Drohende Stromkrise Reserve-Ziel bei Wasserkraft offenbar verfehlt

sda/toko

6.11.2022

Der Grimsel-Stausee bei Guttannen BE: 68 Prozent des Schweizer Strommix stammen aus der Wasserkraft.
Der Grimsel-Stausee bei Guttannen BE: 68 Prozent des Schweizer Strommix stammen aus der Wasserkraft.
KEYSTONE/GAETAN BALLY (Archivbild)

Der Bund wollte die drohende Energiekrise auch mit dem Vorhalten von Reserven bekämpfen. Laut einem Medienbericht jedoch ist das Ziel von  500 Gigawattstunden verfehlt worden.

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Um die Energiekrise zu meistern, sollen Schweizer Kraftwerksbetreiber zwischen dem 1. Dezember 2022 und dem 15. Mai 2023 Wasserreserven im Umfang von 500 bis 600 Gigawattstunden Strom in ihren Speicherseen bereithalten, damit es im Winter nicht zum Blackout kommt.

Das Ziel ist es zudem, diese Reserve auf verschiedene Kraftwerke zu verteilen. Doch das Ziel ist nun offenbar teilweise verfehlt worden, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.

Dem Bund sei es demnach nur gelungen, eine Wasserkraftreserve von 400 Gigawattstunden für insgesamt knapp 300 Millionen Euro zu beschaffen. Das seien mehr als 20 Prozent weniger als geplant. In der Schweizer Strombranche stosse vor allem auf, dass die unter einem staatlichen Schutzschirm stehende Axpo bei der Wasserkraftreserve nicht mit dabei ist.

Dem Bericht zufolge verlangte die Axpo mehr als das Doppelte des Durchschnittspreises der übrigen Anbieter.