BAG erklärt Darum gibt es in der Schweiz vorerst keine Auffrisch-Impfung

om, sda

14.9.2021 - 15:56

Vorerst keine Boostershots: Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, sieht keinen dringenden Handlungsbedarf.
Vorerst keine Boostershots: Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, sieht keinen dringenden Handlungsbedarf.
Archivbild: KEYSTONE

In der Schweiz gibt es bis auf Weiteres keine Booster-Impfungen zum Schutz gegen das Coronavirus. Der Impfschutz gegen schwere Infektionen bei anderen reiche aus.

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Keine Auffrischungen in der Schweiz: Den Schutz der Geimpften gelte es differenziert zu betrachten, sagte Christoph Berger, der Präsident der Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif), heute vor den Medien. Zuerst einmal bilde die Menge von Antikörpern in den Schleimhäuten eine Abwehrbarriere.

Deren Anzahl gehe zwar einerseits mit zunehmendem zeitlichem Abstand zurück und es könne eine leichtere Infektion auftreten. Doch andererseits seien die tiefer liegenden Körperzellen etwa in der Lunge dagegen auch weiterhin geschützt: Schwere Krankheitsverläufe blieben damit aus.

Immungedächtnis reicht aus

Das Immungedächtnis wehre dort die Coronaviren ab. Das gelte auch für die Delta-Mutation, erklärt Berger. Wenn die Impfung nicht mehr ausreichend wirken würde, könnte man immer noch mit einer dritten Dosis reagieren. Der Impf-Chef nimmt aber nicht an, dass das schon in ein oder zwei Monaten der Fall ist.



Eine Auffrischung könnte sich für bestimmte Personengruppe aufdrängen. Zuerst müsse man indessen mehr wissen. 90 Prozent der in den Intensivstationen liegenden Covid-Patientinnen und -Patienten seien ungeimpft. Es gebe also keinen Hinweis dafür, dass Geimpfte schwer krank werden, sagte Berger.

Die Auffrischungsimpfung sei noch nirgends in Europa zugelassen, erklärte Berger. Eine Ausnahme gibt es aber hierzulande: Die Auffrischung wird schwer Immunsupprimierten – etwa nach einer Organtransplantation – verabreicht. Da die ersten im Januar seit einem Jahr geimpft sind, wird die Impfkommission die Lage aufmerksam beobachten. 

Impfempfehlung für Schwangere ab der 12. Woche

Impfempfehlung für Schwangere ab der 12. Woche

Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen empfehlen die Impfung für schwangere Frauen ab der 12. Schwangerschaftswoche. «Der Nutzen der Impfung in der Schwangerschaft überwiegt mögliche Risiken deutlich und klar», so der Präsident der Eidgenössische Kommission für Impffragen Christoph Berger. Patrick Mathys informierte an der Medienkonferenz vom Dienstagnachmittag, dass die Impfgeschwindigkeit wieder zugenommen habe: «Pro Tag werden wieder 27'000 Impfungen verabreicht.»

14.09.2021