Corona-ÜberblickSteigende Zahlen in Europa – 20 Prozent mehr Infektionen als in der Vorwoche
Agenturen/red
29.6.2021
Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 702’875 Personen. 10’887 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 181’595’390 die Zahl der Toten auf 3’932’755.
Delta-Variante auf dem Vormarsch
Europaweit sind die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus wegen der Ausbreitung der Delta-Variante erstmals seit zweieinhalb Monaten wieder gestiegen. Vor allem wegen starker Zunahmen in Grossbritannien und Russland wurden in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 20 Prozent mehr Infektionen verzeichnet als in der Vorwoche, wie aus einer AFP-Zählung am Dienstag auf Basis offizieller Zahlen hervorgeht.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt ebenso in Israel weiter. Wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante hat nach mehreren anderen Ländern auch Irland geplante Corona-Lockerungen vorerst verschoben.
Mit Brisbane und Perth gelten in Australien ab Dienstag nun in vier Metropolen wieder Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus. Die meisten Neuinfektionen gehen auf einen Fahrer aus Sydney zurück, der am 16. Juni positiv auf die Delta-Variante getestet wurde.
Das Wichtigste in Kürze:
Das BAG meldet 129 Neuinfektionen bei 16'211 Tests. Zwei Personen starben an Covid-19, acht wurden hospitalisiert.
In Graubünden werden neu auch 12- bis 15-jährige Jugendliche geimpft.
In den zehn Impfzentren des Kantons Bern sind seit dieser Woche Impfungen ohne Anmeldung möglich.
Zürcherinnen und Zürcher, die sich in einer Arztpraxis, einem Heim oder einem Spital gegen Covid-19 impfen lassen haben, erhalten ihr Covid-Zertifikat automatisch per Post.
Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna können einer Studie zufolge scheinbar über Jahre vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
Versicherungsbetrug: steigende Fallzahlen in Deutschland
Die Corona-Krise hat zu einem Anstieg von Subventions- und Versicherungsbetrug in Deutschland geführt. Das Bundeskriminalamt (BKA) meldete am Dienstag 7585 Fälle von Subventionsbetrug, zum Grossteil ging es dabei um Corona-Soforthilfeanträge.
Den Schaden bezifferte die Wiesbadener Behörde auf 151 Millionen Euro. Und Deutschlands grösster Versicherer Allianz registriert steigende Fallzahlen von Versicherungsbetrug. Die Zahl der Betrugsversuche ist seit Beginn der Pandemie um rund zehn Prozent gestiegen, wie die Allianz Deutschland mitteilte.
Bei der Allianz auffällig ist ein mutmasslicher Zusammenhang mit den Schliessungen von Einzelhandel und Gastronomie. Demnach verzeichnete das Unternehmen eine plötzliche Zunahme von Wasserschäden bei gewerblichen Kunden von rund einem Viertel. Als Beispiel nennt das Unternehmen durch Wasser zerstörte Saisonware, die aufgrund der Corona-Beschränkungen in den Läden nicht verkauft werden konnte. So liegt die Vermutung nahe, dass in finanzielle Schwierigkeiten geratene Firmen versuchen, sich bei ihrer Versicherung schadlos zu halten.
19.40 Uhr
Ärger über Quarantäne-Ausnahme für Geschäftsleute in England
Mit Quarantäne-Ausnahmen für hochrangige ausländische Geschäftsleute hat die britische Regierung Kritik auf sich gezogen. Opposition und Verbände kleinerer Unternehmen monierten, durch die Regeln werde eine Zwei-Klassen-Gesellschaft geschaffen; kleinere und mittlere Unternehmen würden benachteiligt, berichtete die BBC am Dienstag.
