Coronavirus Weltweit mehr als 15 Millionen Corona-Infektionen – Schweizer Corona-Opfer kamen aus Zürich

Agenturen/red

22.7.2020

Die globale Verbreitung des Coronavirus hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Das BAG meldet 141 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 in der Schweiz. Der Bund hat die Liste der Risikostaaten erweitert: Wer in einem Land ist, das hinzugekommen ist, muss nach der Rückkehr in Quarantäne.

Das Wichtigste im Überblick

  • Weltweit haben sich inzwischen mehr als 15 Millionen Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert. 
  • 141 neue Ansteckungen innert 24 Stunden: Das BAG meldet deutlich mehr Covid-19-Neuinfektionen als am Vortag.
  • Zwei Menschen sind im Kanton Zürich an Sars-CoV-2 gestorben.
  • Der Bund erweitert die Liste von Risikoländern. Andere Staaten wie Schweden fallen ab dem 23. Juli weg.
  • Kinder unter zehn Jahren verbreiten das neue Coronavirus halb so häufig wie Erwachsene, wogegen Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren genau so ansteckend sind wie sie. Das hat eine Studie aus Südkorea ergeben.
  • AstraZeneca plant, bis Ende des Jahres einen Coronavirus-Impfstoff auf den Markt zu bringen – dieser soll weltweit zum Selbstkostenpreis erhältlich sein.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 141 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden — deutlich mehr als am Vortag.

Am Dienstag waren 108 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Montag 43, am Sonntag 99 und am Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 33'883 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.

Das BAG meldete am Mittwoch auch zwei weitere Todesfälle. Bisher starben damit 1'693 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.

Unterdessen hat die Schweiz wie angekündigt ihre Liste der Corona-Risikoländer erweitert. Neu gilt ab Mittwoch um Mitternacht für 42 Länder bei der Einreise in die Schweiz eine zehntägige Quarantäne. 6'000 Zurückgekehrte sind bereits in Quarantäne.

Nach mehr als 140'000 Toten durch das Coronavirus in den USA hat Präsident Donald Trump die Amerikaner auf eine weitere Verschlimmerung der Pandemie eingestimmt. «Es wird wahrscheinlich leider schlimmer werden, bevor es besser wird», sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. «Ich sage das nicht gerne über Dinge, aber so ist es.» Trump hielt das erste Mal nach knapp drei Monaten zur Corona-Krise wieder eine Pressekonferenz ab. Viele seiner Äusserungen standen im Kontrast zu Aussagen der vergangenen Wochen.

Die globale Verbreitung des Coronavirus hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 15 Millionen bestätigte Infektionen, wie am Mittwoch aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Ende Juni, also rund sechs Monate nach Beginn der Pandemie in China, war die Schwelle von 10 Millionen bekannten Infektionen erreicht worden. Seither hat sich die Pandemie vor allem in Nord- und Südamerika und in anderen Ländern wie Indien und Südafrika rasch ausgebreitet.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21:00 Uhr: 454 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

In Deutschland sind seit gestern 454 neue Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Wie das Robert Koch-Institut mitteilt, sind im selben Zeitraum fünf mit dem Virus infizierte Patienten verstorben. Die Gesamtzahl der festgestellten Todesfälle stieg damit auf 9'095. Rund 203'000 Menschen haben sich demnach seit Beginn der Pandemie in Deutschland nachweislich angesteckt. Bei rund 187'000 von ihnen gehen die Behörden davon aus, dass sie inzwischen wieder genesen sind. Die Zahl der bekannten aktiven Fälle liegt damit bundesweit bei etwa 5'100.

20:30 Uhr: Sportartikelgigant Nike kündigt Stellenstreichungen an

Der US-Sportartikelgigant Nike hat die Streichung von Arbeitsplätzen angekündigt. Nike nannte am Mittwoch zwar keine Zahlen zu den möglichen Jobverlusten, erwartete aber einen «Verlust von Jobs im gesamten Unternehmen», wie Nike-Chef John Donahoe mitteilte. 200 bis 250 Millionen Dollar sollen für Abfindungen rückgestellt werden. «Wir kündigen heute Veränderungen an, um Nike schneller zu transformieren», sagte er. So solle die Führungsposition von Nike ausgebaut werden. Auch die Führungsstruktur wird umorganisiert.

Vor der Corona-Krise hatte Nike in den vergangenen Jahren stark in Smartphone-Applikationen und andere technologische Programme investiert. Hintergrund war der Rückgang im Geschäftsverkauf und der Anstieg des Online-Handels. Durch die Corona-Krise wurde dieser Trend noch beschleunigt. Nach dem jüngsten Jahresbericht beschäftigt Nike weltweit 76'700 Arbeitnehmer und hat 1'152 Geschäfte.

20.00 Uhr: US-Hauptstadt führt Maskenpflicht ein

In der Corona-Krise führt die US-Hauptstadt Washington D.C. eine Maskenpflicht ein. Außerhalb des eigenen Zuhauses werde es für Einwohner nun verpflichtend sein, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen, kündigte die Bürgermeisterin von D.C., Muriel Bowser, an. In der Hauptstadt ist die Zahl der Coronavirus-Fälle zuletzt gestiegen.

Die entsprechende Exekutivanordnung werde im Laufe des Mittwochs kommen, sagte Bowser. In der Verfügung sollten auch mögliche Strafen aufgeführt werden, falls der Maskenpflicht nicht nachgekommen werde.



19.20 Uhr: Krankenhaus-Serie «Grey's Anatomy» will Corona thematisieren

Die Krankenhaus-Serie «Grey's Anatomy» will in künftigen Folgen die Coronavirus-Pandemie zum Thema machen. «Es ginge gar nicht, eine seit langem laufende Mediziner-Serie zu sein und das Topthema der Medizin unserer Lebenszeit zu ignorieren», sagte Produzentin Krista Vernoff Medienberichten vom Mittwoch zufolge bei einer Online-Diskussionsrunde. «Wir werden diese Pandemie auf jeden Fall thematisieren.» Details nannte sie zunächst keine. Die Autoren der Serie unterhielten sich derzeit mit Ärzten über deren Erfahrungen mit der Pandemie.

