Ermittlungen Gefälschte Energiespar-Kampagne ruft Schweizer Polizei auf den Plan

dpa

15.9.2022 - 19:14

Die gefälschte Kampagne fordert zum Denunziantentum bei zu starkem Heizen auf.
Die gefälschte Kampagne fordert zum Denunziantentum bei zu starkem Heizen auf.
Hauke-Christian Dittrich/dpa

Ein Plakat an einigen Schweizer Bushaltestellen verspricht 200 Franken Belohnung, sofern man Nachbarn wegen Energieverschwendung denunziert. Nun bezog das Energieministerium zum vermeintlich offiziellen Plakat Stellung.

15.9.2022 - 19:14

In der Schweiz ermittelt die Polizei wegen einer gefälschten Energiespar-Kampagne, die zum Denunziantentum aufruft. «Heizt der Nachbar die Wohnung über 19 Grad auf? Bitte informieren Sie uns», steht auf dem Plakat mit dem Foto einer jungen Frau am Telefon und dem Bundeswappen in der oberen linken Ecke.

Das Plakat, das unter anderem an Bushaltestellen angebracht wurde und einen offiziellen Anschein macht, verspricht eine Belohnung von 200 Franken, die Nummer führt nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders SRF zum Energieministerium, dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation.

Ministerium warnt vor «falscher» Botschaft

Das Ministerium warnte auf seiner Webseite vor der «falschen» Botschaft. Es handle sich um eine Manipulation. Das Bundesamt für Polizei leitete am Donnerstag eine Untersuchung wegen missbräuchlichen Gebrauchs des Bundeswappens ein.

Nach dem Bericht von SRF kursierten Bilder von dem Plakat auf russischen Telegram-Kanälen und wurden auch von der belarussischen Nachrichtenagentur Belta weiterverbreitet. Der russische Fernsehsender RT brachte kürzlich einen falschen Bericht über Schweizer, die Strafe zahlen mussten, weil sie zu viel heizten.

Die Schweizer Regierung hat wie so viele andere in Europa ihre Bürger dazu aufgerufen, wegen der erwarteten Engpässe bei Öl und Gas in diesem Winter Energie zu sparen.

dpa