Corona-ÜbersichtDeutlicher Anstieg der Neuinfektionen — BAG meldet 2125 neue Fälle
Agenturen/red
12.8.2021
Die Kurve der Neuansteckungen steigt immer steiler an. So wurden dem BAG innerhalb von 24 Stunden doppelt so viele Fälle gemeldet wie vor einer Woche, nämlich 2125. Derweil verdeutlicht eine Umfrage die Spätfolgen einer Erkrankung. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Agenturen/red
12.08.2021, 21:43
Agenturen/red
45 Prozent mehr neue Coronavirus-Ansteckungen zählte das BAG vom 2. bis 8. August, wie es am Donnerstag im neuesten Wochenbericht mitteilte: 7607 nach 5249 in der Vorwoche. Am meisten betroffen war die Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen, am wenigsten jene der 0- bis 9-Jährigen sowie der 60-Jährigen und Älteren.
Nachdem das Impftempo in den vergangenen Wochen nachgelassen hatte, sind unterdessen 49,6 Prozent Personen vollständig (zweimal) geimpft und 55,25 Prozent einmal, wie das BAG am Donnerstag weiter mitteilte.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 185,97 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor 14 Tagen bei 1,22. Die dominante Virusvariante Delta ist derzeit für 96,7 Prozent der Ansteckungen verantwortlich.
Bei den Spitaleintritten stieg die Zahl zwischen dem 2. und 8. August von 91 auf 138. Nach einem kontinuierlichen Rückgang seit Ende März/Anfang April war die Zahl der Hospitalisierungen seit Anfang Juli wieder angestiegen.
Trendwende auf Intensivstationen
Auf allen Intensivstationen in den Schweizer Spitälern lagen in der Berichtswoche im Durchschnitt insgesamt 53 Covid-Patienten, das sind 36 Prozent mehr als in der Vorwoche.
Der Anteil der Covid-19-Erkrankten unter den Intensivpflege-Patientinnen und -Patienten wiederum war zunächst bis Mitte Juli auf 3,8 Prozent gesunken. Ende Juli dann stieg der Anteil erstmals wieder an und lag in der Berichtswoche bei 8,8 Prozent.
Die Zahl der Todesfälle hingegen verringerte sich im Vergleich zur Vorwoche von 10 auf 3 und blieb somit nach Einschätzung des BAG auf tiefem Niveau.
Schulzimmer-Pilotprojekt in Luzern
Um zu wissen, wie sich die konsequentere Durchlüftung von Schulzimmern auf die Luftqualität auswirkt, führt der Kanton Luzern im Schuljahr 2021/22 in über 200 Schulzimmern Messungen durch, und zwar nicht nur des CO2-Anteils. Aufgezeichnet werden auch Temperatur, Luftfeuchtigkeit, volatile organische Komponenten und der Luftdruck.
Das Bildungs- und Kulturdepartement kündigte das Pilotprojekt am Donnerstag an. CO2-Messgeräte waren wegen des Coronavirus auch von Lehrerverbänden gefordert worden. Sie sollen anzeigen, wann der Kohlendioxidgehalt in der Luft hoch ist und wann darum gelüftet werden sollte.
Hartnäckige Corona-Spätfolgen
Nicht zu unterschätzen sind die Spätfolgen einer Ansteckung mit dem Coronavirus, wie eine Umfrage des Vereins Long Covid Schweiz zeigt. Unter 400 Betroffenen gaben drei von vier Teilnehmenden an, mehr als drei Monate unter den Spätfolgen einer Covid-19-Infektion zu leiden. Ein Drittel der Befragten war zum Zeitpunkt der Umfrage bereits ein halbes Jahr krank.
Die häufigsten Beschwerden waren demnach anhaltende Erschöpfung (91 Prozent der Befragten), Belastungsintoleranz (84 Prozent), Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (75 Prozent), Kurzatmigkeit sowie Atemnot bei Belastung (71 Prozent), Kopfschmerzen (70 Prozent), Schlafstörungen (67 Prozent) und Muskelschmerzen (64 Prozent). Weniger häufig berichteten die Betroffenen von psychischen Beschwerden wie Ängsten (26 Prozent) und Depressionen (36 Prozent).
