Impfprogramm sei schlecht angelaufen, hielt Gössi fest. Das Chaos im Bundesamt für Gesundheit müsse ein Ende haben. Jetzt müsse bei sinkenden Zahlen und mutierten Viren eine Perspektive geschaffen werden.

12.58 Uhr: FDP stellt sich hinter das Covid-19-Gesetz

Die Delegierten der FDP haben sich an ihrer virtuellen Versammlung am Samstag mit 146 zu 31 Stimmen für das Covid-19-Gesetz ausgesprochen. Die Vorlage kommt am 13. Juni zur Volksabstimmung. Sie stellt die Massnahmen des Bundesrats im Kampf gegen die Pandemie auf eine gesetzliche Basis.

Die Argumente des Referendumskomitees gegen das Gesetz entbehrten der Logik, hiess es in den Voten. Von einem Impfzwang könne keine Rede sein. Die Vorlage sichere einzig den rechtlichen Rahmen der Massnahmen, sagte Ständerat Damian Müller (FDP/LU). Essentiell in der Vorlage sei die Entschädigung für die Leidtragenden der Massnahmen. Zudem sei das Gesetz bis Ende 2021 befristet.

12.35 Uhr: Auch Bundesrat ist Corona-müde

Auch dem Bundesrat reicht es langsam mit der Covid-19-Pandemie. Aber die Krise ist noch nicht ausgestanden, wie Aussenminister Ignazio Cassis am Samstag an der virtuellen Delegiertenversammlung der FDP sagte.

Wegen der Mutationen des Coronavirus könnten die Fallzahlen wieder steigen, warnte der Bundesrat. Ein weiterer Lockdown wäre das schlimmste vorstellbare Szenario. Das müsse vermieden werden. Gesellschaft, Föderalismus und Wirtschaft müssten repariert werden.

Moralisieren sei derzeit eine schlechte Reaktion. In gegenseitigem Respekt und mit dem sechsten Schweizer Sinn für die Freiheit müsse das Land anerkennen, dass die Wirtschaft das Zugpferd der Gesellschaft sei.

Zum Rahmenabkommen mit der EU sagte Cassis, Scheitern müsse bei jeder Verhandlung eine Option sein. Wer aber jetzt den Übungsabbruch fordere, müsse sich fragen lassen, ob er Angst vor einem guten Vertrag habe. Alternativen hätten ihren Preis. Nicht vergessen gehen dürfe dabei, dass es beim Rahmenabkommen um einen Vertrag mit guten Nachbarn gehen.

11.55 Uhr: Nestlé zahlt Mitarbeitern Corona-Prämie

Nestlé will seine Mitarbeitenden auf Covid testen. Testen sei jetzt wichtiger denn je, so steht es in einem Brief der Konzernleitung, wie «20 minuten» berichtet. Das Unternehmen möchte seine Mitarbeitenden an allen Standorten zum regelmässigen PCR-Test in die hauseigenen Testanlagen animieren. Das Angebot ist laut dem Nahrungsmittelkonzern kostenlos und freiwillig.

Doch die Angestellten in der Fabrik in Wangen SZ fühlen sich erpresst. Wer den Test verweigere, bekomme keinen Bonus. Die Mitarbeiter sind sauer.

Nestlé dementiert gegenüber «20 minuten»: Richtig sei, dass die Firma ihren Mitarbeitenden in den Fabriken seit Ende November eine monatliche Corona-Prämie in Höhe von 330 Franken zahlt. Dies sei aber nicht mit Covid-Tests verbunden. Das Vorgehen in Wangen entspreche aber «ganz klar nicht unseren Richtlinien», teilte eine Konzernsprecherin mit.

11.04 Uhr: Fast 10'500 Neuinfektionen in Deutschland

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 10.485 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.275.394. Nach Angaben des RKI wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 689 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gezählt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag am Samstag bei 77,3. Am Vortag lag sie bei 80,7.

10.43 Uhr: Football-Stadien für Corona-Impfungen in USA

Der US-Verband NFL bietet der Regierung im Kampf zur Eindämmung der Corona-Pandemie alle Football-Stadien zur Nutzung als grosse Impfzentren an. Sieben Stadien würden bereits für Impfungen genutzt, künftig stünden bei Bedarf auch alle anderen bereit, erklärte der Chef der National Football League (NFL), Roger Goodell, am Freitag in einem Brief an Präsident Joe Biden an. Dies sei mit den 32 Mannschaften der NFL abgestimmt. Weil viele Stadien bereits als Corona-Testzentren und Wahllokale angeboten oder genutzt wurden, könnte dies leicht umgesetzt werden, wie Goodell schrieb.

10.14 Uhr: 131 Neuansteckungen im Kanton Bern

Schnelltest im mobilen Covid-Test-Truck auf dem Bundesplatz.
Schnelltest im mobilen Covid-Test-Truck auf dem Bundesplatz.
Bild: KEYSTONE

Im Kanton Bern sind innert eines Tages weitere 131 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Kanton Bern am Samstag auf seiner Website mit. Am Freitag waren es 142, am Samstag vergangener Woche 167 bei praktisch gleich viel durchgeführten Tests. Damit sind die Fallzahlen im Kanton Bern weiter leicht rückläufig. Vier weitere Menschen sind mit einer Covid-Erkrankung verstorben. Seit Beginn der Pandemie gab es im Kanton Bern 948 Todesopfer.

