Corona-Übersicht 3114 Neuinfektionen +++ Anzahl beatmeter Covid-Patienten steigt stark

Agenturen/red

9.9.2021

Die Corona-Lage in der Schweiz bleibt angegspannt. In den Spitälern ist der Anteil an Patienten, die beatmet werden müssen, innert Wochenfrist um 20 Prozent gestiegen. Unterdessen meldet das BAG 3114 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

9.9.2021

Die meisten Patientinnen und Patienten, die wegen Corona auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, werden derzeit beatmet. Ihr Anteil ist innert Wochenfrist um 20 Prozent gestiegen. Die Intensivstationen verzeichnen dabei die höchste Auslastung seit Beginn der Pandemie.

Die Auslastung der Intensivstationen erreichte in den vergangenen zwei Wochen mit 79 Prozent den Höchststand seit Beginn der Pandemie, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) entnommen werden konnte. Dabei war der Anteil der Covid-19-Patientinnen und -Patienten innerhalb von sieben Wochen von 3,8 auf 41 Prozent hochgeschnellt. Fast jede zweite Person auf den Intensivstationen musste also wegen Corona behandelt werden.

Neunzig Prozent dieser Patientinnen und Patienten seien nicht geimpft, die meisten seien zwischen dreissig und sechzig Jahre alt, hatte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Medien gesagt. In einigen Kantonen werden bereits wieder Operationen wegen Covid-Patienten verschoben und verschiedentlich Patientinnen und Patienten verlegt.

In den Spitälern ist der Anteil an Patienten, die beatmet werden müssen, innert Wochenfrist um 20 Prozent gestiegen.
In den Spitälern ist der Anteil an Patienten, die beatmet werden müssen, innert Wochenfrist um 20 Prozent gestiegen.
KEYSTONE/GAETAN BALLY (Symbolbild)

Konkret ist die Anzahl der Covid-19-Intensiv-Patienten innert einer Woche um 15 Prozent auf 280 in der vergangenen Wochen gestiegen. Davon mussten durchschnittlich 225 Patientinnen und Patienten beatmet werden. Die Ansteckungszahlen bewegen sich derweil auf stabilem Niveau. Am Donnerstag wurden 3114 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG acht neue Todesfälle und 58 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche waren es 2824 neue Ansteckungen, zwölf neue Todesfälle und 86 Spitaleinweisungen.

Zertifikatspflicht an Hochschulen

Nach dem Entscheid des Bundesrats vom Mittwoch, die Anwendung des Covid-Zertifikats auszuweiten, folgten am Donnerstag die Lausanner Hochschulen dem Bundesrat. Sowohl die Universität Lausanne als auch die EPFL haben beschlossen, sie für den Beginn des akademischen Jahres am 21. September als obligatorisch zu erklären.

Der Bundesrat hat es den Kantonen und Hochschulen überlassen, ob sie für den Studienbereich ein Zertifikat einführen wollen. So ist diese Frage an anderen Hochschulen, wie etwa an der Universität Bern, noch in Prüfung. Sie eruiere zusammen mit dem Kanton, ob und wie eine Ausweitung der Zertifikatspflicht auf den Studienbetrieb erfolgen könne, teilte die Uni mit. Dabei solle sichergestellt sein, dass auch Personen ohne Zertifikat am Lehrbetrieb teilnehmen können.

An der Uni Bern gilt seit dem 1. September eine Covid-Zertifikatspflicht für alle Aktivitäten - ausser dem Lehrbetrieb auf Bachelor- und Masterstufe.

Keine Zertifikatspflicht sondern eine Testpflicht für ungeimpftes und noch nicht von einer Covid-Erkrankung genesenes Personal hat der Kanton Graubünden für die Spitäler, Kliniken und Heime ab Montag erlassen, wie die Regierung mitteilte. Diese müssen sich neu zwei Mal in der Woche auf Corona testen lassen.

Masken in St. Gallen, CO2-Geräte in Bern

Derweil führt der Kanton St. Gallen ab kommendem Montag die Maskenpflicht für alle Lehrkräfte sowie für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Sekundarstufe II wieder ein, um Schulschliessungen zu verhindern. Die Pflicht gelte «für alle Lehrpersonen in Volksschule und Sekundarstufe II sowie für alle Kinder und Jugendlichen der Oberstufe und der Sekundarstufe II», teilte das Bildungsdepartement mit. Die Massnahme dauert bis zwei Wochen nach den Herbstferien.

Im Kanton Bern sollen zur Sicherheit der Schülerinnen und Schüler sowie des Lehrpersonals an allen Mittelschulen CO2-Messgeräte eingesetzt werden. Nach der Regierung hat sich am Donnerstag auch der Grosse Rat dafür ausgesprochen. Für die Räume der Volksschule sind die Gemeinden zuständig.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 3114 Neuinfektionen bei 36‘280 Tests. Acht Personen starben an Covid-19, 58 wurden hospitalisiert. 
  • Innert einer Woche verzeichnen die Schweizer Spitäler laut dem BAG 15 Prozent mehr Covid-Patienten auf den Intensivstationen. Bedeutend mehr von ihnen müssen nun beatmet werden.
  • Der Präsident der Schweizer Impfkommission Christoph Berger hält eine Quarantäne bei Kindern in der derzeitigen Situation für nicht angebracht. 
  • Die Ausweitung der Zertifikatspflicht auf Restaurants, Theater, Kinos, Fitnesscenter und Bars stösst in der Schweizer Presse mehrheitlich auf eine positive Resonanz.
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  • 21.38 Uhr

    Wir beendenden Live-Ticker am Donnerstag

  • 20.53 Uhr

    Erneuter Protest gegen Corona-Schutzmassnahmen in Bern

    In Bern haben am Donnerstag erneut Menschen gegen die Corona-Schmutzmassnahmen des Bundes demonstriert. Dazu fanden sich am Abend rund tausend Personen in der Hauptstadt ein, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete.

