JustizNach Ausbruch: Freiburg schafft neue Stellen in den Gefängnissen
SDA
18.12.2017 - 11:39
Mit einer Stellenaufstockung in zwei Gefängnissen reagiert der Kanton Freiburg auf einen spektakulären Ausbruch im September. Der Staatsrat hat entschieden, 8,5 zusätzliche Stellen zu schaffen.
Die Kantonsregierung zieht damit die Lehren aus dem Bericht des externen Experten Henri Nuoffer. Dieser war im September beauftragt worden, allfällige Sicherheitslücken aufzudecken.
Sein hundertseitiger Bericht wird nicht veröffentlicht. Laut Staatsrat kam der Fachmann zum Schluss, dass im Zentralgefängnis ein ausgeprägter Personalmangel herrsche. Dass es nicht mehr schwere Vorfälle gegeben habe, sei der Kompetenz und dem Einsatz der Gefängnisangestellten zu verdanken.
Mit 100 Plätzen gehört das Zentralgefängnis zu den grossen Strafanstalten der Schweiz. Für die Betreuung der Häftlinge gab es bislang 32,6 Vollzeitstellen. Nun kommen 5,5 dazu. Weitere 3 Stellen werden in den Anstalten von Bellechasse geschaffen.
Der Experte wies auch auf Lücken in der allgemeinen Arbeitsorganisation hin. Das habe damit zu tun, dass im Zentralgefängnis verschiedene Haftkategorien - von U-Haft über vorzeitigen Strafantritt bis zu Massnahmen - geführt würden.
Zudem gebe es Sicherheitsprobleme beim Gebäude selbst und bei den technischen Anlagen. Der Staatsrat will Nuoffers Hauptempfehlungen "laufend umsetzen", wie er am Montag mitteilte.
Filmreife Flucht
Nuoffer untersuchte auch die Flucht eines Kosovaren am 2. September. Laut Staatsrat erkannte er "keine weiteren Verfehlungen von Einzelpersonen". Es bleibt also dabei: Ein einziger Mitarbeiter ist für den Vorfall verantwortlich. Ihm soll wegen grober Fahrlässigkeit gekündigt werden.
Der Kosovare sass wegen eines Tötungsdelikts 2013 in Frasses FR im Gefängnis. Ihm gelang eine filmreife Flucht: Mit zusammengeknüpften Bettlaken seilte er sich über die Gefängnismauer ab.
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