Bundesrat Ignazio Cassis empfängt im Tessin den US-Aussenminister Mike Pompeo. Der Gast überschüttet die Schweiz mit Komplimenten und bietet Gespräche mit dem Iran an – ohne Vorbedingungen.
«Unsere Länder hatten schon immer eine enge Verbindung – seit der Gründung des Schweizer Bundesstaates im Jahre 1848», lobte US-Aussenminister Mike Pompeo die Beziehung beider Länder. Man schätze die Arbeit der Schweiz und ihren Einsatz für Frieden und Demokratie, sagte er anlässlich einer Medienkonferenz zum Ende eines Besuchs im Tessin.
Dort hat Pompeo am Sonntag Bundesrat Ignazio Cassis getroffen. Die USA seien zu Gesprächen mit dem Iran ohne Vorbedingungen bereit, sagte Pompeo bei dem Anlass in Bellinzona.
Allerdings werde sein Land den Kampf gegen die «bösartigen Aktivitäten» des Iran fortsetzen. Irans Präsident Hassan Ruhani hatte am Samstag erklärt, sein Land sei offen für Gespräche, allerdings nicht «auf Befehl» aus Washington.
US-Aussenminister Mike Pompeo (rechts) und Bundesrat Ignazio Cassis vor dem Castelgrande in Bellinzona.
US-Aussenminister Mike Pompeo (links) beim Treffen mit Bundesrat Ignazio Cassis in Bellinzona.
US-Aussenminister Mike Pompeo (links) mit Bundesrat Ignazio Cassis in Bellinzona.
Pompeo trifft Cassis im Tessin
US-Aussenminister Mike Pompeo (rechts) und Bundesrat Ignazio Cassis vor dem Castelgrande in Bellinzona.
US-Aussenminister Mike Pompeo (links) beim Treffen mit Bundesrat Ignazio Cassis in Bellinzona.
US-Aussenminister Mike Pompeo (links) mit Bundesrat Ignazio Cassis in Bellinzona.
Gute Dienste der Schweiz
Die Spannungen zwischen Washington und Teheran hatten zuletzt stark zugenommen. Unter Verweis auf eine Bedrohung durch den Iran und pro-iranische Milizen verstärkte Washington seit Anfang Mai seine Militärpräsenz in der Golfregion. US-Präsident Donald Trump will den Iran mit seiner Strategie des «maximalen Drucks» zu neuen Verhandlungen über sein Atomprogramm und seine Regionalpolitik zwingen.
Die guten Dienste der Schweiz standen denn auch im Zentrum der Gespräche zwischen Cassis und Pompeo, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Bezüglich Iran, wo die Schweiz die USA bereits seit rund 40 Jahren vertritt, brachte Cassis insbesondere den humanitären Mechanismus zur Sprache.
Erster US-Aussenminister seit 20 Jahren in der Schweiz
Dieser ermögliche die Bezahlung der Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten, die nicht den Sanktionen unterliegen. «Wir wollen dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung, die unter den neuen Sanktionen leidet, mit wichtigen Gütern des Alltags versorgt werden kann, sagte Aussenminister Cassis demnach.
Mit Pompeo ist erstmals seit rund 20 Jahren wieder ein US-Aussenminister in der Schweiz gereist. Überraschend traf er bereits am Freitag in der Schweiz ein und besuchte am Samstag Bern. Dort wurde er von FDP-Nationalrätin Christa Markwalder durch das Bundeshaus geführt. Sie tat das in ihrer Rolle als Präsidentin der Parlamentariergruppe Schweiz-USA.
Zurück zur Startseite