Luftraum-Sperrung im Juni Skyguide-Chef anerkennt Schwachstellen

SDA/dor

20.12.2022 - 04:11

Ein Airbus A380 hebt unter der Kontrolle von Skyguide-Mitarbeitern vom Flughafen Zürich ab. (23. November 2022) 
Ein Airbus A380 hebt unter der Kontrolle von Skyguide-Mitarbeitern vom Flughafen Zürich ab. (23. November 2022) 
Bild: Keystone/Gaetan Bally

Im Juni sperrte Skyguide wegen eines Systemausfalls den gesamten Schweizer Luftraum. Ein Untersuchungsbericht zu der Panne benennt Mängel bei der Flugsicherung. Skyguide-Chef Alex Bristol nimmt Stellung.

Keystone-SDA, SDA/dor

Skyguide-Chef Alex Bristol ist mit den Verbesserungsvorschlägen des Untersuchungsberichts nach der Netzwerkpanne im Sommer einverstanden. «Wir anerkennen die Schwachstellen, die er benennt, und wir sind prinzipiell mit den Verbesserungsvorschlägen einverstanden», sagte Bristol in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen am Dienstag. Ein Teil der Vorschläge decke sich mit jenen, die Skyguide in seiner eigenen, internen Analyse geortet habe. «Von den zusätzlichen Empfehlungen können wir lernen», sagte Bristol weiter. Mit dem Wissen von heute hätte die Panne verhindert werden können.

Die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide hatte Fehlermeldungen zwei Tage vor der Netzwerkpanne am 15. Juni als Fehlalarme interpretiert. «Wir haben sie sehr wohl ernst genommen, damals aber die Zusammenhänge nicht richtig verstanden», sagte Bristol auf eine entsprechende Frage im Interview. Andernfalls hätte die Panne verhindert werden können.

Schweizer Flughäfen vorübergehend lahmgelegt

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Wegen einer Informatikpanne von Skyguide sind die Flughäfen Zürich und Genf am Mittwochmorgen vorübergehend lahmgelegt worden. Gemäss Skyguide dürfte die Sperrung bis 9 Uhr dauern.

15.06.2022

Ein Teil der Untersuchungsergebnisse habe sich mit der internen Analyse gedeckt, sagte Bristol weiter. Er bezog sich auf den Bericht, den das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) extern in Auftrag gegeben hatte, um die Umstände der Netzwerkpanne vom 15. Juni zu untersuchen.

Konservativer Ansatz wird gelockert

Der Bericht attestierte Skyguide bei Systemupdates zudem eine zu konservative und risikoorientierte Haltung. So verfügten die Netzwerkkomponenten nicht über die neuste Version der Software. Diese Haltung werde Skyguide nun lockern, sagte Bristol.