Corona-ÜberblickKantonsarzt: Maske tragen mit gesundem Menschenverstand
Agenturen/red
13.8.2021
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 735’375 Personen. 10’923 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 205’794’505, die Zahl der Toten auf 4’340’437.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut gestiegen und liegt nun bei 30,1. Das entspricht 5578 neue Fälle an einem Tag. Der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert für Italien stieg für den Zeitraum bis Donnerstag auf 73 Fälle je 100'000 Einwohner.
Seit Beginn der Sommerspiele hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio mehr als verdoppelt. In der australischen Millionenstadt Sydney steigen die Zahlen trotz eines seit fast sieben Wochen andauernden Lockdowns weiter.
Eine Verschärfung der Corona-Massnahmen mit dem angekündigten Ende kostenloser Tests haben in Frankreich die Impfquote weiter steigen lassen. Die US-Westküstenmetropole San Francisco nimmt einmal mehr eine Vorreiterrolle ein: Wer ins Restaurant will, muss künftig einen Impfnachweis vorzeigen. Ein Test ist nicht ausreichend.
Das Wichtigste aus der Schweiz in Kürze:
Das BAG meldet 2097 Neuinfektionen bei 22'138 Tests. Zwei Personen starben an Covid-19, 42 wurden hospitalisiert.
49,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind vollständig geimpft.
Bis zum 10. August 2021 wurden 5304 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach Covid-19 Impfungen in der Schweiz ausgewertet,
Wenn am Montag in 20 Kantonen das neue Schuljahr beginnt, werden Corona-Tests zum Alltag von Lehrpersonen wie auch von Schülerinnen und Schülern gehören.
Der Bundesrat will Ungeimpfte nicht mehr besonders schützen. Neue Corona-Massnahmen wird es nur noch bei einer drohenden Überlastung der Spitäler geben. Ansonsten muss ab jetzt jeder für sich selber schauen. Im Interview mit dem Tagesanzeiger appelliert der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen deshalb an den gesunden Menschenverstand.
Er spricht sich für ein freiwilliges Tragen der Maske aus an Orten, «wo man das Gefühl hat, es läuft unkontrolliert. Beispielsweise eine Privatveranstaltung.» Die Peinlichkeit, wenn man als Einziger eine Maske trägt, gehöre nun auch «zu unserem Lernprozess, dass wir diesbezüglich die Hemmung verlieren.» Das Gleiche gelte für den Arbeitsplatz, zum Beispiel bei Sitzungen mit mehreren Personen: «Wir müssen doch in der Lage sein, nach eigenem Gutdünken in solchen Situationen zu entscheiden.»
20.05 Uhr
Israels Regierungschef: Impfen auch am Schabbat
Der israelische Regierungschef Naftali Bennett setzt im Kampf gegen steigende Zahlen der Corona-Infektionen auf Impftermine rund um die Uhr. Auch am Schabbat solle die Impfkampagne fortgesetzt werden, betonte er am Freitag bei einem Treffen mit den Chefs von Gesundheitsdiensten und Krankenkassen. Da es um das Retten von Menschenleben gehe, müssten die Impfungen Tag und Nacht, an allen sieben Tagen der Woche angeboten werden, sagte Bennett einer Mitteilung zufolge.
Für religiöse Juden ist die Einhaltung der Schabbatruhe ein wichtiges Gebot. Auch im säkular geprägten Tel Aviv fahren von Freitagnachmittag bis Samstagabend keine Busse oder Züge. Bennett rief auch dazu auf, in der kommenden Woche das Impftempo zu verdoppeln, indem Militärärzte zu den Impfungen hinzugezogen werden. Mit Verteidigungsminister Benny Gantz sei die Unterstützung durch die Militärärzte bereits vereinbart worden.
19.38 Uhr
Niederlande öffnen Hochschulen – Nachtclubs bleiben zu
Angesichts noch anhaltend vieler Neuinfektionen lockern die Niederlande ihre Corona-Massnahmen vorerst nur geringfügig. Clubs, Bars und Diskotheken blieben weiterhin geschlossen, teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag mit. Allerdings dürfen die Universitäten und Fachhochschulen nach den Sommerferien wieder ihre Türen öffnen und Studenten nach eineinhalb Jahren wieder Präsenzunterricht bekommen.
Premier Rutte betonte, dass die Regierung das Risiko einer erneuten Infektionswelle wie Anfang Juli nicht eingehen wolle. «Wir müssen vorsichtig bleiben.» Die Regierung wird daher die Regeln vor allem für die Nachtgastronomie und Gross-Veranstaltungen nicht lockern.