18.35 Uhr: US-Forscher: Schon mehr als 15 Millionen Corona-Infektionen weltweit

Die globale Verbreitung des Coronavirus hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 15 Millionen bestätigte Infektionen, wie am Mittwoch aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Ende Juni, also rund sechs Monate nach Beginn der Pandemie in China, war die Schwelle von 10 Millionen bekannten Infektionen erreicht worden. Seither hat sich die Pandemie vor allem in Nord- und Südamerika und in anderen Ländern wie Indien und Südafrika rasch ausgebreitet.

Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang knapp 620'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.

Das am schlimmsten betroffene Land waren die USA. Dort gab es mit knapp vier Millionen die meisten bestätigten Infektionen und mit mehr als 142'000 Opfern auch die meisten Corona-Todesfälle. Zuletzt vermeldeten vor allem Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes Höchststände bei den Neuinfektionen. Experten zufolge ist die Pandemie dort inzwischen weitgehend ausser Kontrolle.

18.25 Uhr: Swiss Re erleidet Halbjahresverlust von 1,1 Milliarden Dollar

Die Coronapandemie hat den Rückversicherer Swiss Re im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerissen. Sie verursachte Schäden und Rückstellungen von 2,5 Milliarden Dollar. Unter dem Strich erleidet die Swiss Re einen Verlust von rund 1,1 Milliarden Dollar, wie sie am Mittwochabend bekannt gab.

Der Rückversicherer ist ein Opfer der Coronavirus-Pandemie. (Archivbild)
Der Rückversicherer ist ein Opfer der Coronavirus-Pandemie. (Archivbild)
Bild: Keystone/Steffen Schmidt

17.45 Uhr: Queen verbringt Sommer in Schottland

Die beiden waren seit Mitte März auf Schloss Windsor nahe London abgeschirmt worden. Das Paar gilt wegen seines hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit Covid-19. Erst in den vergangenen Tagen hatten sie sich wieder häufiger sehen lassen.

Heute nahm Prinz Philip an einer militärischen Zeremonie im Innenhof von Schloss Windsor teil. Er verabschiedete sich damit von seiner Rolle als Ehrenoberst des Infanterie-Regiments The Rifles. Die Aufgabe ging an Herzogin Camilla (73), die Frau von Thronfolger Prinz Charles (71) über. Philip hatte den Posten seit 1953 inne, er ist aber eigentlich bereits seit 2017 im Ruhestand.

Windsor, England, am 22. Juli 2020: Prinz Philipp findet, mit 99 Jahren kann man beim Militär auich mal abtreten.
Windsor, England, am 22. Juli 2020: Prinz Philipp findet, mit 99 Jahren kann man beim Militär auich mal abtreten.
Bild: Keystone

Ende vergangener Woche waren die Queen und ihr Prinzgemahl auf einem Foto von der Hochzeit ihrer Enkeltochter Prinzessin Beatrice zu sehen. Am selben Tag hatte die Queen den 100 Jahre alten Rekord-Spendensammler und Veteranen Thomas Moore (Captain Tom) zum Ritter geschlagen.

17.30 Uhr: Sechs Monate bedingt wegen Quarantäne

Im österreichischen Bundesland Kärnten ist eine 49-jährige Frau zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil sie trotz nachgewiesener Corona-Infektion das Haus verlassen hatte. Das Landesgericht Klagenfurt verhängte am Mittwoch wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten ausserdem eine Geldstrafe von 850 Franken.

Die Frau war im Frühjahr positiv auf das Virus getestet worden und trotzdem einige Tage später zum Postschalter in einem Supermarkt gegangen. Vor Gericht begründete sie das damit, dass ihre Enkelin in Bosnien krank gewesen sei und sie der Familie Geld habe schicken wollen. Andernfalls hätte sie die ihr auferlegte Heimquarantäne eingehalten, beteuerte die Frau laut Nachrichtenagentur APA. Sie zeigte sich demnach mit dem zunächst noch nicht rechtskräftigen Urteil einverstanden.

17 Uhr: Covid-Task-Force – worauf es jetzt ankommt

16.15 Uhr: Bolsonaro bleibt positiv

Jair Bolsonaro ist ein weiteres Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie Brasiliens Kommunikationsministerium der Deutschen Presse-Agentur bestätigte: Nach offiziellen Angaben verbessere sich der Gesundheitszustand des Präsidenten jedoch.  Der 65-Jährige habe kein Fieber. Sauerstoffversorgung, Herzschlag und Blutdruck seien normal, berichtete «CNN Brasil».

Jair Bolsonaro lacht die Pandemie einfach weg: Der Präsident gibt sich – ganz privat – als Mann des Volkes....
Jair Bolsonaro lacht die Pandemie einfach weg: Der Präsident gibt sich – ganz privat – als Mann des Volkes....
Keystone

Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an verharmlost. Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus als «leichte Grippe» und lehnte Einschränkungen und Schutzmassnahmen ab. Vor zwei Wochen gab er bekannt, dass er sich infiziert hat. Seitdem führt er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Auch in der Quarantäne traf er Anhänger und warb füt das umstrittene Malariamittel Hydroxychloroquin, mit dem er angeblich behandelt wird (mehr hier).

... und sorgt an seiner Präsidentenresidenz am 20. Juli in Brasilia gleichwohl dafür, dass das Volk es auch mitbekommt.
... und sorgt an seiner Präsidentenresidenz am 20. Juli in Brasilia gleichwohl dafür, dass das Volk es auch mitbekommt.
EPA EFE

15.50 Uhr: Schweizer Corona-Opfer aus dem Kanton Zürich

Nachdem bisher von zwei neuen Corona-Toten die Rede war, ist nun klar, woher sie kommen: Zwei Personen sind im Kanton Zürich an Sars-CoV-2 gestorben, meldet die Nachrichtenagentur «sda».

Damit liegt die Zahl der Todesfälle dort bei 136. Von Dienstag auf Mittwoch registrierte der Kanton 27 neue Ansteckungen. Damit steigt die Zahl der bestätigten Fälle auf im Kanton Zürich auf 4'317. Im Spital liegen aktuell 24 Personen, davon werden 3 künstlich beatmet.

