Bern Regierung soll Verantwortung für Informatikprojekt nicht abgeben

hn, sda

21.8.2024 - 10:10

So schnell soll die Berner Kantonsregierung im Zusammenhang mit dem missglückten Informatikprojekt "Nevo/Rialto" nicht aus dem Schneider sein. Dafür will die Geschäftsprüfungskommission des bernischen Grossen Rates sorgen.
So schnell soll die Berner Kantonsregierung im Zusammenhang mit dem missglückten Informatikprojekt "Nevo/Rialto" nicht aus dem Schneider sein. Dafür will die Geschäftsprüfungskommission des bernischen Grossen Rates sorgen.
Keystone

Die Geschäftsprüfungskommission will den Berner Regierungsrat im Zusammenhang mit dem fehlerbehafteten Informatikprojekt «Nevo/Rialto» nicht so einfach aus der Verantwortung entlassen. Die Regierung solle verantwortlich bleiben, bis der Datenaustausch zwischen Polizei und Justiz laufe.

Keystone-SDA, hn, sda

Unzufriedene Nutzer, Mehrkosten, Verzögerungen: 2022 sorgte das Informatikprojekt «Nevo/Rialto» für Schlagzeilen. Mit dem Projekt sollten die Abläufe zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft durchgehend digitalisiert und vereinheitlicht werden. Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) liess das Projekt durchleuchten.

Das Kantonsparlament, der Grosse Rat, verlangte einen Bericht, den die Regierung nun abgeliefert hat. Der Grosse Rat wird sich in seiner Herbstsession mit dem Bericht befassen.

Die Regierung kommt darin unter anderem zum Schluss, dass das Projekt abgeschlossen sei. Diese Haltung teilt die GPK nicht, wie sie in einer Mitteilung vom Montag schreibt. Das Projekt sei erst bei der Kantonspolizei eingeführt, aber noch nicht bei der Staatsanwaltschaft.

Die GPK will mit einer Planungserklärung den Druck auf die Regierung aufrecht erhalten, damit sie die Gesamtverantwortung weiterhin trägt, bis das Projekt überall wie geplant eingeführt ist und funktioniert.

Welche Lehren der Kanton aus dem missglückten Projektstart bei «Nevo/Rialto» zieht, will die Regierung in einem separaten Bericht darlegen.

An diesen Bericht knüpft die GPK gewisse Erwartungen, wie sie weiter schreibt. In einer zweiten Planungserklärung wird sie in der Herbstsession verlangen, dass der Bericht aufzeigt, wie der Kanton sicherstellt, dass die Lehren – namentlich in den Bereichen Change-Management oder der Schulung von Mitarbeitenden – für künftige Projekte berücksichtigt werden.