Erleichterung aber wird es für die rund eine Million Studenten und Fachhochschüler geben. Sie müssen keinen Sicherheitsabstand von 1,5 Meter mehr voneinander halten, wie der Premier ankündigte. Allerdings müssen sie in den Gängen Mundmasken tragen. Grosse Vorlesungen mit mehr als 75 Studenten soll es vorerst aber noch nicht geben. In den vergangenen 18 Monaten hatten die meisten Studenten nur digital Unterricht.
Den nächsten Schritt zur Normalität stellte der Premier erst für den 20. September in Aussicht. Sofern die Zahl der Neuinfektionen und Patienten in Krankenhäusern niedrig sei, könne dann die Masken-Pflicht in Bus und Bahn gestrichen werden. Die Regierung hält es zudem für möglich, dass ab November alle Corona-Massnahmen aufgehoben werden können.
Ende Juni waren Clubs und Diskotheken geöffnet worden. Daraufhin waren die Infektionszahlen explosionsartig gestiegen, die Regierung zog die Notbremse. In den vergangen Wochen verbesserte sich die Lage drastisch. Doch noch immer ist die Inzidenz von 105 sehr hoch. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert für Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in sieben Tagen bei etwa 30.
18.42 Uhr
Brite muss wegen vorgetäuschter Impfung in Haft
Weil er einer 92-jährigen Rentnerin für eine angebliche Corona-Impfung 140 Pfund (164 Euro) abgenommen hat, ist ein Brite zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Vor dem Gericht in Kingston bezeichnete Richterin Hannah Kinch die Tat des 33-Jährigen am Freitag als «beschämend und verachtenswert». Der Angeklagte hatte die Tat gestanden.
Ende Dezember klingelte der 33-Jährige bei der im Südwesten Londons lebenden Rentnerin und gab sich als Mitarbeiter des britischen Gesundheitsdienstes NHS aus. Nach Aussage der Seniorin stach er sie mit «einer Art Dart-Pfeil», ließ sie 140 Pfund zahlen und versicherte ihr, dass der Betrag vom NHS erstattet werde. Wenige Tage später klingelte er erneut und forderte weitere 100 Pfund, welche die Rentnerin aber nicht zahlte.
17.51 Uhr
Italien: Corona-Inzidenz gestiegen
Italiens Gesundheitsexperten mahnen mit Blick auf die Corona-Lage, weiter vorsichtig zu sein. Der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg für den Zeitraum bis Donnerstag auf 73 Fälle je 100'000 Einwohner, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in Rom mitteilte. In der Vorwoche lag der Wert bei 68. In Italien breiteten sich ausserdem Virus-Mutationen wie die Delta-Variante weiter aus. Angesichts dessen, dass es im Sommer häufiger zu Versammlungen komme, sei es gut, sich vorsichtig zu verhalten und sich impfen zu lassen.
Die Regierung wirbt bei Älteren weiter für die Impfungen gegen Covid-19. «Vor allem bei den über 50-Jährigen gibt es mehr als vier Millionen Menschen, die noch nicht mal die erste Dosis erhalten haben», sagte Gesundheitsexperte Franco Locatelli im Interview der Zeitung «La Stampa». Ab Montag können sich laut des ausserordentlichen Kommissars für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren ohne Termin impfen lassen. Rund 65 Prozent der Menschen über zwölf Jahren sind durchgeimpft.
In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern müssen die Menschen ausserdem einen Impf-, Test- oder Genesungsnachweis vorzeigen, wenn sie innen im Restaurant essen oder in Kultureinrichtungen wollen. In Italien werden diese Dokumente auch als Grüner Pass bezeichnet.
17.23 Uhr
Deutschland stuft Türkei und USA als Corona-Hochrisikogebiete ein
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung die Türkei als Hochrisikogebiet ein. Ab Dienstag müssen Einreisende aus dem beliebten Urlaubsland, die nicht geimpft oder genesen sind, für fünf bis zehn Tage in Quarantäne, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte.
Ebenfalls als Hochrisikogebiete eingestuft werden bereits am Sonntag die USA, Israel, Kenia, Montenegro, Vietnam sowie zwei französische Überseegebiete. Portugal wird dagegen mit Ausnahme der bei Touristen besonders beliebten Küstenregion Algarve und der Hauptstadt Lissabon von der Risikoliste gestrichen.