Nach einer neuen Änderung dürfen hochrangige Unternehmer aus dem Ausland, von denen sich Grossbritannien grosse wirtschaftliche Investitionen verspricht, ihre Quarantäne für entsprechende geschäftliche Termine verlassen. In diese Kategorie sollen Investitionen fallen, bei denen es wahrscheinlicher als 50 Prozent ist, dass sie mindestens 500 Jobs in Grossbritannien schaffen. Vorher ist eine explizite Erlaubnis der britischen Regierung erforderlich.
Die Ausnahme soll für Einreisende aus Ländern von der «orangenen» Liste gelten, bei denen nach Einreise normalerweise mindestens fünf Tage Quarantäne fällig sind. Auch Deutschland steht auf dieser Liste.
19.26 Uhr
Viele Corona-Tote in Tunesien
In Tunesien breitet sich die Corona-Pandemie weiter stark aus – allein im Juni sind mehr als 2000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Im selben Zeitraum behandelten Krankenhäuser knapp 3000 Covid-19-Patienten, wie am Dienstag aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Kliniken arbeiten an der Belastungsgrenze und es mangelt an medizinischer Ausrüstung. Das Land setzt deshalb nun auf Hilfe aus dem Ausland: Aus Deutschland sollen etwa laut einer Erklärung von Präsident Kais Saied 25 Beatmungsgeräte geliefert werden. Auch Italien schickt demnach Ausrüstung.
In der vergangenen Woche waren täglich rund 3500 Neuinfektionen gemeldet worden, am Montag waren es knapp 2000. Mehr als jeder dritte Coronatest fällt positiv aus. Auch 18 Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante wurden inzwischen registriert. Besonders betroffen ist die Provinz Siliana – dort beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz 700. Das ist die höchste Rate in Tunesien bislang. Deutschland betrachtet Regionen und Länder ab einem Wert von 50 als Risikogebiete.
Lokalen Medien zufolge ignoriert die Bevölkerung indes lokale Beschränkungen in besonders betroffenen Regionen. Mancherorts soll nun die Armee helfen, die Massnahmen durchzusetzen. Die Impfkampagne geht nur langsam voran: Von den rund 11,5 Millionen Einwohnern wurden bislang knapp 1,8 Millionen geimpft, gut 500'000 von ihnen haben den vollen Impfschutz erhalten.
19.22 Uhr
Corona-Zahlen in Europa steigen wegen Delta-Variante wieder an
Europaweit sind die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus wegen der Ausbreitung der Delta-Variante erstmals seit zweieinhalb Monaten wieder gestiegen. Vor allem wegen starker Zunahmen in Großbritannien und Russland wurden in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 20 Prozent mehr Infektionen verzeichnet als in der Vorwoche, wie aus einer AFP-Zählung am Dienstag auf Basis offizieller Zahlen hervorgeht.
In ganz Europa kamen demnach zuletzt täglich knapp 57'000 neue Fälle hinzu. Mit 46'000 Neuansteckungen am Tag war zuvor in der Woche vom 12. bis zum 18. Juni der niedrigste Wert seit Mitte September festgestellt worden.
Alleine in Russland lag die Zahl der Neuansteckungen in den vergangenen sieben Tagen durchschnittlich bei 20'400 Fällen. Das entspricht einem Anstieg um 25 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. In Großbritannien sorgten durchschnittlich 16'400 Neuinfektionen pro Tag für einen Anstieg um 70 Prozent. In beiden Ländern machen die Behörden die zuerst in Indien identifizierte Delta-Variante des Coronavirus für die Entwicklung verantwortlich.
Auch die Zahl der Corona-Toten steigt demnach wieder, allerdings weniger schnell. Europaweit durchschnittlich 1100 Todesfälle pro Tag in der vergangenen Woche entsprachen einem Anstieg um acht Prozent.
Mehr als die Hälfte dieser Todesfälle wurde in Russland verzeichnet. Auch in Großbritannien hat sich die Zahl der neuen Todesfälle innerhalb von zwei Wochen fast verdoppelt, von täglich zehn auf 17 in der vergangenen Woche. Diese Zahl ist allerdings deutlich niedriger als zu Hochzeiten der Pandemie. Im Januar starben in Großbritannien täglich 1250 Menschen infolge einer Corona-Infektion.