    Angeführt von Trychlern marschierten die Kundgebungsteilnehmenden um 20.00 Uhr durch die Berner Innenstadt. Die Polizei war in der Stadt sichtbar präsent, liess aber den unbewilligten Kundgebungszug laufen.

    Demonstranten protestieren in Bern gegen die Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
    Demonstranten protestieren in Bern gegen die Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
    KEYSTONE/Peter Klaunzer

    Die Impf- und Massnahmengegner kritisierten insbesondere das Covid-Zertifikat, das ab Montag auch im Innern von Restaurants, in Kinos sowie in Sporteinrichtungen zum Einsatz kommt, und durch das sie sich ausgegrenzt fühlen. «Friede, Freiheit, das Volk ist souverän», erschallten Rufe aus der Mitte der Kundgebung. Es wurden Schweizer- und Kantonsfahnen sowie Transparente mitgetragen.

    Wegen der Kundgebung kam es im öffentlichen Stadtverkehr vorübergehend zu Behinderungen. Bereits am Mittwochabend hatten in Bern nach dem Bundesratsentscheid für eine Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht laut Behördenangaben mehrere tausend Menschen gegen die Schutzmassnahmen des Bundes protestiert.

  • 20.20 Uhr

    Italiens Arzneimittelbehörde macht Weg für dritte Corona-Impfung frei

    Die italienische Arzneimittelbehörde Aifa hat grünes Licht für eine weitere Corona-Impfung an bestimmte Bevölkerungsgruppen gegeben. Zunächst sollen Menschen mit einem schwachen Immunsystem erneut geimpft werden, wie die Aifa mitteilte. Das Vakzin von Biontech/Pfizer stehe Menschen im Alter über zwölf Jahren und das von Moderna jeden über 18 Jahren zur Verfügung. Bei ihnen müsse die letzte zurückliegende Impfung mindestens 28 Tage her sein.

    Auffrischungsimpfungen mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna für über 80-Jährige sind ebenfalls vorgesehen. Bei Menschen dieser Altersgruppe müsse die letzte Corona-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegen. Auch das Gesundheitspersonal kann sich je nach Gefahr mit dem Virus in Kontakt zu kommen impfen lassen. Die Massnahme sei am Tag nach der Veröffentlichung im Amtsblatt (Gazzetta Ufficiale) gültig.

    Italiens Regierungschef Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche bereits angekündigt, dass Italien noch im September die dritten Impfdosen gegen Covid-19 spritzen will. Das Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern weitete zuletzt die Corona-Nachweispflicht auch auf den Fernbahn- und Fernbusverkehr sowie Inlandsflüge und Fähren aus, die zwischen zwei Regionen schippern. Ab dem 1. September müssen Reisende dieser Verkehrsmittel nachweisen können, gegen Covid-19 geimpft, von der Krankheit genesen oder negativ auf das Virus getestet zu sein.

  • 19.42 Uhr

    Französischer Ex-Gesundheitsministerin droht wegen Corona-Politik Gerichtsverfahren

    Der früheren französischen Gesundheitsministerin Agnès Buzyn droht wegen ihres Vorgehens in der Corona-Krise ein Gerichtsverfahren. Buzyn werde am Freitag zu ihrer ursprünglichen Reaktion auf die Pandemie verhört, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen. Die Befragung der Ex-Ministerin soll vor einem Gericht stattfinden, das eigens für das Fehlverhalten von Regierungsmitgliedern zuständig ist. Buzyn wollte sich zunächst nicht dazu äussern.

    Buzyn war im Februar des vergangenen Jahres als Ministerin zurückgetreten. Noch im Januar hatte sie gesagt, das Risiko einer Verbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung sei «sehr niedrig». Einen Monat später sagte sie mit Blick auf den Erreger, «der Tsunami wird noch kommen», was in offensichtlichem Widerspruch zu ihrer früheren Äusserung stand.

    Die Staatsanwaltschaft in Paris erklärte am Mittwoch, dass sie rund 14'500 Beschwerden von Privatpersonen, Ärzten und Vereinigungen wegen des Umgangs der Regierung mit der Pandemie erhalten habe. Die Beschwerdeführer beklagten, die Regierung habe keine geeignete Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt und zu lange gezögert, bevor sie einen Lockdown verfügte.

    Die Staatsanwälte wollen Buzyn mit der Anschuldigung konfrontieren, sie habe «beim Verhindern einer Katastrophe versagt», duch die inzwischen in Frankreich 115'000 Menschen ums Leben kamen.

  • 18.53 Uhr

    Frauen in Sri Lanka sollen Schwangerschaftspläne aufschieben

    Das Gesundheitsministerium in Sri Lanka hat Frauen aufgefordert, geplante Schwangerschaften aufgrund der Gefahren durch das Coronavirus zu verschieben. Zuvor waren innerhalb von vier Monaten mehr als 40 werdende Mütter nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Der in einem staatlichen Krankenhaus arbeitende Gynäkologe Harsha Atapattu sagte, er fordere «Frischverheiratete und diejenigen, die versuchen, ein Baby zu bekommen» auf, «dies wegen der Risiken von Covid-19 um mindestens ein Jahr zu verschieben.»

