Redemarathon zum 1. August Bundesräte sprechen überall – nur nicht auf dem Rütli

tl, sda

1.8.2024 - 20:18

Gab in New York zu bedenken, dass die Bevölkerung ehrliche Antworten von der Politik erwartet: Bundesrätin Karin Keller-Sutter.
Gab in New York zu bedenken, dass die Bevölkerung ehrliche Antworten von der Politik erwartet: Bundesrätin Karin Keller-Sutter.
sda

Die Mitglieder der Landesregierung haben am Nationalfeiertag einen regelrechten Redemarathon im In- und Ausland hingelegt. Am weitesten weg war Finanzministerin Karin Keller-Sutter in New York.

Keystone-SDA, tl, sda

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  • Die Bundesräte haben in ihren Reden die Demokratie und die Vielfalt der Schweiz gelobt.
  • Dabei waren sie im In- und Ausland verstreut.
  • Am weitesten entfernt war Finanzministerin Karin Keller-Sutter, die sich in New York an Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer wandte.
  • Mehrere hundert Menschen feierten den 1. August auf dem Rütli im Kanton Uri, aber kein einziges Mitglied des Bundesrates.
  • Der Bundesplatz und die Bundesgasse wurden in Bern  zur Eventmeile.

Die Bundesräte haben zum Nationalfeiertag wieder zahlreiche Reden gehalten, für einmal jedoch nicht auf dem Rütli. Stattdessen waren die Mitglieder der Landesregierung im In- und Ausland verstreut. Finanziministerin Karin Keller-Sutter etwa wandte sich in New York an Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer.

Sie verwies in ihrer Rede im Bowling-Green-Park auf Gemeinsamkeiten der Demokratien in den USA und der Schweiz und forderte Offenheit für Kompromisse. Der New Yorker Bürgermeister Eric Adams pries die Schweizer Fähigkeit zum Ausgleich zwischen gegensätzlichen Standpunkten und das Streben nach gegenseitiger Anerkennung statt der Herabsetzung politischer Gegner.

Baume-Schneider lobt Vielfalt der Schweiz

Justizminister Beat Jans sagte am Bauernbrunch im bernischen Schüpfen, die Demokratie sei so ausgestaltet, «dass es nur zusammen geht». Das Aufeinanderzugehen und die Suche nach Konsens würden die Schweiz ausmachen. Diese politische Kultur sei wertvoll und es sei ihm wichtig, dass dazu mehr Sorge getragen werde.

Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider lobte in einem Walliser Rebberg in Saint-Pierre-de-Clages die Vielfalt der Schweiz. Diese müsse aber Hand in Hand gehen mit dem Willen, zusammenzuleben und ein gemeinsames Projekt zu verfolgen.

Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider in Saint-Pierre-de-Clages.
Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider in Saint-Pierre-de-Clages.
KEYSTONE/Valentin Flauraud

Aussenminister Ignazio Cassis wollte am Abend in Sessa in seinem Heimatkanton Tessin sprechen.

Bundespräsidentin Viola Amherd wiederum hatte schon am Mittwochabend in Möriken-Wildegg im Aargau gesagt: «Wir mögen verschiedene Sprachen sprechen, aber wir reden nicht aneinander vorbei. Wir mögen intensive und harte Debatten führen, aber wir beziehen alle ein.»

Auf dem Rütli niemand aus dem Bundesrat

Mehrere hundert Menschen feierten den 1. August auf dem Rütli im Kanton Uri, aber kein einziges Mitglied des Bundesrates. Im Zentrum stand das Verbindende, das die vielfältige Schweiz zusammenhält.

Die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch, Vizepräsidentin des Schweizerischen Städteverbandes, sagte auf einem Rütli-Podium, der Stadt-Land-Graben sei kleiner als oft medial dargestellt.

Eventmeile in Bern

Landauf und landab gab es Feiern und Umzüge. Der Bundesplatz und die Bundesgasse in Bern werden zur Eventmeile. Im Bundeshaus luden Ständeratspräsidentin Eva Herzog und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer zu einem Publikumsgespräch in den Nationalratssaal ein. Und es kamen auch tatsächlich mehr als 2400 Besucherinnen und Besucher. Zeitweise standen die Menschen bei der Eintrittskontrolle bis zu zwei Stunden an.

In Zürich war zudem am frühen Abend ein Fest geplant und zuvor ein Umzug. In Zermatt im Wallis findet die Nationalfeier auf über 2200 Metern über Meer am Leisee statt.

Wieder viele am Bauernbrunch

Auch dieses Jahr luden zum Nationalfeiertag rund 280 Bauernfamilien zum Brunch ein. Etwa 100'000 Menschen nahmen in der ganzen Schweiz an einem solchen teil, wie der organisierende Bauernverband bestätigte.

Basel feierte wie jedes Jahr schon einen Tag früher: Am Mittwoch kurz vor Mitternacht mit einem Doppelfeuerwerk auf dem Rhein, allerdings bei gewittrigen Regenschauern. Dieses wurde wie im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 16 Minuten verkürzt.

Am Säntis hängt die grösste Schweizerfahne

Am Säntis hängt die grösste Schweizerfahne

Sie misst 80 mal 80 Meter und ist die weltgrösste Schweizerfahne. Pünktlich zum Nationalfeiertag konnte sie am Mittwochmorgen am Nordhang des Säntis ausgerollt werden. Bei schönem Wetter ist die Fahne nicht nur von der Schwägalp, sondern von weit herum in der Ostschweiz zu sehen. Im vergangenen Jahr musste aufgrund des unbeständigen Wetters und starken Winden auf die Aktion verzichtet werden.

31.07.2024