In zahlreichen Ländern sanken die Ansteckungszahlen derweil weiter: In Frankreich gingen sie um 23 Prozent auf 1820 tägliche Neuansteckungen zurück, in Italien um 35 Prozent auf 714 und in Deutschland um 31 Prozent auf 650.
18.37 Uhr
Impfungen vor Weltklimakonferenz in Glasgow
Um die Weltklimakonferenz in Glasgow im November als Präsenzveranstaltung zu ermöglichen, bietet Grossbritannien Teilnehmenden Corona-Impfungen an. Delegierte, Beobachtende oder Journalisten, die andernfalls zum Zeitpunkt der Konferenz noch nicht geimpft wären, können sich bis zum 23. Juli für das Impfprogramm anmelden, wie die britische Regierung am Dienstag mitteilte. Durchgeführt werden sollen die Impfungen mithilfe der Vereinten Nationen. So sollen die Impfstoffe möglichst in die betreffenden Länder geliefert und in Städten in aller Welt verabreicht werden.
Die Weltklimakonferenz COP26 soll im November im schottischen Glasgow stattfinden. Das Treffen gilt als wichtiger Meilenstein, um Vereinbarungen über die konkrete weitere Umsetzung des Abkommens von Paris zu treffen. Im vergangenen Jahr war das Treffen wegen der Corona-Pandemie bereits um ein Jahr verschoben worden.
17.40 Uhr
Grosse Nachfrage nach Impfung bei Jugendlichen
Seit gestern können sich in vielen Kantonen Jugendliche und Kinder ab 12 Jahren impfen lassen. Die Nachfrage ist gross, wie SRF berichtet. So seien im Impfzentrum Messe Zürich alle Termine für diese Woche weg, auch nächste Woche sei schon gut gefüllt.
Die Impftermine sind den Schulzeiten angepasst und ab 15 Uhr und am Samstag verfügbar. Da Jugendliche von einer erziehungsberechtigten Person begleitet werden müssen, braucht der Prozess mehr Platz und Zeit, es wurde ein eigener Teil mit grösseren Kabinen im Impfzentrum eingerichtet.
Die Jugendlichen wollen wieder einfacher reisen und unbeschwerter leben können, erzählen sie SRF. An den Schulen werde das Thema diskutiert, viele hätten sich angemeldet, nur wenige wollten sich auf keinen Fall impfen lassen.
17.19 Uhr
Fluggastrechte während Corona massiv missachtet
Das Urteil der EU-Rechnungsprüfer ist vernichtend: Fluggesellschaften haben Verbraucherrechte während Corona missachtet. Dabei stösst besonders sauer auf, dass Staatshilfen flossen, während die Kunden teils rechtswidrig um ihr Geld gebracht wurden. Reisende seien bei gestrichenen Flügen rechtswidrig dazu gezwungen worden, Gutscheine statt Rückzahlungen anzunehmen. Rund 7000 Verbindungen seien annulliert worden, Millionen Reisende seien zwischen März 2020 und März 2021 betroffen gewesen.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft betonte in einer Mitteilung, man habe sich in einer «absoluten Sondersituation» befunden. Vergleicht man den April 2019 mit dem Folgejahr, brach die Zahl der Fluggastzahlen um 99 Prozent, die Zahl der Flüge um 88 Prozent ein. In entsprechend grosse Not gerieten die Unternehmen.
Erst nachdem die EU-Kommission widersprach, seien Tickets auf Wunsch auch erstattet worden, wobei es auch zu langen Fristen gekommen sei. Eigentlich ist gesetzlich vorgeschrieben, dass dies innerhalb von sieben bis vierzehn Tagen geschehen muss, so der Rechnungshof.