80 Prozent der Betroffenen hatten sich vor der Erkrankung «topfit» gefühlt, und mehr als die Hälfte hatte an keinen Vorerkrankungen gelitten. Neunzig Prozent der Befragten wurden weder während der Krankheit noch danach im Spital behandelt, zwei Drittel suchten auch ambulant für die Behandlung der Long Covid-Symptome keine Klinik auf.
Das Wichtigste in Kürze:
Das BAG meldet 2125 neue Fälle bei 19'149 Tests. Drei Personen starben an den Folgen von Covid, 41 wurden hospitalisiert.
Schweizer Infektiologen befürchten im Herbst wieder einen Anstieg bei den Corona-Fällen: Sie fordern deshalb mehr Anstrengungen bei der Impf-Kampagne.
Der Ruf nach einer Sondersteuer für Superreiche zum Bezahlen der Impfungen in armen Ländern wird immer lauter.
Deutsche Intensivmediziner fordern eine Umfrage zum Stand des Impfens. Sie vermuten, dass weit mehr Menschen als offiziell bestätigt bereits einen Piks bekommen haben.
100 Dollar zur Corona-Impfung in New York: 50'000 Menschen nehmen an
Nachdem die Millionenmetropole New York Ende Juli einen Impfanreiz von 100 Dollar (etwa 92 Franken) eingeführt hat, haben schon rund 50'000 Menschen dieses Angebot angenommen. Das gab Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag bekannt und feierte das Angebot städtischer Impfstellen als grossen Erfolg. US-Präsident Joe Biden hatte Bundesstaaten, Bezirke und Kommunen landesweit aufgefordert, eine solche Belohnung auszuloben.
Insgesamt sind in der Metropole New York mit rund 8,5 Millionen Einwohnern, die im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie geworden war, bereits rund 73 Prozent aller Erwachsenen voll geimpft.
20.07 Uhr
US-Regierung wirbt für Impfpflicht durch Arbeitgeber
Die US-Regierung hat Arbeitgeber ausdrücklich ermuntert, ihre Mitarbeiter zur Impfung gegen das Coronavirus zu verpflichten. Es liege in der Macht der Arbeitgeber «dabei zu helfen, die Pandemie zu beenden», sagte der Corona-Koordinator des Weissen Hauses, Jeffrey Zients. Die bisher angekündigten Regelungen durch Unternehmen, Bundesstaaten, Kommunen, Universitäten und Spitäler verpflichteten bereits Dutzende Millionen Amerikaner zur Impfung. «Es ist klar, die Impfpflicht ist im ganzen Land auf dem Vormarsch», sagte Zients. Die Impfungen würden die Menschen schützen und «helfen, die Verbreitung des Virus zu stoppen».
Die US-Regierung hat ihre eigenen Mitarbeiter bereits verpflichtet, sich impfen oder sich regelmässig auf eine Corona-Infektion testen zu lassen. Das Verteidigungsministerium will spätestens ab Mitte September eine Impfpflicht für Soldaten einführen.
Die Impfkampagne in den USA macht nur noch sehr langsam Fortschritte. Bislang sind dort 50,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschliessend geimpft. Die Impfungen sind für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene freigegeben. In der Bevölkerungsgruppe ab 12 Jahren sind 59 Prozent vollständig geimpft. Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder gut 110'000 Neuinfektionen pro Tag. Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10'000 pro Tag. Laut Gesundheitsbehörde CDC ist das im Vergleich zum Tiefpunkt im Juni ein Anstieg um 876 Prozent. Täglich sterben demnach im Schnitt mehr als 450 Menschen nach einer Corona-Infektion.