Vollständig geimpfte und genesene Einreisende aus Hochrisikogebieten sind von der Quarantänepflicht befreit. Alle anderen müssen sich nach der Einreise selbst isolieren und können sich davon erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test befreien.
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Anders als früher sind dafür aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems in einem Land oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
15.54 Uhr
Canberra will Infektionen auf null drücken
Die australischen Behörden wollen den Lockdown in der Hauptstadt Canberra aufrechterhalten, bis keine Corona-Fälle mehr nachweisbar sind. Der Chefminister für das Hauptstadtterritorium, Andrew Barr, erklärte am Freitag, die Behörden wollten so weitere Ansteckungen vermeiden. «Wir wollen zurück auf null.»
Das Hauptstadtterritorium, das Canberra und zwei Ortschaften umfasst, ging in einen einwöchigen Lockdown, nachdem am Donnerstag ein Mann positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die Zahl der Infektionen stieg am Freitag auf sechs. Mehr als 1800 Menschen wurden als Kontaktpersonen des Mannes identifiziert, wie die Behörden erklärten. Die jüngsten Ansteckungen waren die ersten innerhalb der Stadt seit Juli des vergangenen Jahres.
15.00 Uhr
5304 Meldungen über unerwünschte Impf-Wirkungen
Bis zum 10. August 2021 wurden 5304 Meldungen über vermutete unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach Covid-19 Impfungen in der Schweiz ausgewertet, wie das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic mitteilt. In den meisten dieser Meldungen sei über mehr als eine Reaktion berichtet worden. 3466 der ausgewerteten Fälle (65,3 Prozent) seien «nicht schwerwiegend» gewesen. 1838 (34,7 Prozent) der Meldungen wurden als «schwerwiegend eingestuft».
Gemäss Swissmedic seien die Betroffenen im Schnitt 57,7 Jahre alt. 21,9 Prozent seien 75 Jahre oder älter. Bei den als schwerwiegend eingestuften Fällen habe das Durchschnittsalter bei 61,3 Jahren gelegen.
Bei 133 der schwerwiegenden Fälle seien Menschen «in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben.» Bei dieser Gruppe lag der Altersdurchschnittsalter demnach bei 80,7 Jahren. Es gebe aber «trotz einer zeitlichen Assoziation ... in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war», schreibt Swissmedic.
Der grössere Teil der Meldungen bezieht sich laut Mitteilung auf Frauen – 61,8 Prozent der Meldungen beträfen den Impfstoff von Moderna und 36,5 Prozent das Produkt von Pfizer/BionTech.
Die bislang analysierten Meldungen über die unerwünschten Wirkungen würden das positive Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Covid-19 Impfstoffe jedoch nicht beeinflussen. Wie das BAG heute berichtet, wurden bis zum 12 August 9'259'033 Impfungen verabreicht. 4'301'038 Personen haben demnach bereits zwei Impfdosen erhalten, bei 656'957 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung vorgenommen.
14.23 Uhr
Strengere Regeln lassen Impfquote in Frankreich steigen
Eine Verschärfung der Corona-Massnahmen mit dem angekündigten Ende kostenloser Tests haben in Frankreich die Impfquote weiter steigen lassen. 67,4 Prozent der Bevölkerung hätten inzwischen mindestens eine Impfung und 56,4 Prozent auch die zweite Impfung erhalten, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag in Paris mit. Beim Blick auf alle Einwohner ab 12 Jahren ergab sich ein Anteil der Erstgeimpften von 78,4 Prozent und der bereits vollständig Geimpften von 65,7 Prozent.
Trotz der bevorstehenden Impfpflicht für das Personal in Spitälern und Pflegeheimen sei die Impfquote mit 70,1 Prozent vollständig Geimpfter dort zu gering, beklagen die Behörden. Weitere Informationskampagnen, auch mit Blick auf Pflegehelfer und Auszubildende, wurden angekündigt. Spätestens bis zum 15. September sollen Beschäftigte im französischen Gesundheitsbereich eigentlich über einen Impfschutz verfügen.
Der weitere Anstieg von Infektionen und Corona-Patienten in Spitälern schwächte sich indessen ab, mit Ausnahme der von der Pandemie schwer getroffenen Überseegebiete. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zum Ende der Vorwoche landesweit bei 236. Deutlich höher war sie in den von Deutschland seit Sonntag als Corona-Hochrisikogebiet eingestuften Regionen Okzitanien (413), Provence-Alpes-Côte d'Azur (590) sowie auf der Insel Korsika (630).
