Was wird aus der Skisaison? Schweizer Touristiker, Politiker und Bergbahnen wollen die Skisaison retten

tsch/tpfi

4.10.2020

Von Andermatt über St. Moritz bis Zermatt: Nahezu alle grossen Schweizer Wintersportorte beteiligen sich an der Initiative «Die Schweiz fährt Ski». (Symbolbild).
Von Andermatt über St. Moritz bis Zermatt: Nahezu alle grossen Schweizer Wintersportorte beteiligen sich an der Initiative «Die Schweiz fährt Ski». (Symbolbild).

Die Skisaison steht vor der Tür, die Planungen laufen bereits auf Hochtouren. Mit der Kampagne «Die Schweiz fährt Ski» preschen die Winterdestinationen mit einer breiten Aktion von Prominenten und Politikern nun vor.

Wegen der Corona-Pandemie drohen den Schweizer Wintersportorten hohe Einbussen. Nun will ein überparteiliches Komitee die Wintersaison retten. Laut «SonntagsBlick» will das Komitee unter dem Motto «Die Schweiz fährt Ski» eine Image-Kampagne in allen Landesteilen und Sprachregionen lancieren. Mit an Bord sind praktisch alle grossen Schweizer Wintersportorte von Andermatt bis Zermatt sowie zahlreiche Exponenten der Wirtschaftsverbände und der Politik. Im Co-Präsidium sitzen unter anderem die Walliser CVP-Ständerätin Marianne Maret, GLP-Präsident Jürg Grossen und FDP-Ständerat Hans Wicki, der auch den Schweizer Seilbahnverband präsidiert. Schirmherr der Initiative ist Bundesrat Guy Parmelin.

Orchestriert wird die Lobby-Aktion «Die Schweiz fährt Ski!», die gestern Samstag mit einem Onlineauftritt startete, von der omnipräsenten PR-Agentur Furrerhugi. Beflügelt wird sie von der Sehnsucht nach einem «wichtigen ­Signal» der Landesregierung – ganz so wie es der jugendliche Regierungschef der Nachbarski­nation Österreich ausgesendet hat, so der «SonntagsBlick».

«In den Schweizer Wintersportorten gibt es bisher noch kaum Buchungen – anders als in anderen Alpenländern – und den Bergbahnen und Destina­tionen fehlt die Planungs­sicherheit», heisst es aus dem Kreis der Initiatoren. «Der Bundesrat konnte uns ­keine Planungssicherheit geben und agierte in den Ge­sprächen unentschlossen. Deshalb haben wir das Heft selbst in die Hand genommen», sagt der Direktor der Schweizer Seilbahnen, Berno Stoffel (50). Stoffel kritisiert die Untätigkeit seit dem Tourismusgipfel Ende August, an dem die Bundesräte Simonetta Sommaruga (60), Alain Berset und Guy Parmelin sowie elf Branchenver­bände teilgenommen hatten. In der Folgezeit hätte es aus Bern keine konkreten Vorschläge gegeben, wie die anstehende Wintersaison erfolgreich vonstatten gehen soll. Ohnehin liege es, so Stoffel, nicht in der Kompetenz der Landesregierung, Konzepte für die Saison auszu­arbeiten. Das sei Sache der Kantone.

Die Initiative «Die Schweiz fährt Ski!» ist laut «SonntagsBlick» letztlich das Resultat eines Zerwürfnisses zwischen Touris­tikern, Hoteliers und Gastro­nomen auf der einen und der Landesregierung auf der anderen Seite. In den letzten ­Monaten waren die Fronten zunehmend ver­härtet.

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