19.28 Uhr
USA bereiten dritte Corona-Impfung für immungeschwächte Menschen vor
Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollen in den USA schon bald eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Es gehe dabei um einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung, erklärte die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Studien zeigten, dass die zweite Impfdosis bei immungeschwächten Menschen oft noch keine ausreichende Immunreaktion auslöse. Eine dritte Dosis könnte den Schutz für diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe erhöhen, betonte Walensky.
Die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA werde die Zulassung für die Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech wohl in Kürze erweitern, um die dritte Impfung zu erlauben, sagte Walensky. Dabei gehe es etwa um bestimmte Krebspatienten, Menschen mit transplantierten Organen, HIV-positive Personen oder Menschen mit anderen Immunschwächekrankheiten. Es gehe insgesamt schätzungsweise um weniger als drei Prozent der Bevölkerung, erklärte Walensky.
Für die Mehrheit der Bevölkerung, darunter auch ältere Menschen, lehnen die US-Behörden eine Auffrischungsimpfung bislang noch mit Blick auf die unzureichende Datenlage ab. Die Regierung trifft aber bereits Vorbereitungen für eine Auffrischungsimpfung, falls dies nötig werden sollte. In den USA wird neben den mRNA-Impfstoffen auch das Präparat von Johnson & Johnson eingesetzt, das seine volle Wirkung schon nach einer Spritze entfaltet.
In den USA sind bislang 50,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschliessend geimpft. Die Impfungen sind für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene freigegeben. In der Bevölkerungsgruppe ab 12 Jahren sind 59 Prozent vollständig geimpft.
18.41 Uhr
US-Gesundheitsministerium kündigt Impfpflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt an
Wegen steigender Spitaleinweisungen aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante hat das US-Gesundheitsministerium eine Corona-Impfpflicht für Angestellte mit Kundenkontakten angeordnet. Die Impfpflicht betreffe 25'000 Menschen, die in staatlich betriebenen Gesundheitseinrichtungen arbeiten, teilte das Ministerium mit. Die Massnahme gilt auch für Mitarbeiter des Indian Health Service, der sich um indigene Einwohner im ganzen Land kümmert, sowie Freiwillige und Vertragspartner.
«Unser höchstes Ziel ist die Gesundheit und Sicherheit der amerikanischen Öffentlichkeit, eingeschlossen unserer Bundesangestellten», erklärte Gesundheitsminister Xavier Becerra. Laut US-Medienberichten könnte die Regelung Ende September in Kraft treten.
Angesichts stark steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus hatten zuvor auch das Pentagon und das Ministerium für Veteranen eine Impfpflicht angekündigt.
18.06 Uhr
Wartelisten englischer Spitäler so lang wie noch nie
Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen haben in England so viele Menschen auf eine Behandlung im Krankenhaus gewartet wie in diesem Jahr. Ende Juni warteten 5,45 Millionen auf eine Routinebehandlung im Krankenhaus, wie aus aktuellen Zahlen des Gesundheitsdienstes NHS England hervorgeht, die am Donnerstag veröffentlichten wurden. Seit Beginn der Aufzeichnungen 2007 lag diese Zahl noch nie auf so hohem Niveau. England hat rund 56 Millionen Einwohner.
«Der NHS hat sich in dieser furchtbaren Pandemie richtigerweise auf Covid-19 konzentriert, und das hat bedeutet, dass die Wartelisten länger geworden sind», sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Er geht davon aus, dass die Listen sogar noch länger werden, da nun wieder mehr Menschen zum Arzt gehen und aufgeschobene Behandlungen in Angriff nehmen.
Im Winter — auf dem Höhepunkt der zweiten Welle der Pandemie — hatten Krankenhäuser in vielen Teilen Englands kurz vor ihrer Belastungsgrenze gestanden. Auch in den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten wieder. Sie liegt allerdings dank der Impfungen deutlich niedriger als im Winter.