15.35 Uhr: New York weitet Reisebeschränkungen aus

Nach der vorerst erfolgreichen Bekämpfung des Coronavirus erlässt New York immer drastischere Massnahmen gegen einen drohenden Rückfall in die Pandemie. Aktivitäten in geschlossenen Räumen sind eingeschränkt, Gouverneur Andrew Cuomo zudem die Beschränkungen für Reisende aus dem Rest der USA aus, die nun 31 der 50 Bundesstaaten betreffen. Gäste aus zehn weiteren Regionen, darunter Alaska, Washington und Virginia müssen künftig bei Ankunft in New York 14 Tage in Quarantäne gehen. Personen, die nicht kooperieren, riskieren eine 2000-Dollar-Busse.

Grund sind die in weiten Teilen der USA deutlich angestiegenen Infektionszahlen. Vor allem im Süden und Westen mussten zuletzt einige Lockerungen ganz oder teilweise wieder zurückgenommen werden. Viele der zuweilen über 70'000 Neuinfektionen pro Tag kamen zuletzt aus den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Florida, Texas und Kalifornien. Doch die Johns-Hopkins-Universität sieht Anstiege in den meisten Staaten – derzeit besonders in Alabama, Nevada oder Mississipi.

Wegen der Abstandsregeln erstmals seit 1888 auch mit Tischen im Freien: Katz's Delikatessen in New York am 16. Juli 2020.
Wegen der Abstandsregeln erstmals seit 1888 auch mit Tischen im Freien: Katz's Delikatessen in New York am 16. Juli 2020.
EPA

Unterdessen ist das Leben mehr als drei Monate nach dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie in New York zumindest wieder teilweise zurückgekehrt, auch wenn die Wirtschaft nach wie vor leidet. Viele Restaurants haben sich Holzterrassen auf die Strassen und Gehwege vor ihren Türen gebaut, wenigstens hier zieht das Geschäft wieder an. Um das Abstandhalten zu ermöglichen, sind einige Strassen verkehrsberuhigt – gerade dort und in den Parks treffen sich nach Feierabend oder an Wochenenden wieder Bürger. Die meisten New Yorker sieht man auch mit Maske – anders als viele ihrer Landsleute . 

Seit Montag befindet sich New York City in der vierten und letzten Phase des bundesstaatlichen Wiedereröffnungsplans. Eigentlich hätten unter anderem Museen und Innenbereiche von Lokalen geöffnet werden sollen, doch genauso wie Shows am Broadway und andere Aktivitäten in Innenräumen bleiben diese Lockerungen vorerst aus. Die Angst vor der zweiten Welle in New York bleibt hoch.

15.20 Uhr: Maskenpflicht auch im Freien in Teilen Frankreichs

In einigen Städten in Frankreich ist die Corona-Schutzmaske nun auch auf der Strasse Pflicht. Auch mehrere Touristenorte – zum Beispiel in der Bretagne – erliessen entsprechende Dekrete. Erst am Montag hatte Frankreich seine Regeln für Masken verschärft. Sie müssen nun landesweit in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr getragen werden wie zum Beispiel Geschäften, Restaurants und Behörden. Zuvor war dies nur in öffentlichen Verkehrsmitteln verpflichtend.

Einigen Orten reichen die Verschärfungen aber nicht aus. In der Küstenstadt La Rochelle in Westfrankreich ist die Maske seit Mittwoch im Alten Hafen und im Stadtzentrum verpflichtend. Die Regel ziele darauf ab, ein Wiederaufflammen der Epidemie in Zeiten mit viel Touristen zu verhindern, hiess es. Auch in Concarneau und Saint-Brieuc in der Bretagne ist die Maske im Zentrum vorgeschrieben. In Saint-Brieuc gilt auch Maskenpflicht auf Spielplätzen, Parks oder am Hafen.

Bretagne-Strand in der Nähe von Saint-Brieuc im Dezember 2019: Wer heute ins Zentrum der Stadt fährt, muss dort eine Maske tragen. 
Bretagne-Strand in der Nähe von Saint-Brieuc im Dezember 2019: Wer heute ins Zentrum der Stadt fährt, muss dort eine Maske tragen. 
EPA

Ausnahmen gelten für Sportler oder Menschen mit Behinderung. In zahlreichen Städten in der Bretagne, aber auch im Rest des Landes gilt ausserdem eine Maskenpflicht auf Märkten. Die Behörden in der Bretagne haben zuletzt vor einem Anstieg gewarnt. «Zwischen dem 11. Mai und dem 10. Juli hatten wir pro Woche etwa zehn neue positive Fälle für die gesamte Region. Wir sind bei über hundert seit dem 10. Juli, es ist eine Steigerung, die Wachsamkeit erfordert», so Präfektin Michèle Kirry.

Die Behörden gehen nicht davon aus, dass ausschliesslich Touristen das Virus in die Region bringen, sondern sehen vor allem grosse private Veranstaltungen und Nachlässigkeit bei den Abstandsregeln als Problem.

14.40 Uhr: Kuster und Co. in der Video-Zusammenfassung

14.32 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Damit endet die Informationsveranstaltung des BAG. Wir halten Sie an dieser Stelle weiter auf dem Laufenden, was die Pandemie angeht, und danken für Ihr bisheriges Interesse!

14.31 Uhr: Stichwort Kontrolle

Wäre mehr Kontrolle wünschenswert? Ackermann sagt, je mehr Leute in Quarantäne sind, umso besser wäre eine verstärkte Kontrolle.

14.28 Uhr: «Es ist, wie es ist»

Schweden sei nun nicht mehr auf der Risikoliste – was sage er zu Leuten, die ihre Schweden-Ferien nun gestrichen hätten, will ein Journalist von Stefan Kuster wissen. «Es ist, wie es ist», erwidert der Mr. Corona des Bundes. Man wisse nicht, welche Länder übermorgen auf der Liste stehen könnten. Aktuell stiegen auch die Fallzahlen in Spanien wieder an. 