16.05 Uhr
Irland verschiebt Lockerungen wegen Delta-Variante
Wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante hat nach mehreren anderen Ländern auch Irland geplante Corona-Lockerungen vorerst verschoben. «Wir sind in einem Rennen zwischen den Impfstoffen und dem Virus», sagte der irische Premier, Micheál Martin, am Dienstag in Dublin dem Sender RTE zufolge. «Und wir wollen alles dafür tun, dass die Impfstoffe gewinnen.»
Der Anteil der als extrem ansteckend geltenden Delta-Variante soll sich offiziellen Schätzungen zufolge innerhalb kurzer Zeit von rund 20 auf etwa 50 Prozent der nachgewiesenen Corona-Fälle erhöht haben.
Ursprünglich war für den 5. Juli geplant, dass die Innengastronomie wieder vollständig öffnen darf. Nun sollen ausschliesslich Geimpfte und Genesene wieder im Restaurant speisen dürfen. Auch andere Veranstaltungen in Innenräumen wurden zunächst aufgeschoben. Hochzeiten, die bereits in dem Zeitraum geplant sind, dürfen jedoch wie geplant mit bis zu 50 Gästen stattfinden.
15.18 Uhr
mRNA-Impfstoffe schützen offenbar über Jahre vor Covid
Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna können scheinbar über Jahre vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Laut einer neuen Studie eines Teams von US-amerikanischen Forschenden, die im Fachmagazin «Nature» erschienen ist, lösen die beiden Impfstoffe eine lang anhaltende Immunreaktion aus.
Menschen, die mit den beiden mRNA-Impfstoffen immunisiert wurden, bräuchten demnach wohl keine Auffrischungsimpfung, solange sich das Virus und seine Varianten nicht wesentlich verändern, vermuten die Wissenschaftler.
How robust is the germinal center B cell response induced by RNA vaccines in humans? And how long does it last? We started to address these questions by examining B cell responses in individuals who received the Pfizer-BioNTech SARS-CoV-2 vaccine. @Naturehttps://t.co/XznEv8swUh
«Es ist ein gutes Zeichen dafür, wie dauerhaft unsere Immunität nach diesem Impfstoff ist», sagte der Studienleiter und Immunologe Ali Ellebedy der «New York Times» zu den Ergebnissen. Das Vakzin von Johnson & Johnson habe man für die Studie nicht berücksichtigt, allerdings rechne er damit, dass die Immunantwort weniger dauerhaft sei als die von mRNA-Impfstoffen, so Ellebedy.
15.04 Uhr
Zürich schickt ausstehende Covid-Zertifikate per Post
Zürcherinnen und Zürcher, die sich in einer Arztpraxis, einem Heim oder einem Spital gegen Covid-19 impfen lassen haben, erhalten ihr Covid-Zertifikat automatisch per Post. Der Versand erfolgt laut der Gesundheitsdirektion in diesen Tagen.
Voraussetzung für die automatische Zustellung ist, dass die Einwilligung zur Datenweitergabe für die Zertifikatserstellung erteilt wurde, wie die Gesundheitsdirektion am Dienstag mitteilte.
Auch wer sich in der Arztpraxis, in einem Heim oder in einem Spital impfen liess, erhält sein COVID-Zertifikat automatisch. Der Versand erfolgt in diesen Tagen per Post. In Impfzentren und Apotheken hat es noch freie Impftermine. #züriimpft@gd_zuerichhttps://t.co/Z7JmzwiUE1
In einer Arztpraxis, im Heim oder im Spital geimpfte Personen, die ihr Zertifikat nicht bis am 4. Juli erhalten haben, können es laut Mitteilung über die Impfhotline anfordern.
Mehr als eine halbe Millionen Menschen wurden im Kanton Zürich bisher vollständig geimpft. In allen Impfzentren und bei Apotheken gibt es laut der Gesundheitsdirektion freie Impftermine. Für Kurzentschlossene bieten einzelne Impfzentren zudem Walk-Ins an.
