Dienst in Uniform Offiziere wollen bis zu 5'000 Frauen für die Armee gewinnen

uri

3.4.2019

Ein Soldat erklärt einer Dame bei einem Anlass das Sturmgewehr. (Archiv)
Ein Soldat erklärt einer Dame bei einem Anlass das Sturmgewehr. (Archiv)
Bild: Keystone

VBS-Vorsteherin Viola Amherd fordert mehr Frauen in Uniform – die Schweizerische Offiziersgesellschaft hantiert bereits mit konkreten Zahlen: Zwischen 3'000 und 5'000 Frauen mehr sollen künftig in der Armee dienen.

Laut neusten Zahlen liegt der Anteil der Frauen in der Schweizer Armee nur bei 0,7 Prozent – und das obwohl sie etwas über 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen. VBS-Vorsteherin Viola Amherd sprach in der «Rundschau» deshalb von einem «krassen Missverhältnis».

Sie suche deshalb nach Lösungen, um mehr Frauen in die Armee zu bringen, erklärte Amherd gegenüber dem SRF. Im VBS werde dazu bereits ein Konzept erarbeitet. Dieses sehe etwa vor, dass zu den Informationsanlässen der Armee in den Schulen künftig auch gezielt Frauen geschickt würden, um Schülerinnen als Ansprechpartnerinnen zu dienen.

Die noch unveröffentlichten Pläne der Schweizerischen Offiziersgesellschaft zur Frauenförderung sind da bereits konkreter, wie der SRF zu berichten weiss. Ihr Präsident Stefan Holenstein, erklärte dem Sender, dass man in den nächsten Jahren zwischen 3'000 bis 5'000 Frauen für die Armee gewinnen wolle.

«Frauenförderung bisher verschlafen»

Es sei der Offiziersgesellschaft «sehr ernst», sagte Holenstein. Man habe ein «Bestandsproblem» und Frauen könnten dabei mithelfen, dieses zu lösen. In diesem Zusammenhang erklärte der promovierte Jurist und Milizoffizier im Grad eines Obersts im Generalstab auch, man habe die «Frauenförderung bisher verschlafen». Er hoffe, dass Amherd die Vorschläge der Offiziersgesellschaft mittrage.

Diese sind laut SRF in einem Fünf-Punkte-Programm zusammengefasst. Es sieht gezielt auf Frauen ausgerichtete Informations- und Medienkampagnen vor, ferner spezielle Diplome und Zertifikate für Frauen im Militärdienst, Ausbildungsgutschriften für Spezialistinnen wie Ärztinnen oder IT-Spezialistinnen und finanzielle Zuschüsse für Frauen, etwa in Form einer attraktiven Antrittsprämie.

Zudem solle der bislang freiwillige Orientierungstag für Frauen ausgebaut werden und durch ein neues kantonales Pilotprojekt mit «obligatorischem Orientierungstag für Frauen» ergänzt werden. Zudem solle der Anlass schweizweit für Frauen attraktiver gemacht werden.

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