17.51 Uhr
Masken-Streit auf höchster Ebene in Florida
In Florida haben sich tausende Kinder in den Sommerferien mit Corona infiziert – der südliche Bundesstaat ist ein Hotspot der USA. Der konservative Gouverneur Ron de Santis hält dennoch nichts von Schutzmassnahmen und droht Schulen, die eine Maskenpflicht erlassen haben, sogar mit Konsequenzen. Das wiederum treibt manche Eltern zur Verzweiflung.
16.56 Uhr
Corona-Ausbruch im Opernlager
Bei einem Operncamp der Salzburger Festspiele sind vier Corona-Fälle unter Jugendlichen aufgetreten. Zwanzig weitere junge Teilnehmer wurden als direkte Kontaktpersonen eingestuft, wie das Festival am Donnerstag bekanntgab.
Während der Festspielsaison werden in der Mozartstadt einwöchige Workshops für musikbegeisterte Kinder und Jugendliche veranstaltet, um ihnen die bei dem Festival gezeigten Opern näherzubringen. Wegen der Corona-Fälle wurde die Abschlussaufführung des Camps am Samstag abgesagt.
16.15 Uhr
Schweiz schickt Hilfsmaterial nach Vietnam
Zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie hat die Schweiz medizinische Hilfsgüter im Wert von fünf Millionen Franken nach Vietnam geschickt. Die Lieferung umfasst rund 13 Tonnen Material.
Ein Frachtflugzeug startete am Donnerstag von Zürich aus Richtung Ho Chi Minh City, dem Epizentrum der Pandemie in Vietnam, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Die Humanitäre Hilfe des Bundes schickte 30 Beatmungsgeräte sowie 500'000 Antigentests und 280'000 medizinische Schutzmasken in den südostasiatischen Staat.
16.01 Uhr
600'000 Geimpfte im Kanton Bern
Im Kanton Bern ist am Donnerstag die 600'000. Person ein erstes Mal gegen Covid geimpft worden. Somit sind 62 Prozent der Bevölkerung im Alter ab zwölf Jahren mindestens einmal geimpft. 56 Prozent sind vollständig geimpft, wie die bernische Gesundheitsdirektion mitteilte. Impfungen sind weiterhin möglich, allerdings ändern die Standorte.
Am Freitag schliesst als erstes das kantonale Impfzentrum im M-Park Wankdorf. Bis im September stellen weitere acht Zentren ihren Betrieb ein. Das Impfzentrum Bern Insel bleibt bis Dezember geöffnet. Auch in Zukunft werde es ein dichtes, kantonsweites Impf-Netzwerk geben, schreibt die Gesundheitsdirektion. Denn in den Regionalspitälern würden neue Kapazitäten als Impforte geschaffen.
Zudem geht der Impftruck ab Freitag wieder auf Tour. Impfungen sind ausserdem in Apotheken und bei Hausärzten möglich. Zugelassen sind im Kanton Bern alle Personen ab zwölf Jahren.
15.42 Uhr
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA gehen zurück
Die Erholung des US-Arbeitsmarkts vom Corona-Einbruch setzt sich fort. In der vergangenen Woche ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 12'000 auf 375‘000 Anträge zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Dies war von Volkswirten erwartet worden. Die Erstanträge gelten als Kurzfristindikator für den Arbeitsmarkt.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der grössten Volkswirtschaft der Welt verbessert sich dank eines robusten wirtschaftlichen Aufschwungs. Dieser wird durch hohe staatliche Ausgaben und die Aufhebung von Corona-Beschränkungen gestützt. So hatte bereits der jüngste monatliche Arbeitsmarktbericht eine starke Erholung am Arbeitsmarkt signalisiert.
Die Hilfsanträge liegen trotz des Rückgangs noch über dem Niveau, das vor der Corona-Krise üblich war. In den Monaten vor der Pandemie wurden pro Woche nur gut 200'000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt.
14.57 Uhr
23 Reisende mit gefälschten Tests in Flugzeug
Israelische Behörden haben nach offiziellen Angaben 23 Reisende wegen gefälschter Corona-Tests aus einem Flugzeug nach New York geholt. Es habe einen «Verdacht» seitens der Fluggesellschaft United Airlines gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Twitter mit. Eine Überprüfung durch Vertreter des Ministeriums am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv habe ergeben, die Tests seien gefälscht.