14.35 Uhr
EU-Länder im Zeitplan für gemeinsames Impfzertifikat
Die Sommerferien stehen bevor und rechtzeitig sind alle EU-Länder an die notwendige Technik für das EU-Impfzertifikat angeschlossen. Das EU-Covid-Zertifikat startet formell am 1. Juli, viele Länder geben sie aber bereits seit Wochen aus.
Die offiziellen EU-Impfzertifikate sind auch für die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island vorgesehen. An welchen Stellen ein Nachweis Urlaube, Shoppingausflüge oder Wochenendtrips erleichtern, legt jedes Land selbst fest, aber entsprechende Vorgaben gibt es viele.
In einem für die EU ungewöhnlich schnellem Tempo von wenigen Monaten einigten sich die Länder auf die Ausgestaltung der Nachweise. Nur in einer Handvoll Staaten werden sie noch nicht ausgegeben. Darunter sind etwa Schweden, Malta und Irland. Für die Ausgabe der Zertifikate ist noch eine Übergangsfrist von sechs Wochen vorgesehen.
13.42 Uhr
BAG registriert 536'087 neue Impfungen in 7 Tagen
Vom 21. Juni bis 27. Juni sind in der Schweiz 536'087 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.
Pro Tag wurden damit durchschnittlich 76'584 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um 12 Prozent. Insgesamt wurden bis Sonntag 7'267'978 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 2'943'263 Personen vollständig geimpft, das heisst 34,1 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 1'381'452 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
Es wurden bislang 7'232'100 Impfdosen an die Kantone ausgeliefert. Zudem sind noch 841'425 Impfdosen beim Bund gelagert. Da es regelmässig gelingt, mehr Dosen als ursprünglich von den Herstellern vorgesehen pro Vial zu entnehmen, kann es sein, dass die Kantone mehr Impfdosen verabreichen, als sie gemäss offiziellen Zahlen erhalten haben.
13.30 Uhr
BAG meldet 129 neue Fälle und zwei Tote
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 129 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 16'211 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 und acht Spitaleinweisungen.
13.12 Uhr
Sanofi investiert Millionen in mRNA-Impfstoffe
Der französische Pharmakonzern Sanofi will 400 Millionen Euro in die Entwicklung von Impfstoffen der nächsten Generation investieren. Sanofi will sich dabei auf Impfstoffe, die auf der neuen mRNA-Technologie beruhen, fokussieren und gründet dafür ein eigenes Kompetenzzentrum, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
«Während der Covid-19-Pandemie haben mRNA-Technologien das Potenzial gezeigt, neue Impfstoffe schneller als je zuvor bereitzustellen», sagte Jean-Francois Toussaint, Leiter der weltweiten Forschung und Entwicklung bei der Impfstoffsparte Sanofi Pasteur. Bis 2025 wolle Sanofi mindestens sechs Impfstoffe in die klinische Entwicklung bringen. Daran sollen rund 400 Mitarbeiter an den Standorten Cambridge in den USA und im französischen Lyon arbeiten.
Sanofi forscht bereits mit dem US-Biotechunternehmen Translate Bio an einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19, mit dem klinische Studien laufen. Der Konzern will ausserdem Biontech und Pfizer sowie Moderna bei der Herstellung ihrer Covid-19-Impfstoffe unterstützen. Sie basieren ebenfalls auf der Boten-RNA (mRNA), die den menschlichen Zellen die Information zur Bekämpfung von Krankheitserregern vermitteln soll.
Bei ihrem Covid-19-Impfstoff, den Sanofi mit der britischen GlaxoSmithKline entwickelt, hatten die Franzosen einen Rückschlag hinnehmen müssen. Das Mittel rief bei älteren Erwachsenen keine ausreichende Reaktion des Immunsystems hervor.
Die Aufräumarbeiten nach den Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie müssen aus der Sicht der Arbeitgeber jetzt beginnen. Wegen der Krise dürften Reformen nicht weiter verschleppt werden, forderte Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt am Dienstag am Jahresanlass des Verbandes.
