Corona-Überblick Demo in Brüssel ohne Zwischenfälle +++ «Freedom Convoy» in Ottawa eingetroffen

red/Agenturen

30.1.2022

red/Agenturen

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 2’131’077 Personen. 12’684 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 373’861’789, die Zahl der Toten auf 5’661’202.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesundheitsminister Berset bereitet eine Turbo-Öffnung vor. Bereits am Mittwoch soll er die Homeoffice-Pflicht und die Quarantäne streichen.
  • Das Tessin greift durch: Im Gesundheitswesen dürfen nur noch Geimpfte eingestellt werden.
  • Mit den explodierenden Fallzahlen hierzulande steigt auch Long Covid, Patienten klagen über «Nebel im Kopf».
  • Knapp eine Woche vor der Impfpflicht in Österreich sind 17 Prozent der Erwachsenen ungeimpft.
  • Nach den Ausschreitungen der vergangenen Woche ist eine Demonstration gegen die Corona-Massnahmen in Brüssel an diesem Sonntag weitgehend ruhig verlaufen.
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  • 18.16 Uhr

    Demonstration in Brüssel ohne Zwischenfälle

    Nach den Ausschreitungen der vergangenen Woche ist eine Demonstration gegen die Corona-Massnahmen in Brüssel an diesem Sonntag weitgehend ruhig verlaufen. Nach Angaben der Polizei zogen rund 1600 Menschen durch die Stadt, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Sie erreichten demnach ohne Zwischenfälle das Atomium im Norden der belgischen Hauptstadt. Dem Bericht zufolge forderten die Demonstranten wegen der Corona-Politik der belgischen Regierung deren Absetzung.

    Vergangene Woche hatten nach Polizeiangaben rund 50'000 Menschen in Brüssel protestiert. Gegen Ende des Demonstrationszugs kam es zu heftigen Ausschreitungen. Medienberichten zufolge warfen Demonstranten Gegenstände auf Polizisten und beschädigten Gebäude. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Mehr als 200 Menschen wurden in Gewahrsam genommen.

  • 16.21 Uhr

    75 Prozent der Erwachsenen in Indien zweifach geimpft

    Mit rund 41 Millionen Corona-Infizierten seit Beginn der Pandemie steht Indien in absoluten Zahlen nach den USA an zweiter Stelle.
    Mit rund 41 Millionen Corona-Infizierten seit Beginn der Pandemie steht Indien in absoluten Zahlen nach den USA an zweiter Stelle.
    Bild: KEYSTONE/IDREES MOHAMMED

    In Indien haben inzwischen drei von vier Erwachsenen eine zweite Corona-Impfung erhalten. Dies schrieb Premierminister Narendra Modi am Sonntag auf Twitter und fügte hinzu: «Ich gratuliere unseren Mitbürgern zu dieser bedeutenden Leistung.» Die meisten Menschen in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land bekommen das von AstraZeneca hergestellte Mittel mit dem Namen Covishield.

    Vor rund zwei Wochen hatte Indien auch damit begonnen, einen Teil seiner Bevölkerung zu boostern. Demnach sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, bei der Polizei oder Armee, im Corona-Dienst bei Behörden sowie gefährdete Über-60-Jährige eine dritte Dosis bekommen.

    Die Zahl der erfassten Neuinfektionen binnen 24 Stunden sank inzwischen den vierten Tag in Folge. Das Gesundheitsministerium meldete am Sonntagmorgen 234'281 Neuansteckungen. Während einer heftigen Delta-Welle 2021 wurden in Höchstzeiten um die 400'000 Tagesneuinfektionen gemeldet, die meisten Menschen waren damals nicht geimpft.

  • 12.40 Uhr

    Tausende Trucker demonstrieren in Kanada gegen Vorgaben

    Nach einer tagelangen Fahrt durch Kanada ist ein Konvoi aus Hunderten Lastwagen am Wochenende in der Hauptstadt Ottawa eingetroffen, um gegen Corona-Massnahmen und Impfvorschriften zu demonstrieren. Empfangen wurde der sogenannte Freedom Convoy (übersetzt: «Konvoi der Freiheit») von Hunderten Demonstranten, die sich bei Minustemperaturen vor dem Parlament versammelten, wie kanadische Medien berichteten. Die Demonstranten schwenkten demnach kanadische Flaggen und riefen «Freiheit». Auf Plakaten prangerten sie Premier Justin Trudeau und die Corona-Massnahmen an.

    Der «Freedom Convoy» zieht auf seinem Weg nach Ottawa durch Kakabeka Falls, Ontario.
    Der «Freedom Convoy» zieht auf seinem Weg nach Ottawa durch Kakabeka Falls, Ontario.
    KEYSTONE/David Jackson

    Die Polizei sei in Alarmbereitschaft. Trudeau und seine Familie seien vorsorglich an einen geheimen Ort in der Hauptstadt gebracht worden. Über das gesamte Wochenende sollte die Polizeipräsenz hoch bleiben. Die Demonstranten blockierten den Berichten zufolge am Samstag (Ortszeit) Teile der Innenstadt. Die genaue Teilnehmerzahl habe bis zum Abend noch nicht festgestanden. Einige Demonstranten sagten, sie wollten mehrere Tage bleiben. Die Proteste seien zunächst zwar lautstark gewesen, aber grösstenteils friedlich.