Die 23 Personen seien aus dem Flugzeug geholt und von der Polizei befragt worden. Sie hätten eine Geldstrafe erhalten, und ihre Daten seien an US-Behörden übergeben worden, schrieb das Ministerium. Weitere mögliche Strafen würden überprüft.
Laut der Nachrichtenseite Globes musste jeder Reisende umgerechnet rund 1430 Franken Strafe zahlen. Ausserdem bestehe die Möglichkeit, ihnen die Wiedereinreise nach Israel für fünf bis zehn Jahre zu verbieten. Laut Ministerium wurden in der vergangenen Woche pro Tag 15 Personen mit gefälschten Corona-Tests entdeckt.
14.05 Uhr
Russland meldet Rekordwert an Covid-Todesfällen
Nach einem starken Anstieg der Corona-Neuinfektionen im vergangenen Monat hat Russland am Donnerstag 808 Todesopfer durch das Virus innerhalb eines Tages gemeldet. Das war der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert von 799 Toten wurde viermal innerhalb der vergangenen vier Wochen erreicht, zuletzt am Dienstag.
Russland sah sich im vergangenen Monat mit einer Welle von Infektionen konfrontiert, die von den Behörden auf die Verbreitung der Delta-Variante zurückgeführt wurde. Die Zahl der bestätigten neuen Fälle stieg von etwa 9000 pro Tag Anfang Juni auf 25'000 pro Tag Mitte Juli. Seitdem ging die Zahl der täglichen Neuinfektionen leicht zurück auf etwa 21'000 pro Tag in dieser Woche. Die Zahl der Todesopfer verharrt jedoch auf einem hohen Niveau.
Die Behörden bemühen sich, die Impfquote zu erhöhen, die in Russland nach wie vor niedriger ist als in vielen westlichen Ländern. Bis vergangenen Freitag hatten etwa 39 Millionen Russen – oder 26,7 Prozent der 146 Millionen Einwohner – mindestens eine Dosis erhalten, während über 30 Millionen, oder 20 Prozent, als vollständig geimpft galten.
13.30 Uhr
BAG meldet 2125 Neuinfektionen und 3 Tote
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 2125 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 19'149 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG drei neue Todesfälle und 41 Spitaleinweisungen.
Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 185,97 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor 14 Tagen bei 1,22. Die dominante Virusvariante Delta ist für 96,7 Prozent der Ansteckungen verantwortlich.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 70,60 Prozent. 9,0 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt. Vor einer Woche waren es noch 6,0 Prozent.
Insgesamt wurden bis Mittwochabend 8'903'275 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Damit wurden 9'233'253 Dosen verabreicht. 49,60 Prozent Personen sind bereits vollständig (zweimal) geimpft und 55,25 Prozent erst einmal.
12.48 Uhr
Baselland erklärt kommenden Samstag zum Impftag
Der Kanton Basel-Landschaft kündigt für Samstag, 14. August 2021, unter dem Motto «s Baselbiet impft!» einen kantonalen Impftag an. Möglich seien dann Erstimpfungen zwischen 9:00 und 17:00 Uhr, wie der Kanton mitteilt.
Im Impfzentrum Muttenz sei für eine Impfung eine «vorgängige Terminvereinbarung über das Anmeldeportal notwendig», heisst es vonseiten des Kantons. In den beiden Impfzentren Lausen und Laufen brauche es aber keine Anmeldung. Hier steht das Angebot Personen ab 18 Jahren offen. Mitzubringen seien die Identitätskarte und der Krankenkassenausweis sowie ein allfälliges «Genesenen-Zertifikat».
COVID-19-Impfungen: Kantonaler Impftag am Samstag, 14. August 2021
Pakistan hat am Donnerstag 102 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das war der höchste Tageswert seit April. Das Nationale Einsatzzentrum teilte mit, ausserdem seien 4934 Neuinfektionen registriert worden, die meisten in den Provinzen Sindh im Süden und Punjab im Osten.