13.37 Uhr
49,8 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft
Vom 6. August bis 12. August sind in der Schweiz 134'532 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Damit sind 49,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag auf seiner Website veröffentlichte.
Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 9'259'033 Impfungen verabreicht. 4'301'038 Personen haben zwei Impfdosen erhalten, bei 656'957 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung vorgenommen. Pro Tag wurden letzte Woche durchschnittlich 19'219 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um 8 Prozent.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 2097 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 22'138 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG zwei neue Todesfälle und 42 Spitaleinweisungen.
Trotz Tausender Corona-Neuinfektionen täglich hebt die russische Hauptstadt Moskau weitere Beschränkungen auf. Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb am Freitag in seinem Blog, dass Unternehmen nicht mehr mindestens 30 Prozent ihrer Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten lassen müssten. Zudem könnten Zoos ohne Einschränkungen besucht werden. Das Verbot von Massenveranstaltungen bleibt Sobjanin zufolge aber bestehen. Auch Theater, Kinos und Konzertsäle dürften weiterhin nicht voll ausgelastet werden.
Am Freitag meldeten die Behörden in Europas größter Metropole mit schätzungsweise 15 Millionen Einwohnern 2500 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Landesweit waren es 22'700. Erneut wurde ein Höchststand bei den Todesfällen registriert: Demnach starben 815 Menschen innerhalb eines Tages mit dem Virus. Erst am Donnerstag hatte es mit 808 Todesopfern einen Rekord seit Beginn der Pandemie gegeben.
13.06 Uhr
Quarantäne im Bundesasylzentrum Basel aufgehoben
Die generelle Covid-19-Quarantäne im Bundesasylzentrum in Basel ist aufgehoben. In einem Nachtest ist nur noch eine Person positiv getestet worden.
15 Bewohnerinnen und Bewohner befinden sich noch in Isolation, wie das Staatssekretariat für Migration am Freitag per Twitter mitteilte. Sie dürften spätestens in zehn Tagen genesen sein.
Ende Juli hatte sich das Bundesasylzentrum als grosser Infektionsherd entpuppt. Zeitweise wiesen bis zu 70 Personen positive Testresultate aus. Der Basler Kantonsarzt verfügte deshalb eine generelle Quarantäne respektive Isolation über das Zentrum.
12.33 Uhr
Mehrere Kantone wollen nach Ferien breit testen
Wenn am Montag in 20 Kantonen das neue Schuljahr beginnt, werden Corona-Tests zum Alltag von Lehrpersonen wie auch von Schülerinnen und Schülern gehören. Mehrere Kantone haben angekündigt, die bisherigen Corona-Schutzmassnahmen an den Volksschulen beizubehalten und breit zu testen – auf freiwilliger Basis. Die Maskenpflicht soll aber vermieden werden.
Bern, Glarus, Graubünden, Jura und Uri haben bereits angekündigt, die Maskenpflicht auch für Lehrpersonen aufzuheben. Es sei oberstes Ziel, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten, hiess es aus Glarus. Deshalb seien alle Beteiligten angehalten, die Schutzmassnahmen weiterhin einzuhalten: regelmässiges Händewaschen, die Einhaltung von Abstandsregeln und die Lüftung der Räume.
Die Maskenpflicht bleibe aufgehoben, unabhängig davon, ob sich eine Schule an den wöchentlichen Corona-Tests beteilige oder nicht, hatte der Kanton Graubünden bereits Anfang Juli wissen lassen.
11.45 Uhr
Zahl der neuen Fälle in Tokio seit Olympa verdoppelt
Seit Beginn der Sommerspiele hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio wegen der explosionsartigen Ausbreitung der Delta-Variante mehr als verdoppelt. Am Freitag registrierte die Hauptstadt 5773 Fälle binnen 24 Stunden und damit den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie.
Experten und Politiker schlagen deshalb kurz vor der für den 24. August geplanten Eröffnung der Paralympics Alarm. Die Zahl der Corona-Patienten mit schweren Symptomen stieg landesweit auf den Höchststand von 1478 Fällen, wie das Gesundheitsministerium am Freitag bekannt gab.
Die Gouverneure des Landes forderten die unter Druck stehende Zentralregierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga zu «drastischen Massnahmen» auf. So sollten Ausgangssperren wie in anderen Ländern in Erwägung gezogen werden und der Bevölkerung in deutlichen Worten die ernste Lage klargemacht werden, hiess es.