Vogt gab am Arbeitgebertag seiner Zuversicht Ausdruck, dass der Anfang des Endes der Corona-Krise absehbar ist, wie der Schweizerische Arbeitgeberverband mitteilte. Er forderte eine schonungslose Aufarbeitung der Krise, um das Vertrauen in die Institutionen wieder zu stärken. Sonst drohe eine Entfremdung der leistungsstarken Mittelschicht von der Politik.
Zur Krisenbewältigung verlangte Vogt weniger Regulierungskosten und einen beschleunigten Schuldenabbau. Aus Arbeitgebersicht dringend sei auch die Sanierung der Altersvorsorge mit einer Anhebung des Rentenalters auf über 65 Jahre bis Ende des Jahrzehnts. Kontraproduktiv sei die Initiative für eine 13. AHV-Rente.
12.10 Uhr
Gefängnisse mit funktionierenden Schutzkonzepten
Die Strafvollzugsanstalten haben die Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr im Griff gehabt. Die Schutzmassnahmen wie das Besuchsverbot kompensierten sie teils mit erweiterten Telefonzeiten oder Videotelefonen. Das stellt die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter in ihrem Jahresbericht fest.
Bis Ende Jahr kam es zu keiner grösseren Ausbreitung der Infektionskrankheit in den Anstalten. Massnahmen wie eine Quarantäne sind nicht mit der «Bleiben-Sie-zuhause»-Empfehlung für freie Menschen vergleichbar, schreibt die Kommission zu ihrem Bericht am Dienstag.
Überhaupt überprüfte die Kommission 2020 die Gesundheits- und die psychiatrische Versorgung im Freiheitsentzug. Insgesamt führte sie dazu 19 Besuche mit einem eigenen Schutzkonzept durch. Im Weiteren beschäftigte sie die Situation verwahrter Personen. Die Berichte darüber will sie in der zweiten Jahreshälfte veröffentlichen.
11.32 Uhr
Neuinfektionen in Israel steigen weiter an
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt weiter. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, binnen 24 Stunden seien 283 neue Fälle gemeldet worden. Dies ist die höchste Zahl seit April. Die Zahl der Schwerkranken blieb mit 21 vorerst stabil, es gab auch seit mehreren Tagen keine neuen Todesfälle.
Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett bekräftigte am Dienstag bei einem Besuch in einem Impfzentrum in Cholon bei Tel Aviv seinen Aufruf an Jugendliche, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Er sagte, erstmals seit mehreren Monaten sei am Vortag wieder eine deutlich höhere Zahl von rund 18'000 Impfungen verabreicht worden. Israel befinde sich in einem «Wettlauf gegen die Zeit», weil der im Land verfügbare Impfstoff nur noch bis Ende Juli haltbar sei.
Bennett betonte, sein Motto bleibe «Impfungen statt Lockdowns, Masken statt Beschränkungen». Trotz des jüngsten Anstiegs der Corona-Zahlen hatte das sogenannte Corona-Kabinett am Sonntag entschieden, zunächst keine neuen Beschränkungen zu verhängen.
Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese war zuerst in Indien entdeckt worden und gilt als besonders ansteckend. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen.
11.20 Uhr
In Graubünden können sich 12- bis 15-Jährige impfen
In Graubünden werden neu auch 12- bis 15-jährige Jugendliche geimpft. Für diese Altersgruppe ist bisher nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen, der im Impfzentrum Chur verwendet wird. Geplant sind deshalb spezielle Impftage in den Regionen.
Empfohlen werde die Impfung von Jugendlichen mit einer chronischen Erkrankung oder solchen, die mit einer immungeschwächten Person zusammenlebten, teilte der Kanton am Dienstag mit. Mit speziellen Impftagen in den Regionen könne sichergestellt werden, dass Kinderärzte für Beratungsgespräche anwesend seien. Das Angebot richtet sich nach der Zahl der Anmeldungen.
