LandesausstellungStädte wollen Nexpo erst 2032 durchführen
Red.
15.5.2023
Die Schweizer Städte und Gemeinde wollen das Land auf der Nexpo in komplett neuer Form präsentieren. Die Landesausstellung kommt allerdings später als geplant.
Red.
15.05.2023, 14:20
15.05.2023, 16:12
Red.
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Die nächste Schweizer Landesausstellung «Nexpo» soll erst im Jahr 2032 stattfinden, anstelle im Jahr 2027.
Das haben die 26 Schweizer Städte und Gemeinden beschlossen, welche diese Ausstellung realisieren wollen.
Die nächste Schweizer Landesausstellung mit dem Titel «Nexpo» soll erst im Jahr 2032 stattfinden, nicht schon ab dem Jahr 2027. Das haben die 26 Schweizer Städte und Gemeinden beschlossen, welche diese Ausstellung realisieren wollen.
Wie der Verein Nexpo am Montag mitteilte, reagiert er mit dieser Verschiebung auf einen Beschluss des Bundesrats von März dieses Jahres. Die Landesregierung gab damals bekannt, wegen der angespannten finanziellen Situation des Bundes werde sie sich frühestens 2028 zu einer allfälligen finanziellen Beteiligung des Bundes an einer nächsten Landesausstellung äussern.
Bisher gingen die verschiedenen Organisationen, welche eine nächste Landesausstellung durchführen wollen, von einer Durchführung ab dem Jahr 2027 aus.
Planungssicherheit durch verbindliche Terminplanung
Der Verein Nexpo fordert aber den Bundesrat auf, die Planungssicherheit durch eine verbindliche Terminplanung zu erhöhen. Der Entscheid, welches Expo-Projekt den Vorzug erhalten soll, müsse bis 2026 vorliegen. Diese Forderung erheben laut Nexpo auch die anderen Projekt-Organisationen.
Nebst den 26 Schweizer Städten und Gemeinden mit ihrem Nexpo-Projekt will auch eine Initiative aus 50 Gruppen unter dem Titel «X27» eine Landesausstellung organisieren. Dazu kommen die Kantone Aargau, Solothurn, Jura und die beiden Basel mit dem Projekt «Svizra27» für eine Expo in der Nordwestschweiz und mehrere Bergkantone mit dem Projekt «Muntagna».
Mit den X27-Projektinitianten haben die Nexpo-Verantwortlichen eine Zusammenarbeit vereinbart. «Mit anderen Expo-Initiativen laufen Gespräche», steht in der Mitteilung.
Eine landesweite Ausstellung
Die Nexpo-Verantwortlichen präsentierten am Montag auch das Konzept für die Landesausstellung, wie sie ihnen vorschwebt. Diese soll im ganzen Land stattfinden und damit nicht wie bisher in einer bestimmten Region.
Zehn Städte sollen sich mit je einem der relevanten gesellschaftlichen Spannungsfelder des 21. Jahrhunderts beschäftigen. Das Themenspektrum reicht von Genf ("Ici+ailleurs"; Hier und anderswo) über Winterthur (Natur + Kultur) bis nach St.Gallen (Wissen + Glauben) und von Basel (Wachstum + Grenzen) bis nach Lugano ("Realtà + virtualità"; Wirklichkeit und Virtualität).
Für eine kritische und vielschichtige Auseinandersetzung sollen die assoziierten Gemeinden sorgen, die sich einem dieser Themen anschliessen und dieses im Austausch mit den jeweiligen Städten nochmals völlig neu beleuchten. So kämen die Stimmen vom Land in die Stadt und umgekehrt, schreiben die Organisatoren.
Auf sogenannten Nexpo-Routen, welche durch die ganze Schweiz und von der Stadt in die Berge führen, werden die verschiedenen Themenfelder miteinander verbunden. Ein Nexpo-Platz soll als Startpunkt dienen, um die Landesausstellung über Kantonsgrenzen hinweg zu erkunden - sei es per Bahn, Tram oder Bus, mit dem Velo oder zu Fuss.
Die 26 Städte und Gemeinden wollen eine nachhaltige Landesausstellung und eine, welche Stadt und Land verbindet. Sie soll nicht zum Zuschauen und Staunen einladen, sondern zum Mitmachen. Neue Bauten soll es nicht geben. Bestehendes soll neu «bespielt» werden.
«Gemeinsames vertiefen»
Im Kern orientiere sich das Nexpo-Projekt an der Frage, wie in einer diversen Schweiz das Gemeinsame vertieft und die Zukunft miteinander gestaltet werden könne: Das sagte Nexpo-Präsidentin Corinne Mauch am Montag in Bern vor den Medien laut Communiqué. Weltweit zeige sich, dass der soziale Zusammenhalt keineswegs eine Selbstverständlichkeit sei, erklärte die Zürcher Stadtpräsidentin.
Filippo Lombardi, Stadtrat in Lugano und ehemaliger Ständerat, sagte laut Mitteilung, indem die Nexpo landesweit stattfinde, baue sie Brücken zwischen Zentrum und Peripherie, von der Stadt bis in die Berge. So schaffe sie Begegnungsorte.
«Wir werden die erste Landesausstellung sein, welche das Thema der Nachhaltigkeit konsequent denkt und auch umsetzt», versprach der Genfer Stadtrat Sami Kanaan.
10 Themenfelder
Zehn Themenfelder sollen laut dem neuen Nexpo-Konzept in zehn grossen Schweizer Städte behandelt werden. In der Deutschschweiz sind das Freiraum und Gemeinschaft (Zürich), Natur und Kultur (Winterthur), Wissen und Glauben (St. Gallen), Tradition und Wandel (Luzern), Wachstum und Grenzen (Basel), Einheit und Vielfalt (Biel) sowie Entscheiden und Macht (Bern).
In Lausanne heisst das Thema «Défi+Collaboration», also Herausforderung und Zusammenarbeit, in Genf «Ici+Ailleurs», also «Hier und Anderswo», und in Lugano «Realtà+Virtualità» (Wirklichkeit und Virtualität). Bei den assoziierten Städten und Gemeinden, in denen diese Themen vertieft werden sollen, handelt es sich um Aarau, Chur, Frauenfeld, Freiburg, Glarus, Grindelwald, La Chaux-de-Fonds, Neuenburg, Pontresina, Pruntrut, Saas-Fee, Schaffhausen, Sitten, St. Moritz, Uster und Zug.