Seco-Chefin Rund 30 Strafverfahren wegen versuchter Umgehung der Russland-Sanktionen

SDA/dor

8.5.2023 - 01:15

Helene Budliger Artieda, Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft, vertritt in ihrem Amt die Haltung des Bundesrats. (Archivbild) 
Helene Budliger Artieda, Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft, vertritt in ihrem Amt die Haltung des Bundesrats. (Archivbild) 
Bild: Keystone/Susanne Goldschmid

Die G7-Staaten und die EU kritisieren den Umgang der Schweiz mit den Russland-Sanktionen. Die Chefin des Staatssekretariats für Wirtschaft, wehrt sich in einem Interview gegen den Vorwurf.

Keystone-SDA, SDA/dor

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat bisher 130 mögliche Versuche zur Umgehung der Sanktionen gegen Russland ermittelt. 29 Fälle führten zu Verwaltungsstrafverfahren, wie die Vorsteherin des Seco Helene Budliger Artieda in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen (Montagsausgabe) sagte.

Rund die Hälfte der bisherigen Strafverfahren sind rechtskräftig abgeschlossen, wie Budliger Artieda weiter sagte. In 36 Verdachtsfällen sei auf eine Verfahrenseröffnung verzichtet worden. Die restlichen Fälle würden noch geprüft.

Das Seco klärt ebenfalls ab, wie viele Vermögenswerte der russischen Zentralbank in der Schweiz vorhanden sind. Das sagte die Seco-Chefin auf die zehn Milliarden Franken angesprochen, die laut der «SonntagsZeitung» in der Schweiz sein sollen. «Wir sind bemüht, so schnell wie möglich eine Zahl nennen zu können», sagte die Seco-Chefin. Die Meldefrist ist im April abgelaufen.