In den zehn Impfzentren des Kantons Bern sind seit dieser Woche Impfungen ohne Anmeldung möglich. Die bernische Gesundheitsdirektion will so Leute erreichen, die technische oder sprachliche Probleme bei der Registrierung haben.
Sie erhalten gleich vor Ort Unterstützung. Das sogenannte Walk-in-Angebot gilt aber auch für bereits registrierte Personen, wie der Kanton am Dienstag mitteilte. Sie können ebenfalls spontan ein Impfzentrum besuchen. Der Normalbetrieb läuft allerdings weiter, so dass es im Walk-in-Sektor zu Wartezeiten kommen kann.
Für Impfwillige sind aktuell an allen Impforten Termine frei. Am Dienstagvormittag gab es rund 38'000 freie Termine für die Erstimpfung. Zur Impfung zugelassen sind im Kanton Bern alle Personen ab 12 Jahren.
10.05 Uhr
50 Millionen Härtefallhilfe für Solothurner Firmen
Solothurner Unternehmen haben bis am vergangenen Freitag insgesamt 47,7 Millionen Franken Härtefallhilfe in der Corona-Pandemie erhalten. Rund 900 Gesuche um solche Hilfe gingen laut dem Kanton ein. Bis am 31. Juli könnten noch Gesuche für Härtefallmassnahmen sowie für Miet- und Pachtzinsbeiträge eingereicht werden, teilte die Solothurner Staatskanzlei am Montagabend mit.
Mit Brisbane und Perth gelten in Australien ab Dienstag nun in vier Metropolen wieder Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus. «Das sind harte Entscheidungen», sagte die Regierungschefin des Bundesstaats Queensland, Annastacia Palaszczuk. Damit sind nun insgesamt rund zehn Millionen Menschen in Australien und damit mehr als ein Drittel der Bevölkerung von den weitreichenden Massnahmen betroffen.
Die Beschränkungen sollen in Brisbane zunächst drei Tage lang gelten, in Perth vier Tage. «Wir haben Lockdowns in Grossstädten, weil Einreisende aus Übersee das Virus hierher bringen», sagte Palaszczuk. Brisbane ist die Hauptstadt des in Nordostaustralien gelegenen Bundesstaats Queensland, Perth liegt an der Westküste. Zuvor waren Lockdowns bereits in den Metropolen Sydney und Darwin verhängt worden.
Die meisten Neuinfektionen gehen auf einen Fahrer aus Sydney zurück, der am 16. Juni positiv auf die Delta-Variante getestet wurde, die zuerst in Indien auftrat. Der Fahrer war nicht geimpft und soll auch keine Maske getragen haben. Es wird vermutet, dass er sich angesteckte, als er eine ausländische Flugzeugbesatzung am Flughafen von Sydney abholte.
Australien hat die Ausbreitung des Coronavirus seit Beginn der Pandemie mit Grenzschliessungen und strengen Quarantäneregeln weitgehend eindämmen können. Gesundheitsexperten gehen jedoch davon aus, dass es immer wieder Ausbrüche geben wird, solange nicht die Mehrheit der Einwohner geimpft ist. Bisher wurden in Australien 7,4 Millionen Impfdosen verabreicht, aber laut Medienberichten sind weniger als fünf Prozent der 25 Millionen Einwohner zweimal geimpft.
6:10 Uhr
Corona sorgt für neues Design am Arbeitsplatz
In vielen Firmen kehren die Mitarbeitenden inzwischen in die Büros zurück. Um ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben, werden teils die Räumlichkeiten angepasst. Mancherorts werden Tische weiter auseinander gerückt und es wird auf eine verbesserte Luftzirkulation in den Räumen gesetzt. Andere Firmen verzichten auf einen Teil der Schreibtische, bauen dafür aber mehr Konferenzräume, die von Angestellten genutzt werden können, die weiterhin von zu Hause aus arbeiten, aber für Besprechungen vor Ort sind.