    Gestartet sei der Konvoi am vergangenen Sonntag in British Columbia an der Westküste Kanadas. Er ist eine Reaktion auf eine im Januar in Kraft getretene Verordnung, nach der auch Lkw-Fahrer, die aus den USA zurückkehren, einen Impfnachweis vorlegen müssen. In den vergangenen Tagen habe sich der Fokus aber insgesamt auf staatliche Pandemiebeschränkungen ausgeweitet, schrieben kanadische Medien. Zahlreiche Menschen beteiligten sich etwa mit ihren privaten Fahrzeugen.

  • 10.05 Uhr

    Tessin: Im Gesundheitswesen dürfen nur noch Geimpfte eingestellt werden

    Im Kanton Tessin gilt in öffentlichen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ein Einstellungsstopp für nicht gegen Covid-19 geimpfte Personen. Das bestätigte eine Sprecherin des kantonalen Departements für Gesundheit und Soziales der «NZZ am Sonntag». Die Impfung sei zu einem Zulassungskriterium für die Beschäftigung geworden.

    Die Zeitung vermutet, dass mit der Massnahme Bewerbungen von nicht gegen Covid-19 immunisierten Pflegekräften aus Italien vorgegriffen werden soll – in Italien gilt im Gesundheitsbereich eine Impfpflicht. Ab Mitte März besteht die Impfpflicht im Gesundheitswesen auch in Deutschland.

    Laut einer Umfrage der Zeitung bei Spitälern in mehreren Kantonen zeigte allerdings, dass Bewerbungen aus dem nördlichen Nachbarland nicht zugenommen haben.

    Auch in Frankreich muss sich das Gesundheitspersonal impfen lassen, und in Österreich soll ab Februar eine Impfpflicht für alle gelten.

    Im Tessin gilt in öffentlichen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ein Einstellungsstopp für nicht gegen Covid-19 geimpfte Personen.
    Im Tessin gilt in öffentlichen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ein Einstellungsstopp für nicht gegen Covid-19 geimpfte Personen.
    Bild: KEYSTONE
  • 9.58 Uhr

    Antikörper-Therapien nehmen zu

    Über 3500 Personen in der Schweiz haben bisher wegen Covid-19 eine Antikörper-Therapie erhalten. Das berichtet die «SonntagsZeitung» auf Grund von Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Dank dieser Therapie lasse sich verhindern, dass mehr Menschen auf der Intensivstation behandelt werden oder sterben müssten, sagte Huldrych Günthard, Infektiologe am Universitätsspital Zürich.

    Gemäss Studien senken Antikörpertherapien die Hospitalisationsrate um gegen 90 Prozent. Die Antikörper werden in den Risikogruppen nach Ansteckungen mit dem Coronavirus breit verwendet. Patientinnen und Patienten erhalten eine Infusion.

    Unklar sind die Kosten der Behandlung; laut Günthard sind es pro Behandlung ein paar Tausend Franken. Das BAG machte keine Angaben dazu. Paxlovid von Pfizer, das als Tabletten verabreicht wird, ist in der Schweiz noch nicht verfügbar. Zurzeit wird es vom Heilmittelinstitut Swissmedic geprüft.

  • 9.14 Uhr

    «Rechtsextremisierung» der Corona-Demos

    Bei einer Kundgebung gegen die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus in Bern sind vor gut einer Woche einzelne Personen von der Berner Kantonspolizei dem rechtsextremen Umfeld zugeordnet worden.

    Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) beurteilt die Lage rund um die Aktionen der Massnahmengegner laufend: «Der NDB stellt derzeit fest, dass ein Teil der Gegner von Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Gewalttaten befürwortet, fördert oder ausübt», sagte eine Sprecherin dem «SonntagsBlick».

    Nicht nur «gewalttätige Corona-Extremisten» gehörten dazu. Auch militante Rechtsextreme versuchten, in diesem Umfeld ihre Botschaften zu platzieren, hiess es beim NDB.

    In Österreich warnte der Chef der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst, Omar Haijawi-Pirchner, vor einer Internationalisierung der Corona-Proteste. Diese Entwicklung sei «sehr beängstigend».

    Der deutsche Verfassungsschutz sprach von einer «Rechtsextremisierung» des Protests, wie der «SonntagsBlick» schreibt.

  • 8.57 Uhr

    Mit den explodierenden Zahlen steigt auch Long Covid

    Mit den Meldungen über die explosionsartig steigenden Fallzahlen von Covid-19 gibt es auch immer mehr Berichte über Patienten, die über «Nebel im Kopf» klagen. Es handle sich um eine Form von Long Covid, sagte Frédéric Assal, verantwortlich für die Abteilung für Neuropsychologie und allgemeine Neurologie am Genfer Universitätsspital (HUG) der Zeitung «Le Matin Dimanche».