Die Menschen in Pakistan verstossen verstärkt gegen Abstandsregeln, der Druck auf das Gesundheitswesen und die Behörden steigt. Die Regierung appelliert an die Menschen, sich so schnell wie möglich gegen das Virus impfen zu lassen, um zu einem normalen Leben zurückkehren zu können. Pakistan importierte Millionen Dosen Impfstoff aus China und reduzierte kürzlich die Wartezeit zwischen der ersten und der zweiten Dosis von 48 auf 28 Tage. Das Land erwartet noch in diesem Monat weitere Impfstofflieferungen aus dem internationalen Covax-Programm.
Seit Beginn der Pandemie wurden in Pakistan offiziell gut eine Million Corona-Infektionen und 24'187 Todesfälle gemeldet.
10.45 Uhr
563 registrierte Impfdurchbrüche in der Schweiz
Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ist es in der Schweiz und Liechtenstein seit dem 27. Januar dieses Jahres zu 563 registrierten Impfdurchbrüchen bei vollständig geimpften Personen gekommen. 103 von diesen Fällen hätten sich im Spital behandeln lassen müssen, Sieben vollständig Geimpfte seien in Folge einer Covid-Erkrankung gestorben.
Das BAG hält zu den Zahlen fest, vor dem Hintergrund einer vollständigen Impfung von bereits 49 Prozent der Bevölkerung «und im Verhältnis zum Total der Fälle, der Hospitalisationen und der Todesfälle im gleichen Zeitraum», sei die Zahl der Impfdurchbrüche der «gemeldeten vollständig geimpften Fälle sehr niedrig.»
#CoronaInfoCH Der Bericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz und in Liechtenstein für die Woche 31 (02.08 - 08.08.2021) ist online: https://t.co/XBJhhYcVDJ
Gewaltsame Proteste gegen Corona-Politik in Thailand
In Thailands Hauptstadt Bangkok mehren sich die Proteste gegen die Corona-Politik der Regierung. Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch gab es trotz eines Verbots öffentlicher Versammlungen teils gewalttätige Demonstrationen mit Hunderten Teilnehmern, wie die Zeitung «Bangkok Post» am Donnerstag meldete. Insgesamt seien an beiden Tagen mehr als 60 Teilnehmer festgenommen worden, darunter auch rund ein Dutzend Minderjährige, teilte die Polizei mit.
Die Demonstranten, die den Rücktritt von Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha fordern, setzten unter anderem ein Polizeifahrzeug in Brand und warfen Feuerwerkskörper und Brandsätze auf die Polizisten. Die Einsatzkräfte reagierten mit Gummigeschossen und Tränengas. Mindestens elf Beamte seien bei Zusammenstössen verletzt worden, sagte Polizeisprecher Krisana Pattanacharoen.
Die Aktionen richten sich vor allem gegen die finanziellen Folgen des strengen Corona-Lockdowns in vielen Landesteilen und die schleppende Impfkampagne. Bisher sind in dem südostasiatischen Land nur 6,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Viele erhalten das Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac, das laut Experten nur begrenzt wirksam sein soll.
9.08 Uhr
Schneller Anstieg der Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland beschleunigt sich der Anstieg der Zahl der Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des staatlichen Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagmorgen bei 27,6 – am Vortag hatte der Wert 25,1 betragen, vor einer Woche 19,4.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5638 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:03 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3539 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Die Zahl der Sterbefälle bleibt dagegen niedrig. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Todesfälle gewesen.
7.55 Uhr
Infektiologen befürchten mehr Kranke im Herbst
Der Bundesrat will die Corona-Massnahmen nicht lockern, aber trotzdem in die Normaliserungsphase gehen. Ungeimpfte sollen künftig ihre Covid-Tests selbst zahlen, wenn sie keine Symptome haben. Schweizer Infektiologen zeigen angesichts der derzeit niedrigen Fallzahlen gegenüber «20 Minuten» zwar Verständnis für den eingeschlagenen Weg des Bundesrats, warnen jedoch vor deutlich mehr Infektionen im Herbst.