Es sei eine Zeit für Experimente und eine Zeit des Nachdenkens für Arbeitgeber, sagen Architekten und Designer. Rund die Hälfte aller globalen Firmen planten, dieses Jahr ihre Räumlichkeiten in grösserem Umfang umzugestalten, wie Untersuchungsergebnisse zeigten, berichtet die Möbelfirma Steelcase.
Auch Nathalie Engels, die als Designerin beim Architekturbüro Gensler im kalifornischen San José arbeitet, sagt: «Dieses Jahr hat einen dazu gebracht, vielleicht noch grundlegender als je zuvor zu denken: Hey, warum gehen wir in ein Büro?» Doch nicht jede Firma setzt auf Veränderung und Engels sagt, dies sei auch nicht nötig. Stattdessen rät sie Kunden, sich daran zu erinnern, was vor der Pandemie gut funktioniert hat – und was nicht.
Viele Firmen wollen ihren Mitarbeitenden aber ermöglichen, sich am Arbeitsplatz möglichst sicher und bestärkt zu fühlen, wie Designer sagen. Insbesondere in Zeiten, in denen ein Mangel an Arbeitskräften Einstellungen erschwert.
Dies veranlasste auch die Pharmafirma Ajinmoto dazu, im vergangenen Jahr ihren neuen Nordamerika-Hauptsitz ausserhalb der Metropole Chicago umzugestalten. Als sie im Mai zurückkehrten, fanden die Angestellten ein Gebäude mit breiteren Fluren, Glasscheiben zwischen den Arbeitsplätzen, sowie einem Raum für virtuelle Konferenzen vor. Eine Reinigungsfirma kommt zweimal pro Tag und teilt via Klebezettel mit, welche Flächen sie desinfiziert hat. Ziel ist es, den Mitarbeitenden mehr Platz und ein grösseres Gefühl von Sicherheit zu geben.
Es sei vielleicht übertrieben, aber vielleicht stärke es diejenigen, denen die Rückkehr zum Arbeiten vor Ort schwerfällt, sagt Ryan Smith, der geschäftsführende Vizepräsident von Ajinomoto Nordamerika. Smith geht davon aus, dass sich durch die Corona-Pandemie das Design der Nordamerika-Zentrale zu rund 40 Prozent verändert hat.
5:40 Uhr
G20 beraten in Italien über Kampf gegen Pandemie
Die Aussenminister der G20-Staaten beraten am Dienstag im süditalienischen Matera über die Bekämpfung der Corona-Pandemie, den Klimaschutz und Hilfen für Afrika. Der Gruppe wirtschaftsstarker Länder aller Kontinente gehören unter anderen die USA, China, Indien, Russland und Deutschland an. Das Treffen dient der Vorbereitung des G20-Gipfels Ende Oktober in Rom.
Die G20 hatte sich im Mai bereits bei einem digitalen «Welt-Gesundheitsgipfel» auf Grundsätze für eine stärkere Zusammenarbeit in Krisen wie der Corona-Pandemie geeinigt. Danach soll es Exportstopps und blockierte Lieferketten wie in dieser Pandemie nicht mehr geben. Impfstoffhersteller sicherten ärmeren Ländern ausserdem die Lieferung von mehr als einer Milliarde Corona-Impfdosen bis zum Jahresende zu.
Bereits am Montag hatten sich viele Teilnehmer des G20-Treffens bei einer Konferenz der Koalition gegen die Terrororganisation Islamischer Staat in der italienischen Hauptstadt Rom getroffen. Als Ort für das Aussenministertreffen wählten die italienischen Gastgeber das für seine Höhlensiedlungen bekannte und bei Touristen sehr beliebte Matera aus. Die Altstadt gehört zum Unesco-Weltkulturbe, 2019 war Matera Kulturhauptstadt Europas.
Mit dem G20-Treffen endet auch die einwöchige Europa-Reise von US-Aussenminister Antony Blinken.