    «Für gewöhnlich haben wir 90 bis 100 Todesfälle bei werdenden Müttern pro Jahr», teilte Chitramali de Silva, Direktor des staatlichen Büros für Gesundheitsförderung, mit. Seit Mai seien aber allein an Covid-19 bereits 41 Schwangere gestorben. Seinen Angaben zufolge infizierten sich rund 5500 werdende Mütter, von denen etwa 70 Prozent vollständig geimpft waren, mit dem Coronavirus. Experten hatten Schwangeren die Impfung dringend empfohlen.

    Seitdem Mitte April die Reisebeschränkungen für die dortigen Neujahrsfeiern gelockert worden waren, kämpft Sri Lanka mit einem Anstieg der Corona-Infektionen durch die Delta-Variante. In dem Inselstaat mit 21 Millionen Einwohnern gelten seit August Beschränkungen, die die Regierung voraussichtlich Mitte September aufheben wird. Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Sri Lanka riefen jedoch zu strengeren Beschränkungen bis Oktober auf.

    In Sri Lanka wurden bislang fast 475'000 Infektionen und mehr als 10'500 Todesfälle durch das Coronavirus gemeldet. Ärzte gehen aber davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen weitaus höher liegen dürften.

  • 18.08 Uhr

    Auch im Bundeshaus-Restaurant ist ein Covid-Zertifikat Pflicht

    Wer während der kommenden Herbstsession einen Kaffee oder ein Sandwich im Bundeshaus-Restaurant Galerie des Alpes zu sich nehmen will, braucht ein Covid-Zertifikat. In den übrigen Teilen des Parlamentsgebäudes kommt ein strenges Schutzkonzept zur Anwendung.

    Das hat die Verwaltungsdelegation der beiden Räte entschieden, wie die Parlamentsdienste mitteilten. «Das Parlament orientiert sich im Pandemiemanagement an den Massnahmen und Vorgaben von Bund und Kantonen und setzt diese sinngemäss um.»

    Für eine generelle Zertifikatspflicht im ganzen Bundeshaus fehle die gesetzliche Grundlage, bekräftigte die Verwaltungsdelegation. Mit der Einschränkung der Rechte und Pflichten der Ratsmitglieder würde indirekt auch das aktive Wahlrecht der Wählerinnen und Wähler eingeschränkt.

    Es sei jedoch von den zuständigen Kommissionen zu prüfen, ob eine solche Gesetzesgrundlage geschaffen werden solle, lässt sich Ständeratspräsident Alex Kuprecht (SVP/SZ) in der Mitteilung zitieren. Diese erfordere eine Mehrheit von beiden Räten. «Bis dahin tun wir unser Bestes, um im Parlamentsbetrieb ein striktes Schutzkonzept umzusetzen und unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden.»

    Seit März 2020 fanden die Sessionen und parlamentarischen Sitzungen unter Einhaltung von Schutzmassnahmen statt: zunächst in der Bernexpo, wo die Abstandsregel eingehalten werden konnte, danach wieder im Bundeshaus, wo das Schutzkonzept unter anderem Plexiglas-Trennwände, Maskentragepflicht und repetitive Covid-19-Tests vorsieht. Die Verwaltungsdelegation wird kommende Woche nach eigenen Angaben prüfen, ob weitere Schritte angezeigt sind.

  • 17.39 Uhr

    Auch in Basel ist bald ein Impfbus unterwegs

    Nach Kantonen wie Zürich, Bern, Schaffhausen oder Schwyz erhält auch der Kanton Basel-Stadt einen Impfbus. Dies gab der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger am Donnerstag bekannt.

    Das Gesundheitsdepartement treibe derzeit entsprechende Pläne voran. Man wolle die Impfungen näher zu den Leuten bringen, sagte Engelberger (Die Mitte) am Rande der Medienorientierung zum Legislaturplan der Basler Regierung.

    Laut Engelberger liegt die Impfquote bei den Erstimpfungen im Stadtkanton momentan bei 62 Prozent, bei den Zweitimpfungen beträgt sie 57 Prozent.

    Wann der Impfbus starten soll, ist unklar. Man wolle zu gegebenem Zeitpunkt kommunizieren, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsdepartements auf Anfrage.

    Im Kanton Basel-Stadt werden Impfungen neu nicht nur im Impfzentrum bei der Messe Basel angeboten, ab dem 10. September kann sich die Bevölkerung auch in vier Arztpraxen und 13 Apotheken gegen Covid-19 impfen lassen. Zudem bietet das Schweizerische Tropeninstitut noch im laufenden Monat Corona-Impfungen an.

  • 16.52 Uhr

    Mehr Hochschulen verlangen Zertifikate

    An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und an der Universität Lausanne gilt für Bachelor- und Masterstudiengänge ab dem Beginn des neuen Semesters am 21. September die Zertifikatspflicht. Die teilten die beiden Hochschulen mit. Die Universität Bern prüft derzeit eine Ausweitung der seit 1. September geltenden Zertifikatspflicht auf die Lehre, berichtet SRF.

    Gemeinsam mit dem Kanton arbeitet die Hochschule demnach an einem Konzept, um den Studienbetrieb auch für Personen ohne Zertifikat zu ermöglichen. Ein Entscheid ob und wie die Zertifikatspflicht ausgeweitet wird, soll in der nächsten Woche gefällt werden.