Und Kuster wiederholt eine Formulierung, die Bundesrat Alain Berset etabliert hat: «Das Virus bestimmt das Tempo.»

14.24 Uhr: Digitalisierung verpasst?

14.17 Uhr: Kontrolle der Quarantäne

Wie Medien berichtet hatten, müssen die Airlines ihre Passagierdaten von Hand führen und dem BAG liefern. Und es sei klar gewesen, dass nun die Hauptreisezeit begonnen habe. Hinke man da nicht der Digitalisierung hinterher? Stefan Kuster erwidert, ursprünglich sei eine europäische Lösung angedacht gewesen, doch das habe sich nicht ergeben. Zudem spielten auch Fragen des Datenschutzes eine Rolle. Eine digitale Lösung werde aber geprüft. 

14.16 Uhr: Höhere Dunkelziffer?

Da sich nun vermehrt junge Leute anstecken – steigt dann auch die Dunkelziffer der Fälle, will eine Journalistin wissen. Das wisse man nicht richtig, sagt Kuster. Auch sei noch unklar, ob es überhaupt Unterschiede zwischen Jungen und Alten gebe.

14.15 Uhr: Stichwort Grenzverkehr

Vor der Coronakrise gab es eine Million Grenzübertritte pro Tag. Woher die Reisenden kommen, sei aber nicht bekannt. Konsens sei, dass Menschen, die aus Risikoländer kommen, in Quarantäne sollen. Das Erfassen jedes reisenden Individuums sei nicht möglich.

14.10 Uhr: Fragerunde eröffnet

Nun können die Journalisten Fragen stellen. Die Liste mit den Risikoländern werde auch in Zukunft regelmässig überprüft und aktualisiert, sagt Kuster auf eine entsprechende Frage. Dies soll mindestens einmal pro Monat geschehen, bei Bedarf aber auch häufiger. 

14.06 Uhr: Welche Strategie soll die Schweiz wählen?

Nun hat Martin Ackermann das Wort, der per 1. August die Leitung der Wissenschaflter-Task-Force  übernehmen wird. Als grossse Fragen für das Gremium sieht er: Welche Strategie soll die Schweiz weiterhin verfolgen? Die bisherige Strategie sei sehr erfolgreich gewesen, so Ackermann. 

Wie könne die Pandemie gelöst werden, statt nur die Pandemie zu bekämpfen? Auch dazu müsse man sich vermehrt Gedanken machen. Zudem müsse man Erkenntnisse für die Zukunft gewinnen. 

14 Uhr: Beginn der Medienkonferenz

Stefan Kuster präsentiert die neuen Zahlen und berichtet von einem Anstieg der positiven Tests. 200 Konsultationen wegen Atemproblemen pro 100'000 Einwohner habe sich zuletzt auf 100 Arztbesuche reduziert. Knapp 6'000 Personen sind aus Risikoländern zurückgekommen. Die Hotspots in der Schweiz liegen in BE, GE, ZH und VD.

Auch mit Blick auf das Ausland zeige sich, dass «rund um uns herum» die Fallzahlen wieder ansteigen würden, so Kuster. 

13.55 Uhr: Die neue Risikoländer-Liste

Die Liste im Bildern und mehr Informationen finden Sie neu hier.

13.50 Gleich informiert das BAG

Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten, Bundesamt für Gesundheit (BAG), Martin Ackermann, Designierter Leiter National COVID-19 Science Task Force und Julien Fiechter, stellvertretender Leiter Sektion Politische Rechte in Bundeskanzlei, geben um 14 Uhr ein Corona-Update.

13.45 Uhr: Corona-Krise tangiert deutsche Senioren wenig

Die psychische Gesundheit von Senioren hat sich einer Studie zufolge während des Corona-Lockdowns wenig verändert. Menschen ab 65 Jahren hätten die Einschränkungen besser überstanden als bislang angenommen, teilte die Universität Leipzig am Mittwoch mit. Die Unterstützung der Massnahmen sei in dieser Altersgruppe sehr hoch.

Für ihre repräsentative Studie befragten Leipziger Forscherinnen vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (Isap) im April 1'005 Senioren zwischen 65 und 94 Jahren. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Ergebnisse in Bezug auf Depressivität, Ängstlichkeit oder Einsamkeit nicht von den Resultaten, die man für die deutsche Allgemeinbevölkerung aus Vorpandemiezeiten kennt, unterscheiden.

Die soziale Unterstützung wurde allgemein als besser empfunden. Senioren, die zum Beispiel telefonisch oder virtuell in engem Austausch mit anderen Menschen ausserhalb des eigenen Haushalts standen, fühlten sich besonders sozial unterstützt. Wo dies nur vereinzelt der Fall war, wiesen die Befragten mehr Stresssymptome auf

13.02 Uhr: Österreichs Massnahmen teils gesetzwidrig

In Österreich hat der Verfassungsgerichtshof einzelne Aspekte der Corona-Beschränkungen für gesetzwidrig erklärt. Die Ausgangsbeschränkungen seien teilweise nicht durch das Covid-19-Gesetz gedeckt gewesen, entschied das Gericht am Mittwoch. «Dieses Gesetz bietet keine Grundlage dafür, eine Verpflichtung zu schaffen, an einem bestimmten Ort, insbesondere in der eigenen Wohnung, zu bleiben.»

Zwar dürfe das Betreten von bestimmten Orten untersagt werden. Eine Pflicht zu Hause zu bleiben, könne aber nicht auf dieser Grundlage verhängt werden. Die Regierung von ÖVP und Grünen hatte mit Aufflammen der Coronakrise Mitte März das Verlassen der Wohnung nur aus triftigem Grund erlaubt.

