Die Schweiz legt doppelt so viele Wege zurück wie vor 50 Jahren. Ein Highlight der neuen Statistik: Obwohl es weniger Flüge gibt, kommen mehr Passagiere in die Luft. Der ÖV-Anteil kann aber noch zulegen.
In der Schweiz haben sich die Verkehrsleistungen innerhalb von knapp fünfzig Jahren verdoppelt. Die Leistung des privaten motorisierten Strassenverkehrs fällt dabei fast fünf Mal grösser aus als die der Bahnen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) bekanntgab. Die Verkehrsleistungen geben die Strecken wieder, die von Menschen zurückgelegt werden.
Autos besorgen drei Viertel des Verkehrs
So wurden 2016 auf dem schweizerischen Strassen- und Schienennetz insgesamt 132,6 Milliarden Personenkilometer zurückgelegt, wie das BFS schreibt. Mit 98,9 Milliarden Personenkilometern entfielen rund drei Viertel auf den privaten motorisierten Strassenverkehr. Die Verkehrsleistung der Bahnen belief sich auf 20,8 Milliarden Personenkilometer.
Der Langsamverkehr (zu Fuss und Velos) kam auf 8 Milliarden Personenkilometer, der öffentliche Strassenverkehr (Trams und Busse) auf 4,5 Milliarden Personenkilometer. Bei den Fahrleistungen hingegen, also den Wegstrecken, die von Fahrzeugen innerhalb eines Jahres auf schweizerischem Territorium zurückgelegt werden, hat der öffentliche Verkehr Boden gut gemacht.
Pendler: 8 Tipps für einen angenehmeren Arbeitsweg
Flexibilität nutzen: Ihr Arbeitgeber erlaubt flexible Arbeitszeiten? Durchbrechen Sie Ihre Alltagsroutine und pendeln Sie während der Nebenverkehrszeiten. Somit entgehen Sie dem Dichtestress und die Chance auf einen Sitzplatz im Nahverkehrsmittel steigt.
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Haltung bewahren: Nutzen Sie die Reisezeit zum Arbeiten? Eine aufrechte Sitzposition beugt Rückenproblemen vor. Im Zug können Sie beispielsweise die Tasche oder ein Buch unter den Laptop legen. Telefonieren Sie mit einem Headset anstatt das Smartphone zwischen Schulter und Ohr einzuklemmen. Rücken und Nacken werden es Ihnen danken.
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Qualität beim Büro to go: Weil Sie Ihr Büro immer mit dabeihaben, besorgen Sie sich eine Tasche oder einen Rucksack, mit dem Sie auch etwas mehr Gewicht bequem transportieren können. Taschen mit nur einem Tragegurt belasten den Rücken zu einseitig.
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Arbeitsweg vermeiden: Ihr Arbeitgeber gibt Ihnen die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten? Nutzen Sie diese und verbringen Sie einen Tag pro Woche im Home Office statt sich dem Pendlerstress auszusetzen. Sie schonen damit nicht nur Ihre Nerven, sondern auch die Umwelt.
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Arbeitsweg minimieren und Coworking-Luft schnuppern: Ihr Arbeitsort liegt weit entfernt von Ihrem zu Hause? In vielen Regionen gibt es sogenannte Coworking Spaces. Und in der Woche vom 4. bis 8. Juni 2018 können Sie auf Voranmeldung kostenlos die Arbeitsplätze von Coworking Switzerland und Village Office nutzen.
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Arbeitsweg als Pause nutzen: Wann haben Sie sonst die Gelegenheit, einfach mal keine Termine wahrzunehmen und die Zeit für sich zu geniessen? Erfreuen Sie sich an der Aussicht oder gönnen Sie sich einen Powernap. Das entspannt Körper und Geist.
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Zeit für Weiterbildung: Nutzen Sie die Zeit unterwegs, um etwas Neues zu lernen. Podcasts funktionieren bestens, auch im Auto. Während der Work Smart Week vom 4. bis 8. Juni 2018 gibt es täglich eine neue Folge. Im Zug verwenden Sie am besten einen Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung.
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Bewegung tut gut: Pendler verbringen oft viel Zeit im Sitzen. Bauen Sie deshalb Bewegung bewusst in den Alltag ein. Nehmen Sie die Treppe anstatt des Lifts oder bewältigen Sie einen Teil des Weges mit dem Fahrrad oder zu Fuss.
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So betrug die Fahrleistung bei der Eisenbahn 2017 gemäss BFS 198 Millionen Zugskilometer, 40 Prozent mehr als noch im Jahr 2000. Beim privaten motorisierten Personenverkehr lag die Fahrleistung 2016 bei 59,8 Milliarden Fahrzeugkilometern. Das waren 26 Prozent mehr als im Jahr 2000.
Im Bereich des Luftverkehrs wird der Einsatz der Verkehrsmittel zumeist in Anzahl Flugbewegungen, also An- und Abflügen, ausgedrückt. 2017 wurden laut BFS im Linien- und Charterverkehr schweizweit 467'263 Bewegungen gezählt, 13 Prozent weniger als im Jahr 2000. Die Passagierzahlen nahmen im gleichen Zeitraum um 60 Prozent auf 54,9 Millionen zu.
Wer noch mehr Kilometer schrubben mag, empfehlen wir die längsten Flugstrecken der Welt:
Ab dem 11. Oktober 2018 ist sie (wieder) die Nummer eins: Die 2013 eingestellte Strecke Singapur-New York wird wieder aufgenommen. Singapore Airlines fliegt die 15'300 Kilometer mit dem A350-900ULR in 18:45 Stunden.
Bild: Screenshot: YouTube
Damit ist Qatar Airways vom Thron gestossen: Der Flug von Auckland, Neuseeland, nach Doha dauert bis zu 18:10 Stunden und ist 14'535 Kilometer lang. Im Einsatz ist eine Boeing 777-200LR, weil bis dato nicht genug A350 liferbar sind.
Bild: WikiCommons/Russavia/Darren Koch
Platz drei: In 17:20 Stunden fliegt die Boeing 787-9 der australischen Fluggesellschaft Qantas von Perth nach London. Das sind 14'499 Kilometer.
Bild: Qantas
Emirates hat den A380-800 für die Strecke Auckland-Dubai beschafft, für deren 14'200 Kilometer der Riesenvogel 17:05 bis 17:20 Stunden benötigt.
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Platz fünf für United Airlines, deren Boeing 787-9 die 14'100 Kilometer Distanz zwischen Los Angeles und Singapur rund 17 Stunden zurücklegt.
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Auch Platz sechs geht an United – für den Flug Sydney-Houston. Die 13'800 Kilometer schafft die Boeing 787 Dreamliner in 17:30 Stunden.
Auf der Sieben wieder Qantas – diesmal mit der 13'800 KIlometer langen Distanz Sydney-Dallas, die mit dem A380 bis zu 17.05 in Anspruch nimmt.
Bild: Keystone
Auf Rang acht schwebt Ende Oktober 2018 ein Neuling ein: Philippine Airlines nimmt die Strecke Manila-New York auf. Der Airbus A350-900, hier die Busniess Class, braucht für die 13'687 Kilometer bis zu 17:30 Stunden.
Bild: Screenshot YouTube
13'593 Kilometer sind es von San Francisco nach Singapur. United fliegt das mit dem Dreamliner in 17.20, Singapore Airlines mit dem A350 in maximal 17:35 Stunden. Im Bild: die Economy Class des A350.