11.32 Uhr
Masken verschwinden in Dänemark aus dem ÖV
Auch die letzten Masken in Dänemark fallen: Ab Samstag muss man im nördlichsten deutschen Nachbarland auch dann keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, wenn man in Bus, Bahn oder Fähre steht. Die Maskenpflicht für stehende Passagiere im öffentlichen Nahverkehr sollte ursprünglich am 1. September aufgehoben werden, fällt nun aber bereits jetzt, wie das dänische Verkehrsministerium am Freitag mitteilte.
Grund dafür ist, dass die Empfehlung der Gesundheitsbehörden zum Einhalten eines Ein-Meter-Abstandes im öffentlichen Raum gestrichen worden ist. Dass auch die Pflicht zum Maskentragen abgeschafft wird, sei «eine natürliche Folge» davon, erklärte das Ministerium.
Bereits seit Mitte Juni müssen die Däninnen und Dänen kaum noch Maske tragen. Einzige Ausnahme bleibt nun der Luftverkehr: Fliegt man, gilt die Anforderung eines Mund-Nasen-Schutzes nämlich noch immer, da der Luftverkehr nach Angaben des Verkehrsministeriums unter internationale Regeln fällt.
10.55 Uhr
Thurgau bietet täglich Spontan-Impfungen an
Die spontanen Corona-Impfungen in Weinfelden stossen auf regen Zuspruch. 350 bis 520 Personen nahmen das Angebot wahr, dass jeweils während vier Stunden zur Verfügung steht. Ab der kommenden Woche finden die Walk-in-Impfungen neu täglich statt, teilt der Kanton Thurgau mit.
Montag bis Freitag von 16 bis 20 Uhr und am Samstag von 8 bis 12 Uhr können Impfwillige ohne Voranmeldung ins Zentrum in Weinfelden kommen. Notwendig ist eine ID und eine Krankenversicherungskarte. Genesene Personen müssen zudem ihren Testnachweis mitbringen.
Anschliessend an die Impfung wird sogleich ein zweiter Impftermin fixiert. Der Fachstab Pandemie will das Angebot beibehalten, solange Nachfrage besteht. Auf diese Weise sollen lange Wartezeiten für Spontan-Impfungen verhindert werden.
Ab nächster Woche können impfwillige Personen montags bis freitags von 16 bis 20 Uhr sowie samstags von 8 bis 12 Uhr ohne Anmeldung ins Impfzentrum kommen. Dieses Angebot soll beibehalten werden, solange die Nachfrage vorhanden ist. #CoronaInfoCH#soschützenwirunspic.twitter.com/eK73G5qG0E
Corona-Tests an Berner Schulen weitere drei Wochen
Am Montag beginnt im Kanton Bern das neue Schuljahr. Die Maskenpflicht wurde im Juni aufgehoben, sodass das Unterrichten und Lernen nun angenehmer sei, sagte die bernische Bildungsdirektorin Christine Häsler am Freitag in Bern. Noch drei Wochen finden breite Corona-Tests an Schulen statt.
Die freiwilligen Massentests mit bis zu 100'000 Teilnehmenden pro Woche hätten zum Ziel, eine Corona-Ansteckung bei Personen ohne Symptome frühzeitig zu erkennen und die Ansteckungskette zu unterbrechen. Häsler zog am Freitag eine «äusserst positive Bilanz» dieses logistischen Grossprojekts. Um gerade nach den Ferien mögliche Ansteckungen rasch eruieren zu können, werden die freiwilligen Massentests noch drei Wochen lang weitergeführt.
Sollten die Corona-Zahlen wieder ansteigen, werde die Bildungsdirektion zusammen mit der Gesundheitsdirektion entsprechend reagieren, führte Häsler aus. Die Bildungsdirektorin zeigte sich am Freitag aber insbesondere erleichtert, dass nun eine neue Normalität wieder möglich sei.
10.02 Uhr
WHO fordert von China Daten zum Ursprung des Virus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China dazu aufgerufen, Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Der Zugang zu diesen Informationen sei von «entscheidender Bedeutung» für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie, erklärte die WHO am Donnerstag. Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls zu prüfen. China wies die Forderung zurück: Peking ziehe «wissenschaftliche» Bemühungen «politischen» vor.
