Wegen Coronavirus Schweizer Tourismus verzeichnet Umsatzeinbussen

tsch/tpfi

1.2.2020

Gern gesehene Gäste auf den Schweizer Bergen: Touristen aus China. (Archivbild)
Gern gesehene Gäste auf den Schweizer Bergen: Touristen aus China. (Archivbild)
Bild: Keystone/Urs Flueeler

Das Ausbleiben chinesischer Touristen infolge des Coronavirus-Ausbruchs trifft die Schweizer Tourismusindustrie hart. Vor allem die Bergbahnen müssen mit Umsatzeinbussen rechen.

Jedes Jahr besuchen rund 1,7 Millionen Chinesen die Schweiz. Im Zuge des grassierenden Coronavirus haben die Swiss und ihr Mutterkonzern Lufthansa vorsorglich bis zum 9. Februar sämtliche Flüge von und nach China gestrichen. Das Ausbleiben der asiatischen Gäste dürfte die Bergbahnen am stärksten treffen. Bei den Luzerner Pilatus Bahnen erwartet man wegen des Flugstopps spürbare Umsatzeinbussen, wie der «Blick» berichtet.

«Die Gästezahl wird in etwa um 15 bis 20 Prozent zurückgehen», prognostiziert Marketingleiter Tobias Thut gegenüber dem «Blick». Auf genaue Prognosen möchte sich Thut jedoch noch nicht festlegen, da es im Winter keine Reservationen gibt: «Es wäre verfrüht, in Panik auszubrechen.» Da rund 80 Prozent des Jahresumsatzes im Sommer generiert werden, hält er eine rasche Eindämmung der Krankheit aus wirtschaftlicher Sicht für sehr wichtig.

Auch die Riga-Bahnen rechnen mittelfristig mit weniger Chinesen. «40 Prozent unserer Kunden sind ausländische Touristen, wovon Besucher aus China einen grossen Teil ausmachen», sagt Sprecherin Sandrina Estrada-Glaser gegenüber dem «Blick».

Die Zentralschweiz ist bei den chinesischen Gästen am beliebtesten (25,8 Prozent), gefolgt vom Berner Oberland (24,35 Prozent). «Kurzfristig wird es Einbussen geben. Das liegt auf der Hand», erklärt Christoph Leibundgut, Sprecher bei Interlaken Tourismus, dem «Blick». «China ist bei uns bei den Hotel-Logiernächten das zweitstärkste Land hinter der Schweiz.» Leibundgut warnt jedoch ebenfalls vor überstürzter Besorgnis. Vorerst müsse man abwarten, ob die Spezialisten das Virus in den Griff bekämen.

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