Die Richter monierten auch die Kriterien zur stufenweisen Wiederöffnung der Geschäfte. Die Verordnung, mit der Mitte April die Öffnung von Bau- und Gartenmärkten sowie kleiner Geschäfte mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche erlaubt wurde, sei eine Ungleichbehandlung zum Nachteil größerer Geschäfte. Aus Sicht des Gerichts erfolgte sie ohne erkennbare sachliche Rechtfertigung.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne, rechts) verspricht, die Sicht des Gerichts werde umfassend «in unserer zukünftigen Arbeit beachtet». (Archiv)
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne, rechts) verspricht, die Sicht des Gerichts werde umfassend «in unserer zukünftigen Arbeit beachtet». (Archiv)
Bild: Keystone

12.35 Uhr: 141 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden 

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 141 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden – deutlich mehr als am Vortag.

Am Dienstag waren 108 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Montag 43, am Sonntag 99 und am Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 33'883 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.

Das BAG meldete am Mittwoch auch zwei weitere Todesfälle. Bisher starben damit 1'693 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt haben.

Am Mittwoch aktualisierte das BAG auch die Zahlen für Quarantäne und Isolation. Demnach waren 767 Menschen in der Isolation und 2962 in Quarantäne. Die Daten sind für 24 der 26 Kantone und das Fürstentum Liechtenstein vorhanden. Die Aktualisierung erfolgt mindestens jeweils am Mittwoch und Freitag.

Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4'146 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das 12 mehr. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 739'616. Bei 5,5 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

12.30 Uhr: Neue Risikogebiete

Wie erwartet hat der Bund heute die Liste von Risikoländern erweitert. Das Bundesamt für Gesundheit hat die Übersicht heute veröffentlicht. Für Einreisende aus diesen Ländern gilt eine Qurantänepflicht. 

Ab heute um Mitternacht gilt diese Pflicht neu auch für folgende Gebiete:

Neu als Risikogebiete eingestuft

  • Besetztes Palästinensisches Gebiet
  • Bosnien und Herzegowina
  • Costa Rica
  • Ecuador
  • El Salvador
  • Eswatini (Swasiland)
  • Guatemala
  • Kasachstan
  • Kirgisistan
  • Luxemburg
  • Malediven
  • Mexiko
  • Montenegro
  • Suriname
  • Vereinigte Arabische Emirate

Das BAG schreibt, dass die Liste laufend überarbeitet werde. So werden Belarus (Weissrussland) sowie Schweden heute um Mitternacht wieder von der Liste gestrichen. 

Folgenden Länder und Regionen gelten auch weiterhin als Risikogebiete: Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Bahrain, Bolivien, Brasilien, Cabo Verde, Chile, Dominikanische Republik, Honduras, Irak, Israel, Katar, Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Moldawien,Nordmazedonien Oman, Panama, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika, Turks- und Caicos-Inseln, USA (inklusive Puerto Rico und US Virgin Islands).

Ob man die Quarantäne einhält, überprüfen die kantonalen Behörden mit Stichproben. Wer dagegen verstösst, dem drohen bis zu 10'000 Franken Busse.

Um 14 Uhr ist heute Mittwoch eine Medienkonferenz mit Experten des Bundes angekündigt. Dabei könnte es weitere Informationen zu den Risikoländern geben. «Bluewin» deckt die Pressekonferenz im Ticker und mit Video ab. 

12.15 Uhr: Thailand will Notstand bis Ende August verlängern

Die thailändische Regierung will den Corona-Notstand noch einmal um einen Monat bis Ende August verlängern. Die Massnahme sei weiter notwendig, um die Krise zu bewältigen und die 14-tägige Quarantäne-Pflicht für einreisende Ausländer durchzusetzen.

Dies sagte der Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates (NSC), General Somsak Roongsita, am Mittwoch. Jedoch gibt es viele Gegner des Dekrets. Sie werfen der Führung in Bangkok vor, mit dem Notstand Proteste politischer Gegner unterdrücken zu wollen.

Der Corona-Notstand gilt in Thailand seit Ende März. Jedoch hat das südostasiatische Land vergleichsweise wenige Fälle: Bislang gibt es rund 3200 bestätigte Infektionen, 58 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Menschen sind gestorben. Auch gab es Behördenangaben zufolge seit fast zwei Monaten keinen lokal verbreiteten Infektionsfall.

Langsam will das Land sich nun dafür öffnen, bestimmte Gruppen von Ausländern wieder einreisen zu lassen – jedoch nur unter strengen Auflagen. Darunter sind etwa Arbeiter aus Nachbarländern wie Myanmar und Kambodscha. Wann Touristen wieder nach Thailand reisen können, ist unklar.

11.40 Uhr: Mündliche ETH-Prüfungen per Videokonferenz

Prüfungen in Coronazeiten sind eine logistische Herausforderung. An der ETH Zürich legen im August mehr als 12'000 Studierende eine Sessionsprüfung ab. Das Rektorat hat nun die Prüfungspläne und ein Schutzkonzept veröffentlicht. Die Prüfungen sollen so organisiert sein, dass die Schutzmassnahmen eingehalten werden können und die Studierenden zu keiner Zeit gefährdet sind, wie die ETH mitteilte.

Bei über 600 schriftlichen Prüfungen mit bis zu 900 Kandidatinnen und Kandidaten ist dies keine leichte Aufgabe. Hinzu kommen noch rund 400 mündliche Prüfungen mit bis zu 130 Studierenden. Für das Rektorat sei von Anfang an klar gewesen, dass die Sessionsprüfungen auch in Zeiten der Corona-Pandemie unter möglichst «normalen» Bedingen stattfinden, schreibt die ETH. Chancengleichheit und Rechtssicherheit müssten gewährleistet sein und bekannte Vorgaben des Bundes eingehalten werden.

Für die schriftlichen Prüfungen gelten besondere Massnahmen. Dabei beginnen bis zu 670 Personen im gleichen Gebäude mit ihrer Prüfung. Studierende, die an Covid-19 erkrankt sind oder Krankheitssymptome haben, werden nicht zur schriftlichen Prüfung zugelassen. Damit Menschenansammlungen vermieden werden, starten die Prüfungen gestaffelt und die Studierendenströme werden mit «Pufferstrassen» optimal gesteuert. Die ETH empfiehlt ausserdem das Tragen von Schutzmasken. In einzelnen Gebäuden ist dies sogar Pflicht.

