Initiativen in Zürcher Städten Neuer Anlauf für Mindestlohn

SDA/uri

16.6.2020

Laut den Initianten arbeiten in der Stadt Zürich mehr als 17'000 Menschen «zu absoluten Tieflöhnen». (Symbolbild)
Laut den Initianten arbeiten in der Stadt Zürich mehr als 17'000 Menschen «zu absoluten Tieflöhnen». (Symbolbild)
Bild: Keystone

In Zürich, Winterthur und Kloten gibt es einen neuen Anlauf für einen Mindestlohn: Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Hilfswerken lanciert dort Volksinitiativen, die einen gesetzlichen Stundenlohn von mindestens 23 Franken fordern.

Von einem Mindestlohn würden vor allem Frauen und Working Poor profitieren, die sich aktuell nur mit mehreren Jobs über Wasser halten können. In der Stadt Zürich arbeiten gemäss Angaben der Initianten vom Dienstag mehr als 17'000 Menschen «zu absoluten Tieflöhnen».

Auch in Winterthur und rund um den Flughafen ist der Tieflohnsektor gross, etwa bei den Reinigungskräften. Zu den schlechtbezahltesten Berufen gehören auch jene im Verkauf und in der Kurierbranche.

Auf nationaler Ebene gescheitert

Zwei Drittel der Betroffenen seien Frauen, schreibt das Komitee, dem neben Gewerkschaften und Hilfswerken auch die SP, die Grünen und die AL angehören. Die Volksinitiativen werden am 17. Juni in der Stadt Zürich publiziert, einen Tag später dann in Winterthur und Kloten.

Es ist nicht der erste Versuch, in der Schweiz einen Mindestlohn einzuführen. Im Jahr 2014 scheiterte eine ähnliche Initiative von Gewerkschaften und SP aber deutlich. 76,3 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten lehnten damals einen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde respektive 4'000 Franken pro Monat ab.

In den USA gibt es bereits mehrere Städte, die einen Mindestlohn vorschreiben, etwa New York oder San Francisco.

Zurück zur Startseite