Bahn beschleunigt Neuer SBB-Fahrplan – St. Gallen und Zürich kommen sich näher

Philipp Dahm

19.11.2018

Schnellere Anschlüsse, grössere Züge, mehr Sitzplätze: Der SBB-Fahrplan 2019 ist da – er soll Zürich und die Ostschweiz besser verbinden.

Der SBB-Fahrplan 2019 bringt den Reisenden in der Ostschweiz und im Raum Zürich etliche Verbesserungen. In der Romandie bringt die erste Etappe des Léman Express schnellere Verbindungen.

Auf der Ost-West-Achse sorgen die neuen Fernverkehrs-Doppelstockzüge ab dem Wechsel am 9. Dezember für mehr Sitzplätze, wie die SBB am Montag an einer Medienkonferenz in Olten bekanntgaben. Zudem werden alle Fernverkehrszüge von Zugpersonal begleitet, und auf allen IC- und EC-Zügen gibt es von 6.30 bis 21 Uhr ein Verpflegungsangebot.

Die Doppelstockzüge der SBB:

Neues Bau-Regime

Im Fahrplan 2019 starten auch die Ausbauarbeiten am Zugersee, welche aber zunächst zu einer verlängerten Reisezeit auf der Nord-Süd-Achse führen. Daneben unternimmt die SBB weitere Bau- und Unterhaltsarbeiten vor allem in der Nacht.

Die SBB will Zürich und St. Gallen besser verbinden (Symbolbild).
Die SBB will Zürich und St. Gallen besser verbinden (Symbolbild).
Keystone

In der Westschweiz dünnt sie deshalb das Angebot auf den Strecken Lausanne – Genf Flughafen und Lausanne – Brig von Sonntag bis Donnerstag in den Randstunden ab 20 Uhr aus. Baustellen gibt es auch im Tessin.

Im neuen Fahrplan rückt die Ostschweiz insgesamt näher an Zürich. Während der Hauptverkehrszeiten unter der Woche verkehren zwischen Zürich und St. Gallen neu vier Fernverkehrszüge pro Stunde und Richtung. Zudem beschleunigen bauliche Massnahmen die Reise.

Operation am offenen Herzen

Der Fahrplan ist aber auch geprägt von temporären Veränderungen. Ursache dafür sind Baustellen, auf denen das SBB-Netz mitten im Betrieb ausgebaut oder saniert wird. Die SBB-Verantwortlichen verglichen diese Arbeiten an der Medienkonferenz vom Montag in Olten mit einer Operation am offenen Herzen.

Die grösste dieser Baustelle betrifft der Doppelspurausbau auf Ostseite des Zugersees, wo normalerweise der Zugsverkehr zwischen Zürich/Zug und dem Gotthard abgewickelt wird. Zwischen Mitte 2019 und Ende 2020 müssen deshalb sämtliche Züge via Rotkreuz beziehungsweise die Westseite geführt werden, was die Reisezeit teilweise bis zu 15 Minuten verlängert.

Damit die Betriebsstabilität während der Hauptverkehrszeiten möglichst wenig beeinträchtigt wird, verlängern die SBB die nächtlichen Zeitfenster für die Bau- und Unterhaltsarbeiten. Im neuen Fahrplan wird das Angebot auf den Strecken Lausanne – Genf-Flughafen und und Lausanne – Brig von Sonntag bis Donnerstag in den Randstunden mit geringerem Passagieraufkommen ab 20 Uhr reduziert.

Investitionen von mehreren 100 Millionen Franken

Die SBB investieren zudem laufend in ihre Züge. Aktuell modernisiert sie für über 300 Millionen Franken die gesamte IC 2000-Flotte und startet die Aufwertung der 43 Interregio-Doppelstockzüge (IR-Dosto) für rund 20 Millionen Franken.

Auch in die Instandhaltung der Züge investieren die SBB zusätzlich mehrere hundert Millionen Franken. Zusätzlich werden in den kommenden Jahren rund 250 Millionen Franken in den Ausbau der Instandhaltungsanlagen und damit in zusätzliche Industriearbeitsplätze und den Standort Schweiz gesteckt.

Hier noch die Bidler aus der Schweiz:

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