Der Tessiner Infektiologe Christian Garzoni sagte «20 Minuten», es sei nach wie vor möglich, dass die Fallzahlen rasch wieder ansteigen würden. Der Bundesrat müsse dann vorbereitet sein und «wenn nötig auch wieder Massnahmen erlassen». Er könne sich vorstellen, dass Geimpfte dann von Verschärfungen befreit werden, die Botschaft müsse dann sein, «dass Geimpfte mehr Freiheiten haben und nicht, dass Ungeimpfte weniger Freiheit haben».
Auch der Infektiologe und Leiter des Departements Public and Global Health an der Universität Zürich Jan Fehr zeigte sich hinsichtlich des kommenden Herbsts besorgt. «Es wird natürlich auch vermehrt schwerere Covid-Fälle geben», ist sich der Mediziner sicher. Er sei aber erleichtert, dass der Bundesrat nun keine weiteren Erleichterungen beschlossen habe. Der eingeschlagene Weg funktioniere zudem nur, «wenn wir die Impfquote bis im Herbst noch einmal deutlich steigern können», dafür müsse man die Impfungen aber noch «viel näher an den Alltag der Menschen bringen und wirklich jede Möglichkeit nutzen, um mit den Menschen transparent und ehrlich über die Impfung und ihre Befürchtungen zu sprechen».
7.19 Uhr
Eine Woche Lockdown im australischen Canberra
Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Massnahmen verhängt werden, wie die Zeitung «The Age» berichtete. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen.
Die Regeln sollten um 17 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten. «Dies ist bei Weitem das schwerwiegendste Risiko für die öffentliche Gesundheit, dem das ACT in den letzten zwölf Monaten ausgesetzt war», hiess es in einer Mitteilung des örtlichen Gesundheitsministeriums.
The ACT is entering a seven day lockdown from 5pm tonight, 12 August 2021. This is a result of a COVID-19 case being identified in the community and positive wastewater detections reported overnight. The lockdown will remain in place until 5pm Thursday 19 August 2021. pic.twitter.com/8TPOrBFEgX
Der Ende Juni verhängte Lockdown im Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney war zuletzt bereits bis Ende August verlängert worden. Die Behörden verzeichneten hier am Donnerstag mehr als 340 neue Fälle. In Melbourne waren die Massnahmen am Mittwoch um eine Woche verlängert worden.
5.58 Uhr
Ruf nach Superreichen-Sondersteuer wird lauter
Angesichts schleppender Impffortschritte in armen Ländern fordern Oxfam und andere Hilfsorganisationen eine stärkere finanzielle Einbindung von Superreichen im Kampf gegen Corona.
Die Organisationen schlagen eine einmalige Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne vor, die Milliardäre während der Pandemie gemacht haben. Dies würde weltweit rund 5,4 Billionen Dollar für öffentliche Kassen bringen. Damit liessen sich Covid-19-Impfungen für alle Menschen finanzieren.
Selbst nach einer solchen Abgabe wären die rund 2700 Milliardäre in der Welt noch reicher als vor der Pandemie, erklärte Oxfam am Donnerstag in Berlin. Die Hilfsorganisation stellte die Berechnungen gemeinsam mit dem Bündnis Fight Inequality, dem Institute for Policy Studies und der Initiative Patriotic Millionaires auf.
«Regierungen lassen es zu, dass eine Handvoll Superreicher obszönen Reichtum anhäuft, während Milliarden Menschen um ihre Existenz kämpfen und keinen Zugang zur rettenden Covid-19-Impfung haben», kritisierte Oxfam-Entwicklungsfinanzierungsexperte Tobias Hauschild.
5.45 Uhr
Sind schon mehr Deutsche geimpft als offiziell bestätigt?