Weil vor allem vor Prüfungen die Toiletten häufiger aufgesucht werden, könnte sich hier ein Hotspot bilden. Daher werden zusätzlich mobile WCs aufgestellt. Etwas weniger komplex gestaltet sich die Organisation der mündlichen Prüfungen, wie die ETH weiter schreibt. Hier sind weniger Personen gleichzeitig am selben Ort und die Mindestabstände können leichter eingehalten werden. Prüferinnen und Prüfer können verlangen, dass Schutzmasken getragen werden. Wo es nötig ist, werden Plexiglaswände installiert.

Auch bei den mündlichen Prüfungen gilt grundsätzlich die Präsenzpflicht. Allerdings können diese Prüfungen auch per Videokonferenz abgelegt werden. Diese Möglichkeit richtet sich an Studierende, die Krankheitssymptome aufweisen oder an Covid-19 erkrankt sind, einer Risikogruppe angehören sowie an Studierende, die sich im Ausland aufhalten und für die eine Anreise an die ETH unmöglich ist.

11 Uhr: Nur Kinder unter zehn Jahren weniger ansteckend

Kinder unter zehn Jahren verbreiten das neue Coronavirus deutlich weniger häufig als ältere, wie eine gross angelegte Studie aus Südkorea ergeben hat. Wie die «New York Times» berichtet, ist es aber möglich, dass auch sie andere anstecken.

Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 19 Jahren infizieren dagegen gleich viele Mitmenschen wie Erwachsene. Die Untersuchung sei «sehr sorgfältig durchgeführt worden, ist systematisch und nimmt eine grosse Bevölkerung als Grundlage», ordnete Ashish Jha, Direktor des Harvard Global Health Institute, die Ergebnisse ein. «Es ist eine der besten Studien, die wir bisher zum Thema haben.»

Kinder unter zehn Jahren verbreiten Sars-CoV-2 nur halb so oft wie Erwachsene, so die Studie. Der Grund könnte ihr geringerer Atemausstoss sein oder die Tatsache, dass sie in geringerer Höhe ausatmen.

10.30 Uhr: 1'977 neue Fälle in Israel

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor. Das israelische Gesundheitsministerium teilte mit, am Dienstag seien 1'977 Fälle gemeldet worden – ein Rekordwert. Ein Wert von 2'000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Insgesamt wurden in Israel bislang 54'633 Infizierte registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 31'300, davon sind 259 schwer erkrankt. 430 Menschen sind bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Am 18. Juli protestieren Israelis in Tel Aviv gegen die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie.
Am 18. Juli protestieren Israelis in Tel Aviv gegen die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie.
Bild: Keystone

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik, in den vergangenen Tagen wurde mehrfach gegen ihn demonstriert. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise.

10 Uhr: Corona im texanischen Frauenknast

Mehr als 500 Frauen in einem Haftkrankenhaus in Texas haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Am Dienstag sei die Zahl der bestätigten Fälle in der Einrichtung Federal Medical Center-Carswell in Forth Worth auf 510 geklettert, wie das für die Verwaltung der Bundesgefängnisse zuständige Bureau of Prisons mitteilte.

Noch vor zwei Tagen hatte es gemeldet, dass sich 200 Frauen in dem Haftkrankenhaus angesteckt hätten. Nun haben es die Behörden mit einem der größten Ausbrüche in einem Bundesgefängnis in den USA zu tun. Mehr Fälle mit 1'156 infizierten Insassen gibt es nur in der Bundeshaftanstalt in Seagoville, das sich auch im Grossraum Dallas-Fort Worth befindet.

8.45 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene
Grafik: dpa

8 Uhr: Ackermann sieht bei Covid-App «grosses Potenzial» 

Die Schweizer Covid-App hat grosses Potenzial, aber ihre Wirksamkeit müsse noch überprüft werden, meint Martin Ackermann, der ab 1. August die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce leitet, in einem Interview mit dem CH-Media-Zeitungen.

Es sei wichtig, gute Daten über die Epidemie in der Schweiz zu haben, erklärte Ackermann im Interview. «Es ist zentral zu wissen, in welchen Situationen die Ansteckungen stattfinden.» Viele Akteure seien daran, diese Informationen zu sammeln.

Contact Tracer fänden heraus, wer sich wahrscheinlich wo angesteckt habe, und die App habe «ein grosses Potenzial», sagte der Mikrobiologe, der an der ETH Zürich tätig ist. Aber die Wirksamkeit der App müsse erst noch überprüft werden. «Beispielsweise wie viele der benachrichtigten Leute tatsächlich infiziert worden sind.»

Für Ackermann ist die App «ein wichtiges Element unter allen Dingen, die wir ausprobieren im Kampf gegen die Epidemie». Man müsse nun «die nächste Gruppe von Leuten erreichen und sie von der App überzeugen können». Am Dienstag hatten gemäss Bundesamt für Statistik knapp 945'700 Menschen die App auf ihrem Handy aktiviert.

Ackermann äusserte sich auch zu Ferien-Rückkehrern – wer aus Risikoländern einreist, muss sich bei den Behörden melden und sich in Quarantäne begeben. Alle Einreisenden an den Flughäfen und den Grenzen abzufangen und zu registrieren sei «nicht realistisch», auch wenn diese Informationen «sehr wertvoll» wären.

«Immer noch heikel» ist für den neuen Taskforce-Leiter die Frage, welches Risiko Grosseltern tragen, die während der Ferien ihre Enkel hüten. «Kinder erkranken erwiesenermassen weniger und übertragen die Krankheit seltener», sagte er. «Aber es kommt vor.» Bezüglich einer Empfehlung passe er, sagte Ackermann.

Laut Martin Ackermann, der ab 1. August die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce leitet, hat die Covid-App «ein grosses Potenzial», ihre Wirksamkeit müsse aber noch überprüft werden. 
Laut Martin Ackermann, der ab 1. August die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce leitet, hat die Covid-App «ein grosses Potenzial», ihre Wirksamkeit müsse aber noch überprüft werden. 
Bild: Keystone

7.30 Uhr: US-Initiative bringt Kühlschränke auf Gehweg

Der US-Bundesstaat Kalifornien ist schwer von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Viele Leute haben ihre Arbeit und ihre Wohnung verloren. Mit Kühlschränken auf den Gehwegen will eine Initiative nun die Not der Betroffenen etwas lindern.

