Identitätsdiebstahl droht Hacker stellen Passdaten von 11'000 Schweizern ins Netz

tafi

18.9.2020

Nach einer erfolglosen Erpressung haben Hacker die Passdaten von 11'000 Schweizern im Internet veröffentlicht, die nun potenzielle Opfer von Identitätsdiebstahl sind.
Nach einer erfolglosen Erpressung haben Hacker die Passdaten von 11'000 Schweizern im Internet veröffentlicht, die nun potenzielle Opfer von Identitätsdiebstahl sind.
KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Hacker erbeuten in Argentinien die Passdaten von 11'000 Schweizern. Die sensiblen Dateien sind mittlerweile im Internet verfügbar. Betroffene sollen wachsam sein.

Bei einer Cyberattacke haben Unbekannte in Argentinien sensible Dateien von der Einwanderungsbehörde gestohlen. Darunter sind auch die Passdaten von etwa 11'000 Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, die zwischen Januar und Mitte März 2020 ein- oder ausgereist sind.

Die Kriminellen hätten versucht, die Behörden des südamerikanischen Landes zu erpressen, berichtet SRF unter Berufung auf den Bayerischen Rundfunk. Weil sie das geforderte Lösegeld von vier Millionen US-Dollar nicht bekamen, veröffentlichten sie die Daten im Internet.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat dem Bericht zufolge Kenntnis von dem Vorgang und steht mit der argentinischen Regierung in Kontakt. Weitere Auskünfte könne das EDA derzeit nicht geben.

Hacker könnten Identität stehlen

Zu den erbeuteten Daten gehören Namen, Geburtsdaten, Passnummern und das Reiseziel der Betroffenen, erklärt BR-Korrespondent Maximilian Zierer. Die Daten seien nun in der Welt und potenziell jeder könne darauf zugreifen, auch wenn sie im Darknet veröffentlicht wurden.

Mit den Angaben aus den Pässen könnten Kriminelle jetzt versuchen, Identitätsdiebstahl zu begehen, warnt Zierer, der an der Recherche des Falles beteiligt war. Ihm zufolge könnten die Daten dazu verwendet werden, um unter falschem Namen Bankkonten zu eröffnen oder Online-Geschäfte abzuwickeln. Dadurch bestünde das Risiko, in illegale Machenschaften reingezogen zu werden: «So kann man schnell Teil eines Ermittlungsverfahrens werden, ohne jemals eine Straftat begangen zu haben», so der Datenjournalist.

Wirklich vor Missbrauch schützen, könne man sich nicht, warnt Zierer. Es sei zwar nicht nötig, einen neuen Reisepass zu beantragen, aber potenziell Betroffene sollten wachsamer sein und etwa Kontobewegungen regelmässiger überprüfen und Rechnungen genauer ansehen. Viel mehr könne man nicht tun.

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