  • 16.15 Uhr

    Biden: Impfen lassen, testen reicht nicht

    Im Kampf gegen das Coronavirus will US-Präsident Joe Biden Medienberichten zufolge eine Impfpflicht für Angestellte der Bundesregierung verfügen.

    Das berichteten am Donnerstag etwa der Sender CNN und die «Washington Post» unter Berufung auf Regierungskreise. Die Möglichkeit, sich durch regelmässige Corona-Tests von einer Impfpflicht zu befreien, soll demnach wegfallen. Die Regelung solle auch für Unternehmen gelten, die für die Regierung arbeiten.

    Biden wollte am späten Nachmittag (Ortszeit) in einer Rede seinen Corona-Plan zur Bekämpfung der Delta-Variante vorstellen. Die Impfkampagne in den USA macht nur noch sehr langsam Fortschritte. Bislang sind dort 53,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschliessend geimpft.

    Joe Biden, Präsident der USA,  will neue Pläne zur Bekämfung der Delta-Variante vorstellen. 
    Joe Biden, Präsident der USA, will neue Pläne zur Bekämfung der Delta-Variante vorstellen. 
    Bild: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
  • 15.44 Uhr

    Afrikanische Länder müssen auf Impfstoff warten

    Afrika wird bis Ende des Jahres 25 Prozent weniger Corona-Impfstoffdosen erhalten als geplant. Das sagte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Matshidiso Moeti, am Donnerstag. Auf dem afrikanischen Kontinent sind bislang nur etwa drei Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft

    Die internationale Hilfsinitiative Covax habe ihre prognostizierten Lieferzahlen für 2021 um ein Viertel nach unten korrigieren müssen, sagte Moeti. Grund dafür sei unter anderem die Einführung von Auffrischimpfungen und das Horten von Impfstoffdosen in einigen Ländern sowie die Priorisierung bilateraler Abkommen vor internationaler Solidarität, so die Regionaldirektorin.

    Zudem sei es höchst bedauerlich, dass in den USA seit März 15 Millionen abgelaufene Dosen der Vakzine weggeworfen worden seien, sagte Moeti. Mit diesen hätten beispielsweise alle Menschen über 18 Jahren in Liberia, Mauretanien und Gambia geimpft werden können.

    Reichere Länder «sollten bedenken, dass weltweit hohe Impfraten, einschliesslich in Afrika, auch weniger Varianten für den Rest der Welt bedeuten», sagte Moeti.

  • WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti sieht Auffrischungsimpfungen skeptisch.
    WHO-Regionaldirektorin Matshidiso Moeti sieht Auffrischungsimpfungen skeptisch.
    Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi
  • 14.35 Uhr 

    Wartelisten englischer Spitäler so lang wie noch nie

    In England warten so viele Menschen auf eine routinemässige Behandlung im Spital wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Ende Juli waren es 5,6 Millionen Menschen, wie aus aktuellen Zahlen des englischen Gesundheitsdienstes (National Health Service) hervorgeht, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Bereits seit Monaten werden immer wieder die bisherigen Rekorde gebrochen. Die Aufzeichnungen begannen im Jahr 2007. Um den Rückstau zu reduzieren, will die britische Regierung die Sozialbeiträge erhöhen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen langfristig einer Pflegereform zugute kommen.

    Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie sind die Spitäler einer erheblichen Doppelbelastung ausgesetzt. Selbst in der Notfallversorgung hinterlässt das Spuren. Statt wie angestrebt bei Notrufen innerhalb von sieben Minuten zu reagieren, mussten englische Patienten im August den Angaben des Gesundheitsdienstes zufolge durchschnittlich achteinhalb Minuten warten.

    Covid-Patienten erschweren die prekäre Lage an den britischen Spitälern zusätzlich. (Archiv)
    Covid-Patienten erschweren die prekäre Lage an den britischen Spitälern zusätzlich. (Archiv)
    Bild:  Keystone
  • 13.50 Uhr 

    BAG meldet 3114 Neuinfektionen

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 3114 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 36‘280 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 8 neue Todesfälle und 58 Spitaleinweisungen.

    Am Donnerstag vor einer Woche waren 2824 neue Ansteckungen, zwölf neue Todesfälle und 86 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

    Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 413,68 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,10.

    Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 80,5 Prozent. 33,9 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

    52,47 Prozent desjenigen Teils der Bevölkerung, für welche die Impfung zugelassen ist, sind bereits vollständig geimpft. Bislang wurden 5'724'663 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.

    Schülerinnen und Schüler mit Masken machen einen PCR-Test. (Symbolbild)
    Schülerinnen und Schüler mit Masken machen einen PCR-Test. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 13.47 Uhr 

    Frankeich verleiht 12'000 Corona-Arbeitern Staatsbürgerschaft

    Mehr als 12'000 ausländische Arbeiter, die während der Corona-Pandemie in Frankreich im Einsatz waren, bekommen die französische Staatsangehörigkeit verliehen. «Diese Arbeiter an vorderster Front waren für die Nation da. Es ist normal, dass die Nation nun auf sie zugeht», erklärte Marlène Schiappa, die beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft, am Donnerstag in Paris.

    Zu den künftigen Franzosen und Französinnen zählen etwa Pflege- und Reinigungskräfte, Kassenpersonal und Vertreter weiterer Berufe, in denen Heimarbeit nicht möglich war. «Ich bedanke mich im Namen der Republik. Das Land hat auch dank Ihnen durchgehalten», betonte Schiappa.