6.49 Uhr: Rekordzahl von Neuinfektionen in Australien

In Australien hat die Ausbreitung des Coronavirus einen Rekordstand erreicht. Nach Angaben der Behörden vom Mittwoch wurden 501 neue Infektionen binnen eines Tages verzeichnet.

Das ist die höchste Zahl von festgestellten täglichen Neuansteckungen, seit sich das Virus nach Australien ausbreitete. Der vorherige Höchststand war laut von der Nachrichtenagentur AFP zusammengetragenen Behördendaten am 28. März mit 459 Neuinfektionen erreicht worden.

6.30 Uhr: SR Technics will 500 Stellen in der Schweiz abbauen

Der Flugzeugtechnikdienstleister SR Technics streicht einen substanziellen Teil seines Geschäfts in der Schweiz. Der vergangene Woche angekündigte Umbau soll zur Streichung von rund 500 der knapp 2000 Arbeitsplätze in der Schweiz führen, schreibt der «Tages-Anzeiger» in seiner heutigen Ausgabe unter Berufung auf eine vertrauenswürdiger Quelle. Von offizieller Seite wurden bisher keine Angaben zu einem Stellenabbau gemacht. Die ehemalige Swissair-Tochter gehört mehrheitlich dem von der Coronakrise hart getroffenen chinesischen Luftfahrtunternehmen HNA – laut «NZZ» ein «überschuldeter, de facto verstaatlichter Konzern».

Mit einem Abbau von deutlich mehr als 400 Arbeitsplätzen sei der Standort am Flughafen Zürich am stärksten betroffen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Dort beschäftige SR Technics aktuell 1400 Mitarbeiter. Auch einen erheblichen Teil der 300 Angestellten am Flughafen Genf und der knapp 100 Angestellten in Basel soll es offenbar treffen. SR Technics antwortete nicht auf eine Anfrage auf Stellungnahme der Zeitung.

SR Technics ist vor kurzem in den Genuss von 120 Millionen Franken Staatshilfe gekommen, da der Flugzeugtechnikdienstleister vom Bundesrat für systemrelevant gehalten wird. Der Bund bürgt zu 60 Prozent für den Kredit. Den Rest des Risikos trägt ein Bankenkonsortium um UBS und CS. Die Zinsen sollen dabei deutlich höher sein als im Falle des noch abzuholenden Kredits an die Swiss, wo die Zinsen ungefähr drei Prozent betragen, wie der «Tages-Anzeiger» aus gut unterrichten Kreisen erfahren haben will.

Der Bund winkte dieses Vorhaben bei einer Prüfung des Businessplans durch. Er ist daran interessiert, dass SR Technics bald wieder profitabel ist und den Kredit zurückzahlt.

Zahlreichen SR-Technics-Mitarbeitenden wie diesem Mechaniker, der am Flughafen Zürich an einem Flugzeug arbeitet, könnte jetzt die Kündigung drohen. (Archivbild)
Zahlreichen SR-Technics-Mitarbeitenden wie diesem Mechaniker, der am Flughafen Zürich an einem Flugzeug arbeitet, könnte jetzt die Kündigung drohen. (Archivbild)
Bild: Keystone/Ennio Leanza

Die Restrukturierung wurde von der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV), die in der Luftfahrt-Taskforce des Bundes die Führung innehat, abgesegnet. Einem Sprecher zufolge sei vor der Vergabe des Kredites der Geschäftsplan des Unternehmens geprüft worden; in diesem Plan hatte die Geschäftsführung die Restrukturierungspläne formuliert. Mit dieser Prüfung wollte der Bund offenbar eruieren, ob eine Rückzahlung des bewilligten Bankkredits von 120 Millionen innert dreieinhalb Jahren durch SR Technics realistisch ist. Die geplante Massenentlassung war dem Bericht zufolge also wohl ein Grund dafür, dass SR Technics die Staatshilfe erhielt. Der Bundes hoffte, mit dem Kredit wenigstens die restlichen Arbeitsplätze zu retten.

5.49 Uhr: Schweizer setzen in der Krise auf Kartoffeln

Der coronabedingte Lockdown löste in der Schweiz einen Run auf Gemüse und Kartoffeln aus. Dies offenbart die jüngste Importstatistik der Zollverwaltung, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Der Absatz von Gemüse und Kartoffeln war so stark, dass die Schweiz den Bedarf nicht selbst decken konnte und im Ausland zukaufen musste. Im April, Mai und Juni legten die Importe im Vergleich zum Vorjahr um 20 bis fast 40 Prozent zu, heisst es in dem Bericht.

Zum Verkaufsschlager avancierte offenbar die Kartoffel: Vor, während und noch nach dem Lockdown habe es einen wahren Run auf die Knolle gegeben. Begehrt waren Speisekartoffeln und Pommes Chips, wie der Präsident des Schweizer Branchenverbands der Kartoffelproduzenten, Ruedi Fischer, der Zeitung erklärte. Viele Leute hätten sich einen Vorrat angelegt. Bei den Chips halte die hohe Nachfrage weiterhin an.

Eine Sprecherin des Bauernverbands berichtete anekdotenhaft von Kartoffel-Hamsterkäufen in grossen Säcken, die sich Leute als Notvorrat zugelegt hätten.

Um die Nachfrage  decken zu können, mussten deutlich mehr Kartoffeln importiert werden als in normalen Jahren üblich ist. Allein im April führte die Schweiz gut 8000 Tonnen Kartoffeln ein. Im Mai und im Juni hielt der Boom an – wenn auch etwas abgeschwächt. Die zusätzlichen Kartoffeln kamen aus Ägypten, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und zuletzt Spanien.

4 Uhr: Trump ändert abrupt Tonlage – nicht zum ersten Mal

US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner auf eine Verschlimmerung der Coronavirus-Pandemie eingestimmt. «Es wird wahrscheinlich leider schlimmer werden, bevor es besser wird», sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus.

