Wahlen im Kanton Zürich Regierungsrat Mario Fehr wirbt in Graubünden um Stimmen

Von Stefan Michel

4.2.2023

Zürcher Wahlkampf am Bahnhof Chur: Mario Fehr ist oft im Engadin und weiss, wie viele Zürcher*innen den gleichen Weg nehmen.
Zürcher Wahlkampf am Bahnhof Chur: Mario Fehr ist oft im Engadin und weiss, wie viele Zürcher*innen den gleichen Weg nehmen.
Gil Bieler

Der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr wirbt in Chur und St. Moritz um die Stimmen der Zürcher Wählenden. Dahinter stecke keine vertiefte Analyse, sondern Bauchgefühl.

Von Stefan Michel

4.2.2023

Da dürfte der eine oder die andere Reisende am Bahnhof Chur irritiert aussteigen: Auf dem Perron, an dem sie soeben den Zug verlassen haben, lächelt ihnen Regierungsrat Mario Fehr entgegen. Daneben eine Aussage, die Christian Jott Jenny, dem Gemeindepräsidenten von St. Moritz, zugeschrieben wird: «Als Zürcher würde ich Mario Fehr wählen.»

Der Spruch stammt von Mario Fehr persönlich, wie er blue News bekannt gibt, während er unterwegs ist zur Bob-WM in St. Moritz. Er spielt darauf an, dass Jott Jenny zwar Zürcher, aber in Graubünden gemeldet sei und deshalb den amtierenden Sicherheitsdirektor des Kantons Zürichs leider nicht wählen dürfe.

Mario Fehr freut sich schelmisch über die Aktion: «Ich habe ein Plakat in Chur und eines in St. Moritz aufhängen lassen, dazu ein Inserat in der Engadiner Post geschaltet. Das Medienecho dazu war ein Vielfaches grösser.» 

«Reines Bauchgefühl»

Dass er seine potenzielle Wählerschaft auf dem Weg in die Skiferien erreichen will, habe eher damit zu tun, dass er selber oft im Engadin sei. Er habe nicht abgeklärt, wo genau sich die Menschen bewegen, die ihm bis am 12. Februar ihre Stimme geben könnten. 

«Es war reines Bauchgefühl», verrät er blue News, «zwischendurch muss man im Wahlkampf etwas Pfiffiges machen.» Die Hauptrichtung seiner Wahlkampagnen würde aber seit 2011 von Herrmann Strittmatter konzipiert, dem Doyen der Schweizer Werbebranche.

Er habe 120'000 Franken Spendengelder gesammelt für seinen Wahlkampf. Die Plakate und das Inserat im Bündnerland hätten vielleicht 3000 Franken gekostet. «Die Medienwirkung geht darüber hinaus, was das gekostet hat», ist er überzeugt.

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