Erste Statistik 2018 100 Tote auf Schweizer Strassen – aber weniger Schwerverletzte denn je

phi

1.10.2018

Ein Unfall auf der Zürcher Hardbrücke im Januar 2018.
Ein Unfall auf der Zürcher Hardbrücke im Januar 2018.
Keystone

Schweizer Unfallstatistik, erste Jahreshälfte: Selten sind weniger Lenker umgekommen, bei Schwerverletzten gibt es sogar einen Rekord. Nur eine Gruppe verzeichnet einen starken Anstieg.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat die noch provisorischen Zahlen für die erste Jahreshälfte herausgegeben. Sowohl bei den Verkehrstoten als auch bei den Schwerverletzen ist der Trend rückläufig.

In der letztgenannten Gruppe gibt es sogar einen Minusrekord: Seit Beginn der halbjährlichen Erfassung der Unfallstatistik im Jahr 1992 waren stets mehr Schwerverletzte zu beklagen als die 1726 in den ersten sechs Monaten 2018. 100 Menschen verloren in diesem Zeitraum auf Schweizer Strassen ihr Leben. Das ist der drittniedrigste Wert seit 26 Jahren. 42 Lenker starben in einem PKW, 21 auf dem Motorrad, 14 Personen auf dem Trottoir.

Eine Gruppe fällt aus der Rolle

Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2017 starben 113 Verkehrsteilnehmer: Der Wert ist damit um 6,5 Prozent (im Vergleich zum Durchschnittswert der letzten fünf Jahre) gesunken. «Bei den Getöteten wurde die stärkste Abnahme bei den Velofahrenden – vor allem in der Gruppe der 30- bis 59-Jährigen – sowie den Fussgängerinnen und Fussgängern beobachtet», präzisiert die ASTRA-Pressemitteilung. Leicht angestiegen ist dagegen die Zahl der getöteten Motorradfahrer von 17 auf 21.

Bei den Schwerverletzten registrierten die Spitäler im selben Zeitraum 2017 noch 1844 Betroffene, während es dieses Jahr nur 1726 waren. Eine Gruppe fällt hier jedoch aus der Rolle: Sie verzeichnet einen Anstieg von fast 50 Prozent gegenüber dem Fünf-Jahre-Mittel. Die Rede ist von den E-Bike-Lenkern, bei denen statt 103 zuletzt 138 Personen schwer zu Schaden kamen. Den grössten Rückgang gab es dagegen bei Motorrad-Haltern, bei denen statt 527 nur noch 452 Lenker schwer verletzt wurden.

Warum gibt es mehr schwer verletzte E-Biker? Ein Grund ist sicherlich der Hype um die von einem Motor angetriebenen Zweiräder – das folgende Video umschreibt den Trend:

Einen Ausreisser hat die neue Statistik noch parat: Im April 2018 kamen auffallend viele E-Bike- und Motorradfahrer bei Unfällen ums Leben oder wurden schwer verletzt. «Grund hierfür ist vermutlich das Wetter: Nach einem winterlichen, feuchten März war es im April frühsommerlich warm und trocken, was viele Zweiradfahrer auf die Strasse lockte», schreibt die Behörde.

Und hier noch die Bilder aus der Schweiz:

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