    Das Innenministerium hatte für diese Berufsgruppen vor einem Jahr die Bedingungen für den Erwerb der französischen Nationalität erleichtert. Die Antragsteller mussten nur noch mindestens zwei statt wie bisher fünf Jahre im Land gelebt haben. Im vergangenen Jahr sind etwa 61'000 Ausländer Franzosen geworden, etwa 20 Prozent weniger als im Vorjahr.

  • 13.09 Uhr 

    St. Gallen führt Maskenpflicht in der Oberstufe wieder ein

    Im Kanton St. Gallen gilt ab dem kommenden Montag die Maskenpflicht für alle Lehrkräfte sowie für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Sekundarstufe II. Damit sollen Schulschliessungen verhindert werden. Die Massnahme ist befristet.

    Die Maskenpflicht gelte «für alle Lehrpersonen in Volksschule und Sekundarstufe II sowie für alle Kinder und Jugendlichen der Oberstufe und der Sekundarstufe II», teilte das St. Galler Bildungsdepartement am Donnerstag mit. Die Massnahme tritt am 13. September in Kraft und dauert bis zwei Wochen nach den Herbstferien.

    In den Schulen habe es zuletzt eine massive Zunahme von Ansteckungen gegeben, sagte Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es drohten Schulschliessungen. Dies wolle man verhindern.

    Nun werden die gleichen Massnahmen wieder in Kraft gesetzt, die im Kanton St. Gallen bereits bis im Juni galten und danach aufgehoben wurden. Mit den anderen Ostschweizer Kantonen sei dieser Schritt nicht abgesprochen. «Wir haben sofort entschieden», so der Regierungsrat.

    Neu müssen Klassen, in denen die Maskenpflicht gilt, nicht mehr in Quarantäne gesetzt werden, selbst wenn mehrere Schülerinnen und Schüler oder die Lehrperson erkranken. Der Kanton wolle in einer unsicheren Phase der Pandemie Druck vom System Schule und von den Ausbruchstestungen nehmen, heisst es in der Mitteilung.

  • 12.45 Uhr

    Japan verlängert Notstand für Tokio und weitere Regionen

    Wegen der weiterhin schwierigen Corona-Lage verlängert Japan erneut den Notstand für Tokio und zahlreiche weitere Regionen. Die Regierung habe beschlossen, den für 19 der 47 Präfekturen des Landes verordneten Notstand bis zum 30. September beizubehalten, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag.

    Die betroffenen Regionen befänden sich nach wie vor in einer «schwierigen Lage», sagte demnach der für die Corona-Massnahmen zuständige Minister Yasutoshi Nishimura. Der Notstand gilt derzeit für 21 Präfekturen und sollte am kommenden Sonntag enden.

    Zwar gingen die Infektionszahlen zuletzt wieder zurück, die Spitäler in den betroffenen Gebieten sind jedoch weiter überlastet. Bei dem «Notstand» in Tokio und anderen Präfekturen geht es vor allem darum, dass Restaurants keinen Alkohol anbieten und früher schliessen müssen.

    Mitte August stieg die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen in Japan auf mehr als 25'000. Seitdem ging die Zahl um etwa die Hälfte zurück. Etwa die Hälfte der rund 126 Millionen Einwohner sind Angaben der Regierung zufolge mittlerweile vollständig geimpft.

  • 12.05 Uhr 

    Zahl der Covid-Intensivpatienten steigt deutlich

    Die Anzahl der Patienten, die wegen des Coronavirus Intensivpflege benötigen, ist innert Wochenfrist um 15 Prozent auf 280 gestiegen. Ein Grossteil davon – 20 Prozent mehr als eine Woche zuvor – mussten beatmet werden. Die Auslastung der Intensivstationen verzeichnet seit zwei Wochen die höchste Auslastung seit Beginn der Corona-Pandemie.

    Diese betrug in den vergangenen zwei Wochen 79 Prozent, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) entnommen werden konnte. Der Anteil der Patienten, die wegen einer Corona-Infektion einen Platz auf der Intensivstation brauchen, lag bei 41 Prozent – in der Woche vom 12. Juli waren es noch 3,8 Prozent. Fast jede zweite Person auf den Intensivstationen musste also wegen Corona behandelt und betreut werden. Die meisten (225 Covid-19-Patientinnen und -Patienten) mussten in der vergangenen Woche beatmet werden.

    Bei den «normalen» Hospitalisierungen beobachtet das BAG eine Abnahme. So waren in der Berichtswoche ab dem 30. August 324 Personen in Spitalpflege, eine Woche zuvor waren es noch 393. Seit der Woche vom 23. August sank die Anzahl der Spitaleinweisungen gemäss BAG. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemäss Bericht seit der Woche vom 9. August kontinuierlich zu. Für die Berichtswoche waren 44 Todesfälle gemeldet worden, zehn mehr als eine Woche zuvor.

    Pflegepersonal kümmert sich sich um einen Covid-19 Patienten, in der Abteilung Intensivpflege im HFR Freiburg Kantonsspital. (Archiv)
    Pflegepersonal kümmert sich sich um einen Covid-19 Patienten, in der Abteilung Intensivpflege im HFR Freiburg Kantonsspital. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 11.17 Uhr 

    Berner Spitäler verschieben Operationen

    Die Berner Regierung beobachtet die Entwicklung der Covid-Situation in den Spitälern «mit Sorge». Die gestiegenen Zahlen von Covid-Patientinnen und -Patienten führten dazu, dass geplante Operationen verschoben werden müssen.

