Wassereinbruch im Lötschberg Bauarbeiten können erst im Herbst beginnen

SDA

19.5.2020

Der Lötschberg-Basistunnel soll im Herbst gegen Wassereinbrüche gesichert werden.
Der Lötschberg-Basistunnel soll im Herbst gegen Wassereinbrüche gesichert werden.
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Nachdem am Lötschberg-Basistunnel mehrfach Wassereinbrüche festgestellt wurden, soll nun gehandelt werden. Noch im Herbst will die BLS den Tunnel mit einer Kaverne sichern.

Nach mehreren Wassereinbrüchen an einer Stelle des Lötschberg-Basistunnels will die Tunnelbetreiberin BLS Wasser und Schlamm in einer neuen Kaverne fassen und aus dem Tunnel leiten. Das Bahnunternehmen hofft, bereits im Herbst mit dem Bau beginnen zu können.

Die BLS rechnet mit einer Bauzeit von mehreren Monaten und Kosten in siebenstelliger oder niedriger achtstelliger Höhe, wie Stefan Irngartinger, Projektleiter Alptransit der BLS am Dienstag vor den Medien sagte.

Die Oströhre des Basistunnels muss während der Bauzeit gesperrt werden. Das bedeutet, dass der Bahnbetrieb mehrere Monate im Einspurbetrieb durch die Weströhre geführt wird. Die stündlichen Personenzüge zwischen dem Wallis und Bern will die BLS aufrechterhalten.

Unverschlossenes Erkundungsbohrloch

Wie bereits vermutet, trat der Schaden im Bereich eines unverschlossenen Erkundungsbohrlochs auf. Durch natürliche Ereignisse hatten sich der Wasserfluss in einem Karstsystem über dem Tunnel verändert.

Karstsysteme seien unberechenbar, betonte Irngartinger. Daher habe man sich seinerzeit entschieden, das Bohrloch nicht zu verfüllen und das Wasser aus dem Karstsystem abzuleiten. So könne man vermeiden, dass sich irgendwo unkontrolliert Wasserdruck aufbaue, der dann auf die Tunnelkonstruktion einwirke.

Die Schadstelle ist laut Irngartinger lokal und nicht auf Mängel am Abdichtungssystem des Tunnels zurückzuführen. Der Schaden trat dort auf, wo Wasser aus dem bekannten Karstsystem gefasst und abgeleitet wird. Laut Irngartinger geschieht dies über zwei Schläuche hinter der Tunnelwand. An diesen Schläuchen muss durch den hohen Wasserdruck ein Leck entstanden sei.

Kaverne soll Abhilfe schaffen

Durch den entstandenen Wasserdruck wurde die Abdichtefolie beschädigt, so dass Wasser und Schlamm in den Tunnel eindringen konnten. Wasser und Schlamm werden seit dem ersten Wassereinbruch in provisorischen Absetzbecken gesammelt und aus dem Tunnel geleitet.

Definitiv Abhilfe schaffen soll nun eine Kaverne, die auf der Ostseite der Oströhre erstellt werden soll. Sie soll mindestens ein Fassungsvermögen von tausend Kubikmetern haben, wie Irngartinger ausführte. Zu den Kosten machte der Projektleiter Alptransit BLS keine konkreten Angaben. Irngartinger sprach von einem guten siebenstelligen bis zu einem niedrigen achtstelligen Betrag.

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