SVP will trotzdem Listenverbindung «Massvoll»-Rimoldi provoziert mit Besuch von Hitlers Geburtsort

aru

2.8.2023

«Massvoll»-Chef Nicolas A. Rimoldi habe beim Besuch von Hitlers Geburtsort lediglich Bier getrunken und Knödel gegessen.
«Massvoll»-Chef Nicolas A. Rimoldi habe beim Besuch von Hitlers Geburtsort lediglich Bier getrunken und Knödel gegessen.
Screesnshot/Instagram

Jüngst wurde bekannt, dass die SVP eine Listenverbindung mit der massnahmenkritischen Gruppierung Massvoll eingeht. Dass deren Chef vor kurzem den Hitler-Geburtsort besuchte, lässt die Spannung steigen.

aru

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Auf der Rückreise von Wien besuchte «Massvoll»-Chef Nicolas A. Rimoldi den Geburtsort von Adolf Hitler
  • Die SVP lässt sich davon nicht beirren und möchte nach Solothurn noch in weiteren Kantonen Listenverbindungen mit der massnahmenkritischen Gruppierung eingehen.
  • Der SVP-Wahlkampfleiter sagt, dass die Stimmen an «Massvoll» ohne Listenverbindungen im Kübel landen würden.

Noch am vergangenen Samstag ging «Massvoll»-Chef Nicolas A. Rimoldi gemeinsam mit Rechtsextremen an eine «Remigrations»-Demonstration in Wien. Wie nun «20 Minuten» schreibt, besuchte er auf dem Heimweg Braunau am Inn. Dabei handelt es sich um den Geburtsort von Adolf Hitler.

Rimoldi erklärt, das sei ihm nicht bewusst gewesen und man habe lediglich eine Pause eingelegt, Bier getrunken und Knödel gegessen, sagt er weiter.

«Jede Partei muss selbst entscheiden, ob ein Besuch von Adolf Hitlers Heimatort schlau ist.»

Der Schwyzer Nationalrat Marcel Dettling soll Wahlkampfleiter der SVP für die Eidgenössischen Wahlen 2023 werden.

Marcel Dettling

SVP-Wahlkampfleiter

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die SVP Solothurn eine Listenverbindung mit «Massvoll» eingehen wird. Das finden aber nicht alle SVPler gut. So hagle es heftige und anonyme Kritik in der «Solothurner Zeitung». «Manche Wähler könnten sich von der Listenverbindung abschrecken lassen», zitiert die Zeitung ein Parteimitglied.

Ohne Listenverbindungen gehen Stimmen verloren

Während sich die Gruppierung «Aufrecht Schweiz» von «Massvoll» distanziert, sieht es die SVP gelassen. Wahlkampfleiter Marcel Dettling sagt zu «20 Minuten»: «Jede Partei muss selbst entscheiden, ob ein Besuch von Adolf Hitlers Heimatort schlau ist. Wir müssen nicht alles gut finden, was mögliche Listenpartner machen.»

Es werde stets um die richtigen und die falschen Listenverbindungen debattiert. Fest stehe: «Wir werden Stimmen an ‹Massvoll› verlieren, wenn wir keine Listenverbindung eingehen», so Dettling weiter. Diese Stimmen würden sonst im Kübel landen.

In Solothurn sei die Verbindung also sinnvoll und auch im Kanton Luzern würden Gespräche laufen. Auch in seinem Heimatkanton Schwyz laufen derzeit Gespräche mit dem massnahmenkritischen Bündnis der Urkantone. Erste Priorität habe aber stets die FDP als Partnerin.