    Der grösste Teil der wegen schweren Covid-19-Symptomen ins Spital Eingelieferten seinen ungeimpft, rief die Berner Regierung am Donnerstag in einer Mitteilung in Erinnerung. Die Folge: In den Spitälern mussten erste Operationsstrassen schliessen, um mit den freigewordenen Kapazitäten Covid-Patientinnen und -Patienten zu behandelt werden.

    Die Verschiebung von geplanten Operationen führe nicht nur zu Leid bei den Betroffenen, sondern auch zu Mehrkosten für die Spitäler und für die Allgemeinheit, gibt die Regierung zu bedenken. Der Kanton Bern werde seine Anstrengungen beim Bereitstellen von Impfangeboten weiter verstärken.

  • 10.45 Uhr 

    Impfdurchbrüche sind sehr selten

    Die Auswertung aktueller Daten in den USA durch die «New York Times» zeigt, dass es lediglich bei jeder 5000. vollständig geimpften Person zu einem sogenannten Impfdurchbruch kam – sich die Person also trotz komplettem Impfschutz mit dem Coronavirus infizierte. Wie die Zeitung weiter schreibt, sinke das Risiko für eine Ansteckung trotz Impfung in wenig von der Pandemie betroffenen Regionen sogar auf etwa 1 zu 10'000.

    Die von der Zeitung befragte Virologin Ashish Jha von der Brown University erklärte, die Risiken für Geimpfte würden zudem häufig nicht korrekt kommuniziert. So führe etwa eine durch die US-Behörde CDC getätigte Aussage, wonach auch Geimpfte im Fall der Delta-Variante eine ähnlich hohe Virenlast in der Nasenschleimhaut aufwiesen wie Ungeimpfte, zu womöglich falschen Einschätzungen. Tatsächlich sei in diesem Fall die Virenlast wenig relevant für die betreffende Person: Geimpft sei sie gut geschützt – ungeimpft könne sie schwer erkranken. 

    Corona-Impfung in den USA: Laut neuesten Zahlen aus einigen US-Bundessttaaten kommt es nur sehr selten zu Impfdurchbrüchen. (Symbolbild)
    Corona-Impfung in den USA: Laut neuesten Zahlen aus einigen US-Bundessttaaten kommt es nur sehr selten zu Impfdurchbrüchen. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 10.13 Uhr

    Durchsuchungen bei mutmasslichen Impfgegnern in Italien

    Die italienische Polizei ist landesweit gegen mutmassliche Impfgegner vorgegangen, die gewalttätige Aktionen geplant haben sollen. Beamte der Polizei und einer Einheit aus Sonderermittlern hätten bei den Verdächtigen zu Hause und auf deren Computern Beweismittel beschlagnahmt, teilte die Polizei am Donnerstagmorgen mit.

    Die in Italien als «No Vax» bezeichneten Gegner der Impfungen gegen Covid-19 und der Corona-Massnahmen der Regierung hätten sich in Gruppenchats des Dienstes Telegram verabredet, hiess es weiter. Die Polizei vermutet demnach, dass sie auf Demonstrationen ihre Aktionen durchführen wollten. Sie durchsuchte Wohnungen in Rom, Mailand, Bergamo, Reggio Emilia, Venedig und Padua.

    Gegner der Corona-Regelungen in Italien hatten in den vergangenen Wochen in verschiedenen Städten immer wieder dagegen demonstriert. Zuletzt lief eine grossangelegte Protestaktion an Bahnhöfen allerdings ins Leere. Über Telegram hatten die Organisatoren dazu aufgerufen, Stationen im ganzen Land zu blockieren. Allerdings tauchten dort nur sehr wenige Demonstranten auf. Sie wollten damit gegen die Einführung des Corona-Impf-, Negativ-Test- oder Genesungsnachweises für den Fernbahnverkehr demonstrieren.

  • 9.07 Uhr 

    Behörde listet seltene Krankheit als Astrazeneca-Nebenwirkung 

    Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat das Guillain-Barré-Syndrom auf die Liste «sehr seltener» Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs Astrazeneca aufgenommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin und dem Auftreten der Nervenerkrankung gebe, sei «zumindest begründet», heisst es in einer Erklärung der EMA vom Mittwoch.

    Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Astrazeneca-Impfung am Guillain-Barré-Syndrom zu erkranken, sei sehr gering, betonte die EMA. Von 10'000 Menschen sei weniger als einer betroffen. Bis Ende Juli wurden weltweit 833 Fälle des Guillain-Barré-Syndroms nachgewiesen – bei rund 592 Millionen verabreichten Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs.

    Das Guillain-Barré-Syndrom kann zu Lähmungserscheinungen sowie zu Atemproblemen führen. In den USA erkranken jährlich zwischen 3000 und 6000 Menschen an der seltenen Nervenkrankheit. Die meisten Patienten erholen sich wieder.

    Das Guillain-Barré-Syndrom könnte eine sehr seltene Nebenwirkung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sein. (Symbolbild)
    Das Guillain-Barré-Syndrom könnte eine sehr seltene Nebenwirkung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca sein. (Symbolbild)
    Bild: dpa
  • 8.53 Uhr 

    Kanton Zug baut spontanes Freitagsimpfen aus

    Das Angebot, sich am Freitagnachmittag in Zuger Apotheken gegen das Coronavirus ohne Anmeldung impfen lassen zu können, stösst auf grosse Nachfrage. Der Kanton hat deshalb entschieden, das Angebot auszubauen: Neu bietet auch eine Apotheke im Ägerital Spontanimpfungen an.