Intensivmediziner fordern in Deutschland eine Umfrage zum Stand des Impfens. Sie vermuten, dass mehr Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft sind als gedacht.
«Das Impfen ist der entscheidende Erfolgsfaktor der Pandemie. Wir müssen alles dafür tun, das Vertrauen in die Impfkampagne zu stärken», sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei deswegen wichtig, die vom Robert-Koch-Institut (RKI) berichtete Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen schnell durch eine unabhängige, repräsentative Umfrage zu prüfen.
Nach einer Befragung des RKI scheinen mehr Erwachsene in Deutschland mindestens einmal geimpft zu sein als bislang offiziell erfasst. Der Unterschied zum sogenannten Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), das dem Impfdashboard zugrunde liegt, sei besonders auffällig gewesen in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen, geht aus einem RKI-Report zu der Befragung hervor. Während bei der Erhebung namens Covimo (kurz für: Covid-19 Impfquoten-Monitoring) 79 Prozent der Erwachsenen unter 60 Jahren angaben, mindestens einmal geimpft zu sein, waren es laut dem offiziellen System 59 Prozent.
5.22
Neuseeland will Grenzen Anfang 2022 wieder öffnen
Neuseeland wird seine Grenzen für ausländische Reisende voraussichtlich Anfang 2022 erstmals wieder öffnen. Dies sei möglich, weil es schon ab September für alle Neuseeländer ein Impfangebot geben soll – drei Monate früher, als geplant, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Donnerstag ankündigte. Der Inselstaat im Südpazifik hatte sich im März 2020 weitgehend von der Aussenwelt abgeschottet.
Nur noch neuseeländische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz im Land durften einreisen. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle in Down Under wieder geschlossen wurde.
Das Land mit fünf Millionen Einwohnern gilt weltweit als Vorzeigestaat im Kampf gegen die Pandemie. Bislang wurden nur rund 2900 Infektionen bestätigt, 26 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Schon lange gibt es in Neuseeland wieder Grossveranstaltungen mit Zehntausenden Besuchern.
5.01 Uhr
Impfpflicht in Büros von McDonald's
Der Fast-Food-Konzern McDonald's verpflichtet seine Büroangestellten in den USA zur Impfung gegen das Coronavirus.
Zudem werde die Rückkehr der Mitarbeiter ins Backoffice vom 7. September auf den 11. Oktober verschoben, gab das Unternehmen bekannt. Zuvor hatten bereits grosse Technologiekonzerne wie Google, Uber und Facebook ihren Mitarbeitern ähnliche Anweisungen erteilt.
Auch die New Yorker Börse verlangt einen Nachweis von den Parketthändlern, dass sie sich immunisiert haben. Wegen der hochinfektiösen Delta-Variante kommt es in den USA zu einem Wiederanstieg der Fälle.
3.55 Uhr
Israel verschärft Beschränkungen
Angesichts stark ansteigender Corona-Infektionszahlen dehnt Israel die Anwendung des sogenannten Grünen Passes auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens aus. Alle Personen ab drei Jahren müssen eine Bescheinigung vorzeigen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind, wie das Corona-Kabinett am Mittwochabend entschied. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants und Konferenzen. Die Regelung gelte ab kommenden Mittwoch.
Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ohne Sitzplätze dürfen nur von bis zu 1000 Menschen besucht werden, im Freien von bis zu 5000 Menschen. Private Veranstaltungen werden in geschlossenen Räumen auf 50 und im Freien auf 100 Besucher begrenzt. In Läden mit mehr als 100 Quadratmeter Verkaufsfläche darf sich ab Montag zudem nur ein Kunde pro 7 Quadratmeter aufhalten.
Seit Anfang Juni steigen die Infektionszahlen in Israel wieder deutlich an. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 5755 neue Infizierte für den Vortag. Am Montag waren es erstmals seit einem halben Jahr mehr als 6000 Infektionen an einem Tag gewesen. Gleichzeitig stieg die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten nach Angaben des Ministeriums auf 400 – das erste Mal seit Ende März.