    Die kognitiven Störungen beträfen namentlich das Kurzzeitgedächtnis. Begleitet würden sie häufig von Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Angst-Episoden oder Depressionen.

    Patienten mit Long-Covid-Symptomen werden in der Klinik Moncucco in Lugano behandelt. 
    Patienten mit Long-Covid-Symptomen werden in der Klinik Moncucco in Lugano behandelt. 
    Bild: KEYSTONE

    Die Beeinträchtigungen lägen zwischen dem Gefühl, aus einer Narkose aufzuwachen bis zu schwierigeren Situationen – etwa geben Patienten an, ihr eigenes Auto nicht mehr erkennen zu können.

    Gegen zehn Prozent der von Covid-19 Genesenen sollen von Long Covid betroffen sein. Die Krankheit soll vor allem Patienten treffen, die eine leichte Form von Covid-19 hatten.

  • 8.50 Uhr

    Alain Berset plant eine Turbo-Öffnung

    Gesundheitsminister Alain Berset bereitet laut der «SonntagsZeitung» eine Turbo-Öffnung vor. Bereits am Mittwoch sei geplant, die Homeoffice-Pflicht und die Quarantäne nach Kontakten mit Infizierten zu streichen.

    Ausserdem werde der Bundesrat die Aufhebung aller weiterer Massnahmen gegen das Coronavirus den Kantonen zur Konsultation vorlegen, berichtet das Blatt gestützt auf Quellen im Bundeshaus. Am 16. Februar könnte die Öffnung im besten Fall beschlossen werden.

    Noch offen blieb, wann die Masken fallen dürfen. Auch die Isolationspflicht für Infizierte und das Testgebot bei Symptomen sollen bleiben.

    Ein kaltes Bad im Genfersee Anfang Monat. Geht es nach Bundesrat Berset, soll es schnell zurück in die Normalität nach Corona gehen.
    Ein kaltes Bad im Genfersee Anfang Monat. Geht es nach Bundesrat Berset, soll es schnell zurück in die Normalität nach Corona gehen.
    KEYSTONE
  • 8.39 Uhr

    Zahl der Corona-Schwerkranken steigt in Israel wieder über 1000

    Erstmals seit fast einem Jahr ist die Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel wieder über 1000 gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Samstagabend mit, 1010 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl im Januar 2021 mit rund 1200 Schwerkranken erreicht.

    Israelische Krankenhäuser klagen gegenwärtig über eine hohe Belastung, weil es auch deutlich mehr Grippe-Kranke gibt als vor einem Jahr. Gleichzeitig gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Omikron-Welle in Israel allmählich abebben könnte. Am Freitag wurden den Angaben zufolge rund 53 000 neue Corona-Fälle gemeldet. Vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen in Israel mit mehr als 85 000 einen Höhepunkt seit Beginn der Pandemie erreicht.

    Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt fast 119 000 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.

    Der Experte Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rechovot geht nach Medienberichten davon aus, dass Israel den Höhepunkt der Omikron-Welle bereits hinter sich hat. Die Reproduktionszahl ist zuletzt stetig gefallen und liegt gegenwärtig knapp über 1. Der sogenannte R-Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Liegt dieser R-Wert unter 1, nimmt die Entwicklung im Modell exponentiell ab.

  • 8.20 Uhr

    Eine Woche vor Impfpflicht in Österreich noch 17 Prozent ungeimpft

    Knapp eine Woche vor dem Inkrafttreten der Impfpflicht in Österreich sind noch etwa 17 Prozent der Erwachsenen gänzlich ungeimpft. Allerdings haben sich in den vergangenen zwei Wochen gut 85'000 Erwachsene erstmals impfen lassen.

    Das geht aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervor, die der Nachrichtenagentur APA vorliegen. Demnach haben 83 Prozent der ab 18-Jährigen zumindest eine Impfung erhalten. 80 Prozent sind vollständig geimpft.

    Endgültig beschlossen wird die Impfpflicht für Österreicherinnen und Österreicher ab 18 Jahren kommende Woche vom Bundesrat, der Länderkammer des Parlaments. Danach muss das Gesetz vom Bundespräsidenten gegengezeichnet und im Bundesgesetzblatt kundgemacht werden, womit es offiziell in Kraft tritt. Das sind an sich alles Formalakte, die angesichts der umstrittenen Materie aber wohl etwas höhere Aufmerksamkeit als sonst erfahren werden.

    Den höchsten Nachholbedarf beim Impfen haben Kärnten und Salzburg. In Kärnten hatten am Freitag knapp unter 78 Prozent der Erwachsenen ein gültiges Impfzertifikat.

    Dahinter folgten Salzburg mit knapp über 78 Prozent, Vorarlberg mit 79 Prozent sowie Wien und Tirol, die mit 80 Prozent im Landesdurchschnitt liegen. In der Steiermark sind 81 Prozent der Erwachsenen geimpft, in Niederösterreich 83 Prozent und im Burgenland 86 Prozent.