    An den ersten drei Freitagen seien insgesamt knapp 450 Impfungen verabreicht worden, teilte die Zuger Gesundheitsdirektion am Donnerstag mit. Seit dem 20. August bieten neun Apotheken in Cham, Rotkreuz, Zug, Baar und Steinhausen an Freitagnachmittagen zwischen 14 und 18 Uhr «Walk-In»-Impfungen an. Ab sofort nun auch eine zehnte in Unterägeri.

    Wer sich nicht am Freitagnachmittag in einer Apotheken impfen lassen kann, kann bei diesen auch einen Impftermin vereinbaren. Zudem ist das kantonale Impfzentrum in Baar an sieben Tagen die Woche für alle Impfwilligen mit und ohne Anmeldung von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

  • 8.08 Uhr 

    Impf-Chef Berger will Quarantäne für Kinder abschaffen

    «Die Schweizer Schulen sind nach den Sommerferien von einer starken Ansteckungswelle mit dem Coronavirus erfasst worden. Zuletzt mussten in Lenzburg AG mussten über 600 Primarschulkinder in Quarantäne geschickt werden.»

    Der Präsident der Schweizer Impfkommission Christoph Berger erklärte indes nun in der «Rundschau» des SRF: «Die Quarantäne-Regelung bei Kindern macht momentan wenig Sinn.» Berger argumentierte, Ansteckungen unter Kindern seien am sich wenig problematisch und würden vor allem dann kritisch, wenn sie gefährdete Personen ansteckten. Das zu verhindern liege indes in der Eigenverantwortung der Eltern.

    Seiner Meinung nach sei es nicht nötig, ganze Klassen in Quarantäne zu schicken. Auch Masken seien nicht nötig. Es sei ausreichend, wenn die Schulen die Kinder wöchentlich testen würden, um grössere Ausbrüche zu vermeiden. Kämen dazu regelmässiges Lüften und Händewaschen könnten Kinder bedenkenlos in die Schule geschickt werden, so Berger. «Das wichtigste für die Kinder ist, dass sie einen geregelten Alltag haben und in die Schule gehen können», sagte er dem SRF.

    Christoph Berger, Präsident Impfkommission und Arzt im Kinderspital für experimentelle Infektiologie und Krebsforschung. 
    Christoph Berger, Präsident Impfkommission und Arzt im Kinderspital für experimentelle Infektiologie und Krebsforschung. 
    KEYSTONE
  • 7.26 Uhr 

    New South Wales will bei Impfrate von 70 Prozent Lockdown aufheben

    Die Regierung des australischen Bundesstaates New South Wales knüpft ein Ende des Lockdowns an die Impfrate. In der Metropole Sydney sollten die Beschränkungen weitgehend aufgehoben werden, sobald 70 Prozent aller Einwohner ab 16 Jahren vollständig geimpft seien, teilte Ministerpräsidentin Gladys Berejiklian am Donnerstag mit. Die meisten Freiheiten sollen dann auch die Geimpften haben. Australischen Medienberichten zufolge könnte die Schwelle von 70 Prozent wohl in der dritten Oktoberwoche erreicht sein, also rechtzeitig zum Beginn des dortigen Sommers. Im Moment liegt man bei 43 Prozent.

    In einigen Küstenregionen nördlich von Sydney, in Murrumbidgee im Süden und in Riverina im Westen sollen bereits an diesem Samstag Lockerungen in Kraft treten. Man wolle vorsichtig und stufenweise wieder aus dem Lockdown kommen, sagte Berejiklian. In Sydney gelten seit Juni strenge Corona-Beschränkungen.

  • 7.15 Uhr 

    Mindestens 14 Tote bei Brand in Corona-Station in Nordmazedonien

    In Nordmazedonien sind bei einem Brand in einem Behelfsspital für Corona-Patienten mindestens 14 Menschen gestorben. «In Tetovo ist ein schrecklicher Unfall passiert, der zahlreiche Leben gekostet hat», schrieb Gesundheitsminister Venko Filipce am Mittwochabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die bisher bestätigte Zahl der Todesopfer könne noch steigen.

    Nach Angaben der Feuerwehr brach das Feuer in der Stadt im Nordwesten des Landes am späten Nachmittag aus. Die Einsatzkräfte brauchten demnach rund 45 Minuten, um den Brand zu löschen. Die Corona-Station war vergangenes Jahr errichtet worden, um das fragile Gesundheitssystem des Balkanlandes zu entlasten.

    Zuletzt war die Zahl der Corona-Infektionen in Nordmazedonien wieder gestiegen. Die Zahl der täglichen Todesfälle liegt derzeit bei etwa 30. Insgesamt hat das Land mit seinen zwei Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie mehr als 6100 Todesopfer verzeichnet.

    In Tetovo, Nordmazedonien, steht am 8. September 2021 ein Behelfsspital in Flammen.
    In Tetovo, Nordmazedonien, steht am 8. September 2021 ein Behelfsspital in Flammen.
    Bild: Keystone
  • 6.48 Uhr 

    Victoria meldet höchste Corona-Zahlen seit einem Jahr

    Trotz eines seit mehr als einem Monat geltenden strikten Lockdowns steigen die Corona-Zahlen im australischen Bundesstaat Victoria weiter. Die Behörden in der Region mit der Metropole Melbourne meldeten am Donnerstag 324 lokal übertragene Neuinfektionen – so viele wie seit fast 13 Monaten nicht mehr. Zuletzt waren in Victoria Mitte August 2020 mehr als 300 Fälle registriert worden.