«Ich sage das nicht gerne über Dinge, aber so ist es.» Trump hielt das erste Mal nach knapp drei Monaten wieder eine Pressekonferenz ab, um über die Corona-Pandemie zu informieren. Viele seiner Äusserungen standen im Kontrast zu Aussagen der vergangenen Wochen.

Die USA erleben in der Pandemie derzeit eine dramatische Zuspitzung. Trump gestand dies ein und sagte: «In den letzten Wochen haben wir einen besorgniserregenden Anstieg an Fällen in vielen Teilen unseres Südens, (...) Südwestens und Westens gesehen.» Die Behörden meldeten in den vergangenen zwei Wochen zwischen 60’000 und 77’000 Neuinfektionen pro Tag sowie Hunderte Todesfälle.

US-Präsident Donald Trump hat am 21. Juli 2020 seine Corona-Pressekonferenzen im Weissen Haus nach einer längeren Pause wieder aufgenommen.
US-Präsident Donald Trump hat am 21. Juli 2020 seine Corona-Pressekonferenzen im Weissen Haus nach einer längeren Pause wieder aufgenommen.
Bild: Keystone/EPA/Sarah Silbiger /Pool

Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Florida, Georgia, Texas, Arizona und Kalifornien. Trump erklärte die Vielzahl an neuen Fällen bislang stets mit der Vielzahl an Tests, die mittlerweile durchgeführt werden, und verglich die Ausbrüche mit «Glutherden» und «Flammen». Am Dienstag sprach er von «grossen Flammen».

Trump ermunterte die Amerikaner zum Tragen von Schutzmasken, wenn kein Abstand gehalten werden kann: «Ob Sie die Masken mögen oder nicht, sie haben eine Wirkung, sie werden einen Effekt haben und wir brauchen alles, was wir kriegen können.» Der Republikaner lehnt eine landesweite Maskenpflicht ab. Kritiker werfen ihm vor, in der Pandemie ein schlechtes Vorbild abzugeben, weil er so gut wie nie öffentlich mit Maske auftritt. 

2.37 Uhr: Ein «Dämon» hilft Corona-Kranken in Nepal

In Nepal arbeiten gerade viele Krankenwagenfahrer nicht, weil sie vor dem Coronavirus Angst haben und sich über einen Mangel an Schutzkleidung beklagen. Doch Krankenwagenfahrer Buddha Krishna Baga Shrestha nimmt die Gefahren trotzdem auf sich - und das, obwohl ihn viele davon abhalten wollen. Denn der 49-Jährige ist eine lokale Berühmtheit, weil er seit Jahren einen «Dämonen» in einem wichtigen Festival im Tal von Kathmandu spielt. Er sagt, er wolle lieber wegen seines Jobs sterben als anderen beim Sterben zuzusehen.

Opfer bringen kennt Shrestha. Denn «Dämon» zu sein ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Beim Festival wird ihm die Zunge mit einer eisernen Nadel durchstochen. Das symbolisiert dem Volksglauben nach den Sieg über einen mächtigen Dämonen, der vor Jahrhunderten Ernte zerstört und Tiere getötet haben soll.

Vor dem Festival muss der Darsteller unter anderem drei Tage lang fasten. Das Festival mit Hunderttausenden Besuchern findet zum nepalesischen Neujahrsfest im Frühling statt und fiel dieses Jahr wegen der Corona-Krise aus.

1.40 Uhr: Ironman auf Hawaii endgültig abgesagt 

Der legendäre Ironman auf Hawaii findet wegen der Corona-Krise nun doch nicht im Februar 2021 statt und ist endgültig abgesagt worden. Das gaben die Veranstalter am Dienstag (Ortszeit) bekannt.

Die Weltmeisterschaft im Triathlon über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen war ursprünglich für den 10. Oktober 2020 angesetzt, im Mai wegen der Pandemie dann aber auf den 6. Februar 2021 verschoben worden.

Die Absage ist eine schlechte Nachricht für die vierfache Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf. Die zweifache Sportlerin des Jahres hatte den Ironman in Hawaii als nächstes grosses Ziel angepeilt und sich mit diversen Wettkämpfen darauf vorbereitet.

0.05 Uhr: AstraZeneca will Impfstoff bis Ende Jahr anbieten

AstraZeneca plant, bis Ende des Jahres einen Coronavirus-Impfstoff auf den Markt zu bringen. Dieser soll weltweit zum Selbstkostenpreis erhältlich sein, wie der Chef des britisch-schwedischen Pharmakonzerns, Pascal Soriot, am Dienstag dem französischen Radiosender RTL sagte.

Eine Einheit soll demnach für 2,50 Euro (2,68 Franken) verkauft werden. «Unser Ziel ist es, den Impfstoff allen Menschen zugänglich zu machen», sagte Soriot. Das Unternehmen hoffe, bis Ende des Jahres einen Impfstoff zu produzieren. «Vielleicht etwas früher, wenn alles gut geht», fügte Soriot hinzu.

Erst am Montag hatte eine Studie im Fachmagazin "The Lancet" grosse Hoffnungen in den gemeinsam von AstraZeneca und der britischen Universität Oxford entwickelten Impfstoff geweckt.

Der Stoff erwies sich in den ersten beiden Testreihen als für die Probanden gut verträglich und sorgte für die Bildung von Antikörpern sowie für eine Immunisierung gegen die Lungenkrankheit Covid-19.

Die Ergebnisse einer dritten Testphase werden im Herbst erwartet. Ist diese erfolgreich, kann der Stoff danach massenweise produziert und verabreicht werden.

Unterdessen begann ein chinesischer Impfstoffhersteller am Dienstag mit der dritten Phase der Testung seines Wirkstoffes in Brasilien. Nach Angaben eines Arztes in einem Krankenhaus in Sao Paolo bekamen die ersten Freiwilligen den Impfstoff, dessen Wirksamkeit in den ersten zwei Phasen nachgewiesen wurde, wie "Lancet" berichtete.

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