9.42 Uhr: Bund diskutiert Möglichkeit einer Nachimpfung

Der Bund bereitet sich auf eine möglicherweise schlechtere Wirkung der Corona-Impfstoffe gegen die mutierten Virusvarianten vor. Diskutiert wird die Möglichkeit einer Nachimpfung, wie Nora Kronig, Vizedirektorin und Leiterin Abteilung Internationales im Bundesamt für Gesundheit (BAG), im Interview des «Tages-Anzeigers» vom Samstag sagte.

«Wir sorgen früh vor, weil wir nicht wissen, wie lange die Impfung wirkt. Und ob das Vakzin vor Mutationen schützt, was derzeit eine wichtige Frage ist», sagte Kronig auf die Frage, warum Bern Impfstoff für 17 Millionen Menschen bestelle.

Speziell mRNA-Vakzine liessen sich schnell anpassen, deswegen sei bei Curevac bestellt und bei Moderna nachgeordert worden. Im Moment gebe es zwar Hinweise von Moderna und auch von Biontech/Pfizer, dass das Vakzin bei der britischen und der südafrikanischen Variante wirksam bleibe. «Aber wir schauen schon seit mehreren Wochen, was es bedeuten würde, wenn die Vakzine auf Mutationen angepasst werden müssten», sagte Kronig. Dieses Thema werde weiter sehr eng begleitet werden müssen.

Der Coronavirus Impfstoff des deutschen Unternehmens Curevac.
Der Coronavirus Impfstoff des deutschen Unternehmens Curevac.
Bild: KEYSTONE/JEROEN JUMELET

Es sehe so aus, dass es bei den mRNA-Technologien bei dem gleichen Grundimpfstoff bleiben könne und nur noch eine zusätzliche Information brauche. «Zudem diskutieren wir die Möglichkeit eines Booster, also einer Nachimpfung, gegen Mutationen», sagte Kronig.

Im Moment sei die Situation schwierig einzuschätzen, es sei nicht auszuschliessen, dass Impfstoffe bei gewissen Virusvarianten zu wenig wirksam seien.

9.15 Uhr: Gebremste Reisewelle in China zu Neujahr

Das Coronavirus vermasselt den Chinesen auch ein zweites Neujahrsfest. Mehr als ein Jahr nach Beginn der Pandemie in Zentralchina haben die Behörden das Milliardenvolk dazu aufgerufen, zu dem wichtigsten chinesischen Familienfest nicht wie üblich in die Heimatorte zu reisen. Was sonst die grösste jährliche Völkerwanderung der Welt mit Hunderten Millionen Reisenden ist, hat sich zu Beginn der mehrwöchigen Reisewelle schon auf rund ein Drittel reduziert, wie Behörden berichteten. «Bleibt, wo ihr seid!», lautet die Ansage.

9.00 Uhr: Grossbritannien will Einreisende zweimal testen

Grossbritannien will alle Einreisenden zweimal auf Infektionen mit dem Coronavirus testen lassen. Mit dieser neuen Vorgehensweise solle die Ausbreitung von Mutationen des Erregers eingedämmt werden, schrieb der «Telegraph». Gesundheitsminister Matt Hancock werde die Massnahme kommende Woche ankündigen, hiess es weiter.

8.45 Uhr: Weitere Länder beschränken Astrazeneca-Gabe

Der Coronavirus-Impfstoff des Pharmakonzerns Astrazeneca soll in Spanien nur für Personen genutzt werden, die jünger als 55 Jahre sind. Auch in Italien dürfen die Menschen bei Coronavirus-Impfungen mit diesem Vakzin nicht älter als 55 Jahre sein. In Griechenland wird die Coronavirus-Impfung mit dem Vakzin nur für Menschen von 18 bis 64 Jahre empfohlen. Für eine Anwendung bei älteren Menschen gebe es unzureichende Daten, hiess es.

Mit ähnlichen Begründungen hatten in den vergangenen Tagen bereits andere Länder wie Deutschland, Frankreich, Belgien, Dänemark, die Niederlande und Schweden diese Altersbeschränkung festgelegt.

Am Dienstagabend hatte bereits die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfohlen, dass weitere Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffes von Astrazeneca in verschiedenen Altersgruppen, zum Impfschema und zur Akzeptanz des Impfstoffs mit einem gentechnisch veränderten Virus abgewartet werden sollten.

Die Zulassung des Covid-19-Impfstoffes von Astrazeneca in der Schweiz hatte sich zudem verzögert. Die bisher vorliegenden und ausgewerteten Daten reichten für eine Zulassung noch nicht aus, hatte Swissmedic am Mittwoch mitgeteilt. Die aktuellen Daten erlaubten noch keinen positiven Nutzen-Risiko-Entscheid zum schwedisch-britischen Präparat. Swissmedic benötige zuerst noch weitere Angaben zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität aus einer in Nord- und Südamerika laufenden Phase-III-Studie.

Zurück zur Startseite