    Der Bundesstaat im Osten Australiens befindet sich bereits zum sechsten Mal seit Beginn der Pandemie im Lockdown. Dennoch planten die Behörden in den meisten Teilen der Region ab Freitag Lockerungen der Beschränkungen. So sollten Cafés und Restaurants unter Auflagen wieder öffnen dürfen.

    Schlimmer als Victoria ist nur der benachbarte Bundesstaat New South Wales mit der Millionenstadt Sydney betroffen. Hier werden schon länger täglich mehr als 1000 Neuinfektionen gemeldet.

    Mitarbeiter stehen am Drive-Through-Impfzentrum am 9. September 2021 in Melbourne um ein Fahrzeug. 
    Mitarbeiter stehen am Drive-Through-Impfzentrum am 9. September 2021 in Melbourne um ein Fahrzeug. 
    Bild: Keystone
  • 5.55 Uhr

    Schweizer Medien loben neue Zertifikatspflicht

    Die Ausweitung der Zertifikatspflicht auf Restaurants, Theater, Kinos, Fitnesscenter und Bars stösst in der Schweizer Presse mehrheitlich auf eine positive Resonanz. Es sei höchste Zeit für diesen Schritt. Abwarten sei keine Option.

    Die Zertifikate verhinderten, dass die Freiheiten noch weiter eingeschränkt würden, kommentiert etwa die «Aargauer Zeitung» unter dem Titel: «Es gibt keine bessere Alternative zum Covid-Zertifikat, solange die Impfquote zu tief ist». Die Schliessung ganzer Branchen wäre aktuell die Alternative zum Covid-Zertifikat. Das könne niemand mehr wollen. Es koste Arbeitsplätze wie auch Einkommen und schade dem gesellschaftlichen Zusammenhang.

    Das Rauschen im Schweizer Blätterwald ist einhellig: Die Kommentare begrüssen den Entscheid des Bundesrats, die Zertifikatspflicht auszuweiten.
    Das Rauschen im Schweizer Blätterwald ist einhellig: Die Kommentare begrüssen den Entscheid des Bundesrats, die Zertifikatspflicht auszuweiten.
    KEYSTONE
  • 5.06 Uhr

    Chile will Kinder ab sechs Jahren impfen

    In Chile sollen künftig schon Kinder ab sechs Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Am Montag laufe die Impfkampagne für Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren an, sagte Gesundheitsminister Enrique Paris. Die Kinder sollen mit dem Impfstoff CoronaVac des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac geimpft werden. Anfang der Woche hatte das Institut für öffentliche Gesundheit dem Vakzin eine Notfallzulassung für Kinder ab sechs Jahren erteilt.

    Chile gehört zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an Geimpften an der Bevölkerung. Über 86 Prozent der Chilenen sind bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Bei der Impfkampagne in Chile kam vor allem der chinesische Impfstoff CoronaVac zum Einsatz.

    Am Montag hatte Kuba als erstes Land in Lateinamerika mit der Impfung von Kindern im Alter zwischen zwei und elf Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Auf der sozialistischen Karibikinsel wird das dort entwickelte Präparat Soberana 02 verwendet. Kuba verfügt zwar über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen, allerdings wurden die Studienergebnisse zu den kubanischen Vakzinen bislang nicht unabhängig geprüft.

    In Chile kann sich dieses Mädchen bald impfen lassen. Das Institut für öffentliche Gesundheit hat dem Vakzin CoronaVac des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac eine Notfallzulassung für Kinder ab sechs Jahren erteilt.
    In Chile kann sich dieses Mädchen bald impfen lassen. Das Institut für öffentliche Gesundheit hat dem Vakzin CoronaVac des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac eine Notfallzulassung für Kinder ab sechs Jahren erteilt.
    Getty Images
  • 4.43 Uhr

    Videospiele kommen zurück, wenn Corona geht

    Der US-Videospielhändler Gamestop hat im zweiten Quartal dank der Erholung von der Corona-Krise starke Geschäftszuwächse verbucht. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um gut ein Viertel auf 1,18 Milliarden Dollar zu, wie die Firma am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.

    Den Verlust verringerte Gamestop von 111,3 Millionen auf 61,6 Millionen Dollar. Gamestop hatte Anfang des Jahres durch aussergewöhnliche Kurskapriolen an der Börse Schlagzeilen gemacht. Obwohl das Unternehmen seit Jahren rote Zahlen schreibt, hatten die Aktien – angetrieben von im Internet organisierten Kleinanlegern – eine spektakuläre Rally hingelegt.

    Das brockte Hedgefonds, die gegen Gamestop wetteten, enorme Verluste ein. Im Januar hatte die Aktie ein Rekordhoch von über 483 Dollar erreicht. Zuletzt notierte sie bei 199 Dollar, was aber immer noch einem Kursplus von über 950 Prozent seit Jahresbeginn entspricht.

    Eine junge Frau spielt auf ihrem Handy eine Videospiel an der Ausstellung «Games» des Schweizer Nationalmuseums.
    Eine junge Frau spielt auf ihrem Handy eine Videospiel an der Ausstellung «Games» des Schweizer Nationalmuseums.
    KEYSTONE