Die Stadt Zürich lässt die SRG seit über 50 Jahren das Grundstück im Leutschenbach gratis nutzen. Damit soll nun aber Schluss sein. Die Stadt will die SRG zur Kasse bitten.
Der Stadtrat will dafür den Baurechtsvertrag anpassen. Neu soll die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG 159'000 Franken pro Jahr zahlen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Ob dieser Betrag fällig wird, entscheidet der Gemeinderat in einer seiner kommenden Sitzungen.
Die Vertragsanpassung dürfte aber unbestritten sein. Denn die SRG sorgte bei der Stadt Zürich im vergangenen Frühling für ordentlich rote Köpfe. Die Stadt war auf der Suche nach einem Grundstück für Schulen, Kindergärten und bezahlbare Wohnungen und interessierte sich für ein SRG-Areal. Die SRG gab jedoch nicht der Stadt Zürich den Zuschlag, sondern dem Versicherungskonzern Swiss Life.
SRG verdiente mit Landverkauf Millionen
So verdiente die SRG 81 Millionen Franken – doppelt so viel, wie die Stadt bieten konnte. Und dies obwohl der Leutschenbach seit 1963 gratis auf städtischem Land steht.
Als Retourkutsche soll nun der Vertrag abgeändert werden. So will die Stadt dies aber nicht bezeichnen. Sie fand einen anderen Weg, um die SRG zur Kasse zu bitten.
Im Vertrag sei die Nutzung auf die Produktion von Fernsehprogrammen eingeschränkt, teilte der Stadtrat mit. Die SRG beabsichtigt jedoch, das Radiostudio Brunnenhof in der Nähe des Bucheggplatzes in den Leutschenbach zu zügeln. Geplant ist dies im Jahr 2021.
«Intensive Verhandlungen»
Unter dem Titel «Radio Hall» soll eine Halle, in der heute Produktionsfahrzeuge stehen, zu einem Radiostudio umgebaut werden. Diese Nutzung sei nicht im Vertrag vorgesehen, schreibt der Stadtrat dazu. Deshalb habe man mit der SRG «intensive Verhandlungen» über eine Anpassung des Baurechtsvertrages geführt.
Man habe sich dann darauf geeinigt, dass die SRG einen Teil des städtischen Landes für das Radiostudio nutzen dürfe, im Gegenzug aber ein jährlicher Baurechtszins von 159'000 Franken fällig wird. Die von der SRG durch diesen Umzug erhofften Einsparungen werden somit schmerzlich geschmälert.
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