«Wir sind gegen die politische Zurückverfolgung (...) und die Aufgabe des gemeinsamen Berichts», der nach dem Besuch eines WHO-Expertenteams in Wuhan im Januar veröffentlicht wurde, sagte Vizeaussenminister Ma Zhaoxu am Freitag. Vorschläge für neue Untersuchungen wies er zurück. Weitere Nachforschungen könnten nur auf Basis des bereits veröffentlichten Berichts stattfinden.
Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan, in dem an Coronaviren geforscht wird, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch.
Um die Untersuchungen zum Corona-Ursprung voranzutreiben, seien alle Länder aufgerufen, die gemeinsame Nutzung von Rohdaten und die erneute Untersuchung von Proben zu ermöglichen, betonte die WHO. Das Team von internationalen Experten der WHO hatte Wuhan erst im Januar besuchen können – mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der entsprechende Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse. Die Labor-Theorie stuften die WHO-Experten damals aber als «extrem unwahrscheinlich» ein.
8.33 Uhr
5578 neue Fälle an einem Tag in Deutschland
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 30,1. Wie das Robert Koch-Institut am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 5578 Neuinfektionen sowie 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder kontinuierlich an. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 20,4 gelegen.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3'810'641. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg auf 91'853. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gab das RKI mit rund 3'675'800 an.
7.42 Uhr
Dritte Impfung für immungeschwächte Menschen in den USA
In den USA sollen Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Dies gab die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA am Donnerstag (Ortszeit) bekannt.
Es gehe besonders um Empfänger eines Spenderorgans und Menschen, bei denen ein vergleichbarer Grad an Immunschwäche diagnostiziert wurde. Sie sollen dann eine Auffrischungsimpfung mit den Impfstoffen von Moderna oder Pfizer/Biontech erhalten können. Der zuständige Ausschuss der Gesundheitsbehörde CDC solle am Freitag über weitere klinische Empfehlungen für immungeschwächte Menschen beraten, schrieb die FDA.
CDC-Chefin Rochelle Walensky hatte am Donnerstag erklärt, es gehe bei der Auffrischungsimpfung um weniger als drei Prozent der Bevölkerung. Sie hatte in dem Zusammenhang auch bestimmte Krebspatienten oder HIV-positive Personen erwähnt.
Für die Mehrheit der Bevölkerung, darunter auch ältere Menschen, lehnen die US-Behörden eine Auffrischungsimpfung bislang noch mit Blick auf die unzureichende Datenlage ab. In den USA wird neben den mRNA-Impfstoffen auch das Präparat von Johnson & Johnson eingesetzt, das seine volle Wirkung schon nach einer Spritze entfaltet.
6.25 Uhr
San Francisco verlangt für Restaurant Impfnachweis
Die US-Westküstenmetropole San Francisco verlangt künftig einen Impfnachweis für den Besuch von Restaurants, Cafés, Bars, Fitnessstudios und bestimmten Events in öffentlichen Räumen. Dies gab Bürgermeisterin London Breed am Donnerstag bekannt. Die Regelung tritt am 20. August in Kraft. Ab dann müssen Besucher eine vollständige Corona-Impfung nachweisen, ein Negativ-Test reicht nicht aus. Ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren und Personen, bei denen medizinische Gründe gegen eine Impfung sprechen.
San Francisco ist damit die erste US-Grossstadt, die für Aktivitäten in einigen öffentlichen Innenräumen eine vollständige Impfung vorschreibt. Die Millionenmetropole New York hatte kürzlich eine ähnliche Regelung getroffen, dort reicht allerdings der Nachweis für eine Impfdosis aus.
Mit der Massnahme sollen die weitere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eingedämmt und zudem weitere Menschen dazu gebracht werden, sich impfen zu lassen.
6.05 Uhr
Sydney seit sieben Wochen im Lockdown – Zahlen steigen
Im australischen Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney steigen die Corona-Zahlen trotz eines seit fast sieben Wochen andauernden Lockdowns weiter. Innerhalb von 24 Stunden seien 390 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Zwei Menschen seien in Verbindung mit Covid-19 gestorben, sagte Regionalregierungschefin Gladys Berejiklian.
Die Millionenmetropole Sydney und grosse Teile von New South Wales befinden sich bereits seit Ende Juni im Lockdown. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Die Massnahmen sollen bis mindestens Ende August gelten. Auch in Melbourne und der Hauptstadt Canberra gelten derzeit Beschränkungen für die Bevölkerung. Allerdings ist kein anderer Landesteil so schwer betroffen wie New South Wales.
Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Fälle.