Heinrich Fasel aus Tafers im Kanton Fribourg erlebte in seinen Skiferien im österreichischen Kühtai eine böse Überraschung. Nach einem Schulterbruch wurde er in Tirol operiert.
Zu Hause dann der Schock: Seine Unfallversicherung übernahm nur 530 der 7200 Franken Operationskosten. Grund dafür war, dass er sich nicht in einem Listenspital behandeln liess. «Niemand hat mich darauf hingewiesen,» so Fasel gegenüber dem «Blick».
Ein Abkommen zwischen der Schweiz und Österreich garantiert Bürgern des Partnerstaats die gleiche Standard-Unfallversicherung wie den eigenen Bürgern, was in Fasels Fall weniger als 10 Prozent der Kosten bedeutete. «Es ist eine Sauerei,» empört sich Fasel, der sich in Österreich behandeln liess, um seine Heilungszeit zu minimieren und schnell wieder arbeiten zu können.
Keine detaillierte Berechnung
Trotz mehrfacher Anfragen erhielt Fasel keine zufriedenstellende Antwort von der Suva. Ein befreundeter Arzt schätzte die Kosten für die gleiche Operation in der Schweiz auf mindestens 11'000 Franken.
Auch der «Blick» bekam keine detaillierte Berechnung von der Suva oder der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Zusätzlich zu den Kosten ärgerte Fasel der langwierige und fehlerhafte Prozess bei der Suva. «Der ganze Prozess hat sich über Monate hingezogen und ich musste ständig nachhaken,» berichtet er.
Die Suva schiebt die Verzögerungen auf die ÖGK, entschuldigt sich aber pauschal: «Falls uns Fehler unterlaufen sind und sich verunfallte Personen nicht optimal unterstützt fühlen, bedauern wir das.» Für Fasel bleibt die Frage: «Wofür wird meinem Lohn eigentlich so viel Geld abgezogen?»